Wie hoch ist das Rentenniveau in Europa (und der Welt)?

Rainer HellsternRente im Ausland14 Kommentare

Rente vorzeitig auszahlen lassen

Die OECD hat eine spannende Studie zum weltweiten Rentenniveau veröffentlicht (Pensions at a Glance). Enthalten sind neben Deutschland 28 Länder aus Europa (u. a. Österreich, Frankreich, die Niederlande) sowie wichtige Auswanderungsziele wie die USA, Australien und Kanada. Das deutsche Rentensystem schneidet im internationalen Vergleich eher schlecht ab. Im Durchschnitt haben hiesige Rentner nur 52,9 Prozent dessen zur Verfügung, was sie vorher netto verdient haben. Damit liegt das Rentenniveau unter dem OECD-Durchschnitt (62,4 Prozent) und weit hinter Ländern wie Italien, Österreich und Portugal. In welchen Ländern Rentner gegenüber Arbeitnehmern deutlich besser gestellt sind, zeigt der folgende Artikel.

Was ist das Rentenniveau?

Das Rentenniveau bezeichnet das Verhältnis zwischen den Einkünften aus der Erwerbstätigkeit und den späteren Rentenleistungen im Ruhestand. In der OECD-Studie enthalten sind dabei nur Rentenleistungen aus öffentlichen und privaten Pflichtrentensystemen und keine freiwilligen Zusatzrenten wie beispielsweise Riester-, Rürup- oder Betriebsrenten.

Tabelle zum Rentenniveau in Europa

Die folgende Tabelle zeigt das Netto-Rentenniveau (Besteuerung von Lohn und Rente sind bereits berücksichtigt) der 28 europäischen OECD-Länder. Das Rentenniveau variiert dabei enorm und erreicht bei Durchschnittsverdienern in Litauen, Estland und Polen etwas mehr als 30 % bis hin zu 90 % und mehr in der Niederlande, Portugal, Ungarn und der Türkei.

Hinweis für Handynutzer: Diese Tabelle lässt sich seitlich verschieben.

LandRentenniveau
(Gering­verdiener[1])
Rentenniveau
(Durchschnitts­verdiener[2])
Rentenniveau
(Besser­verdiener[3]
Litauen44,030,722,8
Estland52,133,823,5
Polen39,136,536,8
Irland67,539,924,0
Schweiz57,850,727,9
Deutschland57,952,941,9
Lettland55,455,352,9
Norwegen76,355,736,2
Schweden65,156,275,3
Vereinigtes Königreich79,258,147,7
Island81,359,759,9
Belgien83,061,943,9
OECD-Durchschnitt74,462,454,9
Finnland63,863,264,3
Slowenien87,363,359,2
Tschechien100,065,245,7
Slowakei76,269,464,3
Frankreich71,374,464,5
Spanien80,180,374,7
Italien78,481,784,6
Griechenland94,183,677,5
Dänemark124,784,071,4
Österreich84,487,167,6
Luxemburg98,988,780,2
Niederlande94,389,287,0
Portugal88,590,389,7
Ungarn94,094,094,0
Türkei94,8103,3110,8
Das Rentenniveau der 28 europäischen OECD-Länder

Tabelle zum Rentenniveau weltweit

Zudem bietet die OECD-Studie Informationen zum Rentenniveau der übrigen 9 OECD-Länder wie Australien, Japan und die USA sowie einiger Schwellenländer wie Brasilien, China und Russland, die nicht zur OECD zählen.

LandRentenniveau
(Gering­verdiener[1])
Rentenniveau
(Durchschnitts­verdiener[2])
Rentenniveau
(Besser­verdiener[3])
Südafrika29,816,28,8
Südkorea45,835,422,5
Chile51,638,536,6
Japan49,538,731,6
Australien70,340,539,1
Neuseeland68,043,323,7
Kanada62,046,428,4
USA61,050,539,0
Israel67,051,229,6
Russland65,454,248,6
Indonesien60,660,660,6
Indien64,064,043,0
Saudi Arabien66,266,266,2
Mexiko82,068,664,3
Kolumbien104,373,171,5
Costa Rica77,376,073,2
Argentinien114,188,986,5
China114,992,481,0
Brasilien95,797,3102,3
Das Rentenniveau weltweit

Quelle: Pensions at a Glance 2021, veröffentlicht am 08.12.2021, Net pension replacement rates by earnings, Tabelle 4.4, Seite 145. Zu finden im Internet unter: https://www.oecd-ilibrary.org/sites/ca401ebd-en/index.html?itemId=/content/publication/ca401ebd-en (Stand 19.05.2023) Die Original Excel-Tabelle kann heruntergeladen werden unter https://stat.link/cofr31 (Stand 19.05.2023)

Wichtige Erläuterungen zum Rentenniveau

[2] Durchschnittsverdiener: Für die Berechnung des Rentenniveaus wurde vom OECD eine Modellrechnung mit fiktiven Durchschnittsbürgern durchgeführt. Bei den Modellbürgern handelt es sich um Arbeitnehmer, die mit 22 ins Berufsleben eingestiegen sind und bis zum nationalen Renteneintrittsalter des jeweiligen Landes (im Durchschnitt liegt dieses bei 66 Jahren) gearbeitet haben. In den durchschnittlich 44 Berufsjahren wurde stets ein Einkommen in Höhe des Durchschnittsentgelts aller Versicherten bezogen. Genaue Zahlen, wie viel Durchschnittsverdiener in den jeweiligen Ländern verdienen, liefert die Studie allerdings nicht.

Hinweis: Auch die Deutsche Rentenversicherung nutzt für die Berechnungen zum Rentenniveau einen solchen Modellbürger, den sogenannten Standard- oder Eckrentner. Dieser kann mit 45 Arbeitsjahren ein ähnlich langes Erwerbsleben wie ein OECD-Rentner vorweisen. Leider zeigen die Daten der Deutschen Rentenversicherung, dass nur sehr wenige Rentner in Deutschland tatsächlich 45 Beitragsjahre schaffen und das Modell daher ein sehr optimistisches Szenario beschreibt und nicht den Durchschnittsbürger. Für Europa gibt die Statistikbehörde Eurostat diesbezüglich ebenfalls Auskunft. In Europa erreichen lediglich Menschen in Island eine durchschnittliche Lebensarbeitszeit von über 45,4 Jahren. Deutschland liegt mit 39,3 Jahren auf einem der vorderen Plätze. In Ländern wie Frankreich (36,6 Jahre) und Italien (32,2 Jahre) kommen Arbeitnehmer allerdings auf deutlich weniger Arbeitsjahre.

Lebensarbeitszeit in Europa (in Jahren)
Lebensarbeitszeit in Europa (in Jahren)

[1] Geringverdiener: Arbeitnehmer mit der Hälfte des durchschnittlichen Arbeitsverdienstes

[3] Besserverdiener: Arbeitnehmer mit 150% des durchschnittlichen Arbeitsverdienstes

Vergleich von Brutto- oder Nettorente?

Die OECD-Studie liefert sowohl Zahlen zum Rentenniveau vor Steuern (Bruttorente) als auch nach Steuern (Nettorente). Aussagekräftiger ist meiner Ansicht nach der Vergleich mit der Nettorente, da dieser zeigt, wie viel Geld im Rentenalter tatsächlich zur Verfügung steht. Zudem ist der Abstand zwischen Nettolohn und der späteren Nettorente in der Regel geringer, da Rentner weniger Einkommen und entsprechend eine niedrigere Steuerlast haben (=progressives Steuersystem). Mehr als die Hälfte der OECD-Länder gewähren älteren Menschen einen zusätzlichen Grundfreibetrag im Rahmen der persönlichen Einkommensteuer. In Ungarn, der Slowakei und der Türkei gibt es keine Rentenbesteuerung, Renteneinkünfte sind dort weder steuer- noch sozialabgabenpflichtig. Gerade bei Geringverdienern ist daher mit einer sehr niedrigen Besteuerung im Rentenalter zu rechnen, so dass das Rentenniveau bei dieser Gruppe in der Regel über dem Durchschnitt liegt. Beispiel: Während in Deutschland das Rentenniveau vom OECD-Durchschnittsrentner bei 52,9 Prozent vom früheren Nettolohn liegt, liegt das Rentenniveau bei Geringverdienern aufgrund der niedrigeren Steuerlast bei 57,9 Prozent. Im Gegensatz zu den Geringverdienern sinkt das Rentenniveau bei den Besserverdienern in den meisten Ländern. Das niedrigste Rentenniveau haben Besserverdiener in Litauen, Estland Irland, Neuseeland und der Schweiz, wo Arbeitnehmer weniger als ein Drittel ihres Nettoeinkommens aus der Erwerbstätigkeit erhalten.

Die Rentensysteme sind sehr verschieden

Dass die Rentenniveaus so stark voneinander abweichen, liegt beispielsweise an den unterschiedlichen Beitragssätzen. Während in Deutschland der Rentenbeitrag aktuell bei 18,6 Prozent vom Bruttolohn liegt, zahlen Arbeitnehmer in Frankreich 28 Prozent vom Lohn in die Rente ein! Auch im Vergleich zu Österreich gibt es große Unterschiede. Zum einen liegt der Rentenbeitrag in Österreich mit 22,8 Prozent deutlich höher als in Deutschland. Zum anderen zahlen in Österreich auch Beamte und Selbstständige Beiträge in die Rentenversicherung ein, was in Deutschland nicht der Fall ist. Die Liste der Unterschiede könnte man bei 37 Ländern noch eine ganze Weile weiterführen…

Durchschnittsrenten in Europa

Ein hohes Rentenniveau sorgt für keine üppige Rente, wenn das Durchschnittseinkommen in dem Land gering ist. Entsprechend sollte man auf Basis des Rentenniveaus keine voreiligen Schlüsse ziehen. Im folgenden Renten-Vergleich werden daher anhand des Rentenniveaus und der aktuellen Nettolöhne die Durchschnittsrenten in Europa ermittelt.

Hinweis: In der OECD-Studie “Pensions at a Glance 2021” sind keine Zahlen zum Durchschnittseinkommen enthalten, weshalb ich für die Auswertung auf die Nettolöhne aus der OECD-Studie “Taxing Wages 2023” zurückgegriffen habe. Bei der folgenden Auswertung handelt es sich natürlich nur um einen theoretischen Renten-Vergleich nach 45 Beitragsjahren. Wie weiter oben erläutert, erreichen die meisten Bürger Europas keine 45 Beitragsjahre.

Laut der Taxing Wages Studie lag das durchschnittliche Nettoeinkommen in Deutschland im Jahr 2022 bei 2.870 Euro im Monat. Bei einem Rentenniveau von 52,9 Prozent kommen Durchschnittsrentner nach 45 Beitragsjahren damit auf eine Rente von 1.517 Euro. Arbeitnehmer in Portugal verdienen netto im Monat 1.294 Euro. Selbst das hohe Rentenniveau von 90,3 Prozent führt dann nur zu einer Durchschnittsrente von 1.168 Euro. Ein wenig wird der Nachteil dadurch abgemildert, dass das Preisniveau in Portugal um 17 Prozent niedriger ist als in Deutschland. Hingegen gibt es Länder wie Frankreich (2.504 Euro Nettoeinkommen), Italien (2.009 Euro) und Spanien (1.858 Euro), bei denen das Durchschnittseinkommen zwar niedriger als in Deutschland ist, Durchschnittsrentner aber aufgrund des besseren Rentenniveaus ähnlich viel bzw. deutlich mehr vom Staat erhalten (zwischen 1.493 und 1.864 Euro). Auch beim allgemeinen Preisniveau sind die Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich, Italien und Spanien geringer.

Interessant ist auch der Fall von Österreich, wo das Durchschnittseinkommen mit 2.986 Euro im Monat kaum von dem in Deutschland abweicht. Hier würde ein Durchschnittsverdiener nach 45 Beitragsjahren eine Rente von 2.600 Euro erhalten und damit gut tausend Euro mehr als in Deutschland. Grund dafür ist, dass alle Erwerbstätigen (auch Beamte und Selbstständige) in das österreichische Rentensystem einzahlen und die Beitragssätze außerdem um 4,2 Prozent höher liegen.

Hinweis für Handynutzer: diese Tabelle lässt sich seitlich verschieben.

LandRentenniveau (Durchschnitts­verdiener[2])Durchschnittliches Netto-Einkommen pro Monat [4]Durchschnittliche Rentenhöhe pro Monat
(nach 45 Arbeitsjahren, in denen stets ein durchschnittliches Netto-Einkommen verdient wurde)
Belgien61,9                                                          2.751 €                                                                                                  1.703 €
Dänemark84,0                                                          3.378 €                                                                                                  2.837 €
Deutschland52,9                                                          2.870 €                                                                                                  1.517 €
Estland33,8                                                          1.360 €                                                                                                      460 €
Finnland63,2                                                          2.914 €                                                                                                  1.841 €
Frankreich74,4                                                          2.504 €                                                                                                  1.864 €
Griechenland83,6                                                          1.278 €                                                                                                  1.068 €
Irland39,9                                                          3.301 €                                                                                                  1.318 €
Island59,7                                                          4.328 €                                                                                                  2.582 €
Italien81,7                                                          2.009 €                                                                                                  1.640 €
Lettland55,3                                                          1.026 €                                                                                                      567 €
Litauen30,7                                                          1.076 €                                                                                                      330 €
Luxemburg88,7                                                          3.970 €                                                                                                  3.521 €
Niederlande89,2                                                          3.463 €                                                                                                  3.089 €
Norwegen55,7                                                          3.439 €                                                                                                  1.915 €
Österreich87,1                                                          2.986 €                                                                                                  2.600 €
Polen36,5                                                          1.033 €                                                                                                      377 €
Portugal90,3                                                          1.294 €                                                                                                  1.168 €
Schweden56,2                                                          2.743 €                                                                                                  1.542 €
Schweiz36,3[5]                                                          7.039 €                                                                                                2.561 €[5]
Slowakei69,4                                                          1.844 €                                                                                                  1.280 €
Slowenien63,3                                                          1.291 €                                                                                                      818 €
Spanien80,3                                                          1.858 €                                                                                                  1.493 €
Tschechien65,2                                                          1.336 €                                                                                                      872 €
Türkei103,3                                                            396 €                                                                                                      409 €
Ungarn94,0                                                            927 €                                                                                                      871 €
Vereinigtes Königreich58,1                                                          3.246 €                                                                                                  1.887 €
Tabelle zur Durchschnittsrente in Europa

[4] Quelle: OECD – Taxing Wages 2023, veröffentlicht am 25.04.2023, Part II. Country details, 2022, Tabelle 1 – The tax benefit of single persons, Zeile 12 – Take home Pay (1-10+11). Zu finden im Internet unter https://www.oecd.org/tax/taxing-wages-20725124.htm (19.05.2023)

[5] Quelle: Eidgenössische Ausgleichskasse EAK, veröffentlicht am 01.01.2023. Die Schweizer Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ist auf maximal 2.450 CHF im Monat gedeckelt und wird auch bei voller Beitragsdauer nie mehr betragen. Zu finden im Internet unter https://www.eak.admin.ch/eak/de/home/EAK/publikationen/mitteilungs-archiv/hoehere-renten-per-01-01-2023.html (17.08.2023)

Fazit

Hinsichtlich des Netto-Rentenniveaus gibt es erhebliche länderspezifische Unterschiede in den OECD-Ländern. Die Spanne reicht von etwa 30 Prozent in Litauen, Estland und Polen bis zu 90 Prozent oder mehr in der Niederlande, Portugal, Ungarn und der Türkei für Durchschnittsverdiener. In Deutschland liegt das Rentenniveau mit 52,9 Prozent knapp 9,5 Prozent unter dem Durchschnitt der OECD-Länder. Zwar lassen sich Rentensysteme wie oben beschrieben nur schwer miteinander vergleichen, dennoch sollte man in Deutschland einen genauen Blick auf Nachbarländer wie Österreich oder die Niederlande werfen, denen es mit einer ähnlichen Einkommenssituation gelingt, den Bürgern ein deutlich höheres Rentenniveau zu ermöglichen.

14 Kommentare bei “Wie hoch ist das Rentenniveau in Europa (und der Welt)?”

  1. Mit der Deutschland Rente stimmt was nicht! Warum hat ein Österreicher um 1000 Euro mehr Rente?

  2. Warum unterstützt Deutschland ohne Zustimmung der Steuerzahler ,also Ich, z.B., Länder wie Frankreich,Italien,
    Spanien, wo das Rentenniveau bei 73.6%, 91.8%, 83.4% Durchschnittsrente vom Nettoeinkommen liegt?
    Ich erhalte nach 46 Jahren Beiträge 51.9% Rente. Wer unterstützt mich und die vielen anderen Rentner?
    Ich erlaube dem „Staat „ nicht, mein Steuergeld in Europa und der halben Welt zu verteilen. Geld ist genug da, bloß nicht für das eigene Volk, was zuerst die Politiker und Beamten in Anspruch nehmen, und den Rest in der Welt
    verschenken um gut und reich dazustehen.
    Wir schaffen die Werte, und uns stehen sie an erster Stelle zu, bleibt was übrig, kann man großzügig sein, aber nur dann. Leider war ich so dumm in meiner produktiven Zeit nicht nach Österreich gegangen zu sein, dann stünde ich jetzt besser da. Ich habe diesen verlogenen Staat gründlich satt.

  3. Seien Sie doch froh, bei mir ist das rentenniveau auf 43%, nach knapp 52 Jahren arbeit, und einer zu erwarteten brutto Rente von 1170Euro, Lehre, Bundeswehr, immer gearbeitet, bin jetzt 53 Jahre, muss noch 14 Jahre arbeiten (wenn es bis 67 bleibt, was ich nicht glaube),aber wehe ich erreiche das reguläre Rentenalter nicht, weswegen auch immer, bin ich sofort ein sozialfall und Hartz 4 Empfänger, wie jemand der nie gearbeitet hat

  4. Der Deutsche jammert immer auf sehr hohem Niveau. Jeder in Deutschland hat die Möglichkeit Geld hinzu zuverdienen und das dann für die Altersvorsorge zu investieren. Aber die Meisten machen das eben nicht und nehmen das Geld für mehrere Urlaube im Jahr, ein teureres Auto, das aber meistens geleast ist, und so weiter. Als Selbständige habe ich immer darauf geachtet das Geld gezielt und sinnvoll in die Altersvorsorge zu investieren und lieber mal auf den ein oder anderen Urlaub verzichtet und genau das kommt mir jetzt zu gute. Und im selbständigen Arbeitswesen hat man nicht immer nur gute Jahre, man muss genau kalkulieren wo das Geld hinfließt, da auch Steuern und andere Kosten anfallen, die ein Arbeitnehmer nie bezahlen muss. Mein zukünftiges Rentenniveau liegt auch bei ca. 45%, aber ich komme damit recht gut klar, eben weil ich mir auch Reserven geschafft habe in den vielen Berufsjahren. Deswegen – rumjammern geht gar nicht, denn jeder hat die Chance.

  5. @ Maria-Louisa
    11.10.2020 at 00:30

    “Der Deutsche jammert immer auf sehr hohem Niveau. Jeder in Deutschland hat die Möglichkeit Geld hinzu zuverdienen und das dann für die Altersvorsorge zu investieren.”

    Das halte ich nun doch für ein pauschalisiertes Gerücht. Mir sind eine ganz erhebliche Zahl von Personen bekannt, welche ihr Haushaltseinkommen nur dadurch erreichen, weil sie mehrere Jobs gleichzeitig haben. Alles auf Grund der äußeren Umstände miserabel bezahlt. Und dann müssen Diese Noch Aufstockungsbeträge der Jobcentren beantragen, damit sie so knapp über den Harz 4 Satz kommen.
    Wer dann noch in die eigene Altersvorsorge einzahlen kann, der müsste schon ein Hungerkünstler sein.
    Diese Menschen haben meinen Respekt, weil sie ja auch “auf der faulen Haut” liegen könnten, es jedoch trotzdem nicht machen.

    Deutschlandweit betrifft das weit mehr als 1,2 Mio Arbeitnehmer. das sind immerhin gute 2,7% aller abhängig beschäftigten.
    Bezug: 45 Mio Erwerbstätige, 24,7 Mio in Vollzeit, 15,9 in Teilzeit, 40,6 Mio als Arbeitnehmer.

  6. Roland
    09.07.2020 at 12:02

    Warum unterstützt Deutschland ohne Zustimmung der Steuerzahler ,also Ich, z.B., Länder wie Frankreich,Italien,
    Spanien, wo das Rentenniveau bei 73.6%, 91.8%, 83.4% Durchschnittsrente vom Nettoeinkommen liegt?
    Ich erhalte nach 46 Jahren Beiträge 51.9% Rente. Wer unterstützt mich und die vielen anderen Rentner?
    Ich erlaube dem „Staat „ nicht, mein Steuergeld in Europa und der halben Welt zu verteilen. Geld ist genug da, bloß nicht für das eigene Volk, was zuerst die Politiker und Beamten in Anspruch nehmen, und den Rest in der Welt
    verschenken um gut und reich dazustehen.
    Wir schaffen die Werte, und uns stehen sie an erster Stelle zu, bleibt was übrig, kann man großzügig sein, aber nur dann. Leider war ich so dumm in meiner produktiven Zeit nicht nach Österreich gegangen zu sein, dann stünde ich jetzt besser da. Ich habe diesen verlogenen Staat gründlich satt.”
    Genau Roland hat es erfasst!
    Hier läuft so viel schief, weil unser Geld in der Welt verteilt wird.
    Uns wird suggeriert, dass Italien und Spanien schwer gebeutelt sind von der Corona Krise und wir nicht.
    Die Fakten sehen anders aus. Warum ist das so? Warum sind wir verpflichtet, der welt zu helfen, während alle anderen sich selbst helfen?
    Das dämlichste Land der Welt.

  7. Klar stimmt was an dem Rentensystem nicht…. da nicht alle einzahlen.
    In Österreich sind nahezu alle Erwerbstätige in die Rente einbezogen – auch Beamte und Abgeordnete zahlen in das Rentensystem ein. Was nur fair ist… Die ganzen Pensionen werden nicht von Beamten eingezahlt, sondern von allen anderen die in die Rente einzahlen – das ist eine enorme Zusatzbelastung.
    DAS ist der Grund für die relativ niedrige Rente in Deutschland und der Altersarmut in Deutschland. Das gibt es in Österreich und Niederlande nicht…

  8. Unsere “Soziale Marktwirtschaft” ist im freien Fall… Das relativ gute Rentenniveau der 70er und 80er sind längst Geschichte. Unser Staat hat mit dem Genossen der Bosse (Schröder) sehr viel von seinen sozialen Leistungen eingebüßt – Vertrauensschutz für Babyboomer Fehlanzeige. Wir sind diejenigen, welche stets Angst vor Arbeitsplatzverlust hatten und aus diesem Grund nicht höhere Lohnforderungen stellen konnten, wie etwa unsere Generationsvorgänger. Als die AGENDA 2010 ins Leben gerufen wurde, sind viele Errungenschaften unserer Väter rücksichtslos hinweggewischt worden. Das Volk wurde hintergangen und nicht ausreichend informiert. Ich selbst hatte zu dem Zeitpunkt bereits einen Schwerbehindertenstatus und hatte zumindest die Option mit 63 Jahren – ohne Abschläge in Rente zu gehen… doch dann kam alles anders. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits 40 und habe schon 25 Jahre gearbeitet. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kam nicht mehr infrage- aufgrund des Gesundheitszustandes. Und dann sind auch alle nach 1961 geborenen still und klammheimlich aus der gesetzlichen Berufsunfähigkeitsversicherung rausgeschmissen worden… Tja, was soll man sagen? Ich habe mit 15 meine Lehre angetreten und wurde nach 25 Erwerbsjahren und unter vollkommener Ignoranz gegenüber dem staatlichen Vertrauensschutz einfach übergangen – und genau so ist es vielen aus meiner Generation ergangen.
    Die Regierung weiß nicht erst seit der damaligen Diskussion mit unserem früheren Arbeitsminister, dass die Renten eben nicht sicher sind – trotzdem hat man dies aus parteipolitischem Kalkül ausgeblendet und die Bürger schlichtweg verarscht!!! Jetzt sind wir die Gelackmeierten und wählen stoisch weiter unsere Cliquenpolitiker, die auf die Belange der Bürger, aufgrund Abgehobenheit und Ignoranz ganz einfach nicht interessieren. Politik ist nicht mehr ehrlich, seit dies studierbar ist und wenn man sich unsere Führungsriege einmal beruflich ansieht, wird man feststellen, dass die Hälfte richtige Zivilversager sind.

  9. @Klaus Eggi: Kann mich dir nur anschliessen…2000 wurde unter den “sozialistischen” Parteien Rot-Grün zusammen mit CDU/CSU der Rückbau des Sozialstaates eingeleitet. Aber nicht nur in D…auch in Österreich. Dank EU-Beitritt und Währungsunion leben wir heute nicht mehr in dem Europa, das wir mal hatten. Zudem wird bei der Rente nur der Sozialbeitrag bemossen, aber nicht die Kaufkraft, die man einbezahlt hat. Summa Summarum werden wir alle im Alter die Gürtel enger schnallen müssen und wir können nur darauf hoffen, von Altersarmut verschont zu bleiben…..

  10. Interessant ist der Artikel Geld hnzuzuverdienen, wenn ich morgens um 5 Uhr abfahre und abends gegen 19.30 wieder zu Haus e ankomme, das hat sicher eine Lehrerin geschrieben die wie mein Opa sagte die kommen auf die Welt haben Ferien und sterben viel später als wir die denen das Geld erarbeiten müssen Ich finde die Methode Österreichs daß alle in den Topf einzahlen und nicht nur nehmen dürfen sind denn dann Beamte Schmarotzer des Volkes aus Bismarcks zeiten und warum streiken die Gewerkschaften mal nicht dagegen was meiner Meinung nach das Hauptübel der Staatsverschuldung ist

  11. Es haben noch nicht alle gemerkt, dass Deutschland “auf dem Weg nach unten ” ist.
    Wir sind nicht für die ganze Welt verantwortlich!
    Rentenniveau im europäischen Durchschnitt ganz unten, Pension aber oben! Das ist nicht gerecht!!!
    Strassen zum großen Teil schlecht.
    Energieversorgung nicht gesichert und viel zu teuer.
    Unsere Regierung verteilt das Geld in die ganze Welt, obwohl die Staatsschulden immer noch steigen!
    Subvention von Elektroautos (Umweltschutz wird mit Füßen getreten), Verspargelung der Landschaft mit Windrädern.
    Das für mich nicht zu Verstehende: hohe Posten werden mit Menschen besetzt, die für ihr Fachgebiet keine Ausbildung haben! Aber Berater werden engagiert und überbezahlt! Wir han viel zu viel Bürokratie!!!

  12. Dass man wieder mal gerne auf die Beamten eindrischt, ist klar. Die sind ja an allem Schuld. Oder liegt es daran, dass jeder, der heute seinen Rentenbescheid erhält endlich kapiert, dass seine Rente genau so hoch sein könnte, wie eine Beamtenpension, wenn er nicht dauerhauft diejenigen Parteien gewählt hätte, die ihm seit 40 Jahren das letzte Hemd rauben?! Die Frage ist also nicht, warum Beamte eine so hohe Pension erhalten, sondern warum der sozialversicherungspflichtig bBeschäftigte eine so niedrige Rente erhält. Im Übrigen: die Deckungslücke bei den Beamtenpensionen beträgt aktuell 3 Billionen (!) Euro, weil der Staat sich nicht an die Gesetze hält und diese Rücklagen in all den Jahren schlicht verballert hat. Und wer glaubt, mit einer zukünftigen Übernahme der Beamten in die Rentenversicherung sei es getan, der muss dabei auch sehen, dass dann der Staat einen Arbeitgeberanteil zu den Sozialversicherungen leisten muss, was er durch das Beamtenwesen bislang elegant vermeidet!
    Stattdessen sollte jeder mal die tatsächlichen Ursachen für die Schieflage unserer sozialen Sicherungssysteme ergründen. Ich empfehle hierzu: Prof. Holger Bonin: “Der Beitrag von Ausländern und künftiger Zuwanderung zum Deutschen Staatshaushalt”, Mannheim, Nov. 2014 (bitte bis zum Schluss lesen und nicht, wie Marieta Slomka, schon nach Seite 6 aufhören, weil es so schön ins politische Journalisten-Weltbild passt). Dazu bitte den Artikel von Prof. Gunnar Heinsohn: “Deutschland verschläft den Kampf um Talente”, FAZ vom 25. Juni 2010. Es tut weh und ist politisch bestimmt nicht korrekt, aber es macht schlicht keinen Sinn, vor lauter politischer Korrektheit auch die nächsten 50 Jahre die Fakten nicht sehen zu wollen und sich in sozialromantischen Träumereien zu ergehen. Damit lösen wir keine Probleme! Dass etwas geschehen muss ist allen klar. Aber dazu muss man die Wahrheit aussprechen und wissen, dass es weh tun und so manche politische Ideologie zertrümmern wird!

  13. Viele interessante Beiträge.
    In den Niederlanden bekommen die Menschen eine Grundrente in € ca. 1000.- -1200.- müssen aber
    50Jahre dort gewohnt haben und noch das, was sie erarbeitet haben, natürlich zusätzlich.
    Das könnte/ kann man in dem reichen D. auch so machen!
    Und wer bestimmt das?
    Die Politikerkaste, die sich alle Jahre ihre Diäten (falscher Begriff, da eine Diät abnehmen heißt und nicht hinzufügen) erhöhen und nach einer Wahlperiode schon eine Rente/Pension bekommen.
    Wovon ein Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft nur träumen kann, nach 40-45 Jahren Maloche.
    MfG

  14. Herr Burghardt hat Recht mit seinen Äußerungen. Unser Staat ist ungerecht, solange wir das Beamtentum haben. Egal was es kostest, die Regelungen und auch die Höhe muss für ALLE gleich sein, also nach Höhe der Einzahlungen und auch der Jahre wird die Rente errechnet. Das Deutschlang im Vergleich zu anderen europäischen Ländern seine Rentner so schlecht ausbezahlt ist eine Schande. Österreich, die Schweiz, Frankreich und Italien haben mehr Respekt vor der Lebensleistung seiner Bürger. Aber unsere Politiker sind sehr oft Beamte und daher wird sich wohl nicht so schnell was ändern. Theo Waigel hat erst bei Markus Lanz gesagt, dass der Beamtenstaat sehr bald nicht mehr finanzierbar sein wird.

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