Als Rentner nach Costa Rica auswandern: Auf ins Naturparadies

Rainer HellsternRente im AuslandKommentar verfassen

Am Strand in Costa Rica

Costa Rica ist schon seit mehr als 30 Jahren ein beliebtes Ziel für Auswanderer und Ruheständler aus den USA und Kanada. Das Nachbarland von Panama bietet ein tropisch-warmes Klima, eine üppige Natur mit vielen Nationalparks und wunderschönen Stränden. Costa Rica besitzt zudem eine stabile Demokratie und bietet mit dem Pensionado Programm ein unkompliziertes Aufenthaltsprogramm für Auswanderer im Rentenalter. All das sind gute Gründe, sich das Land einmal genauer anzuschauen.

Beliebte Regionen für den Ruhestand

Guanacaste ist eine der beliebtesten Regionen für den Ruhestand in Costa Ricas. Mit rund 400.000 Einwohnern erstreckt sich die Provinz über den gesamten Nordwesten des Landes und grenzt an den Pazifik sowie an das nördliche Nachbarland Nicaragua. Beliebt ist die Region natürlich für seine Strände, von denen es insgesamt 65 gibt. Die bevorzugten Orte für den Ruhestand sind Gemeinden wie Playa del Coco, Flamingo, Tamarindo und Nosara. Diese bieten alle Annehmlichkeiten für das tägliche Leben. Einkaufsmöglichkeiten sind reichlich vorhanden. Strände, Hotels, das Nachtleben und Sportmöglichkeiten sind entweder zu Fuß oder mit dem Auto erreichbar. In Guanacaste sind diese Jahreszeiten weniger ausgeprägt als in anderen Teilen des Landes. Das Klima ist heiß und trockenen und beinahe täglich scheint die Sonne. Zwar können die Temperaturen tagsüber auf über 30 Grad Celsius steigen, die Durchschnittstemperaturen liegen das ganze Jahr aber zwischen 25 und 30 Grad Celsius. Egal wo man sich an der Pazifikküste der Region niederlässt, die Provinzhauptstadt Liberia (67.000 Einwohner) ist nicht weit entfernt und gut erreichbar. Dort finden Auswanderer und Expats eine moderne Infrastruktur, eine gute Gesundheitsversorgung sowie einen internationalen Flughafen mit regelmäßigen Verbindungen nach Nordamerika.

Etwa drei Autostunden nordwestlich der Hauptstadt San José liegt das Städtchen La Fortuna. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Vulkan Arenal, der nur 9 Kilometer entfernt liegt. Der 1.670 Meter hohe Vulkankegel bietet einen spektakulären Anblick. Der Vulkan ist zwar noch aktiv, gilt aber als nicht gefährlich. Die Region um La Fortuna zieht seit Langem umweltbewusste Reisende aus aller Welt an. Wer die Natur liebt, kann hier viele Dinge tun, wie zum Beispiel im Dschungel wandern, Tiere beobachten oder in den heißen Quellen baden. Ein Nebeneffekt der vulkanischen Aktivität ist nämlich, dass es in der Gegend viele heiße Thermalquellen gibt. Das Wasser, das hier als aguas termales bekannt ist, hat eine Temperatur von 30 bis 45 Grad und wird auf natürliche Weise durch vulkanische Aktivität erhitzt. In dieser Gegend gibt es etwa ein Dutzend verschiedene heiße Quellen, die Sie besuchen können. Sie reichen von luxuriösen Bädern mit angeschlossenen Spas (die meisten bieten Vulkanschlammbehandlungen an) bis hin zu preiswerteren Einrichtungen, die von Einheimischen bevorzugt werden.

Der Vulkan Arenal

Costa Ricas weniger bekannte Karibikküste bietet weitere Möglichkeiten für den Ruhestand. Als Option gilt beispielsweise Puerto Viejo, ein kleines Fischerdorf, das zum regionalen Touristenzentrum geworden ist. Der Ort ist interessant für all jene, die Abgeschiedenheit und Entspannung und weniger Luxus suchen. Das ganzjährig warme Wetter an der Karibikküste Costa Ricas eignet sich hervorragend für alle möglichen Strandaktivitäten von Baden, Schnorcheln bis hin zum Surfen. Puerto Viejo liegt allerdings ganz im Südosten von Costa Rica an der Grenze zu Panama und gilt als die am wenigsten entwickelte Region des Landes. Das bedeutet, dass die medizinische Versorgung unzureichend ist. Es gibt zwar kleine Kliniken und Arztpraxen im Umland, diese sind aber nicht sonderlich gut ausgestattet. Für Notfälle oder weiterführende Behandlungen muss das nächste Krankenhaus in Limon (90 Autominuten) oder die vier Stunden entfernte Hauptstadt San José aufgesucht werden.

Anreise

Costa Rica besitzt zwei internationale Flughäfen, den Aeropuerto Internacional Juan Santamaría in der Nähe von San José und den Aeropuerto Internacional Daniel Oduber Quirós in der Nähe von Liberia in der Provinz Guanacaste. Direktflüge aus Deutschland gibt es keine. Nordamerikanische Airlines fliegen aber beide Flughäfen häufig an, so dass die Anreise in der Regel über die USA stattfindet.

Klima

Das Klima in Costa Rica ist vorwiegend tropisch und subtropisch. Je nachdem, ob man sich an der Küste oder im Hochland / Landesinneren aufhält, kann das Klima variieren. Die Trockenzeit beginnt im Dezember und endet im April. Die Temperaturen liegen dann meist zwischen 25 und 30 Grad, so dass der Zeitraum auch als die beste Reisezeit für Costa Rica gilt. Die Regenzeit geht von Mai bis November. Dann sind tägliche, aber meist kurze Regenfälle möglich. Im zentralen Hochland ist es kühler als an den beiden Küsten.

Lebenshaltungskosten

Eine alleinstehende Person kann mit ca. 1.500 bis 2.000 Euro im Monat gut auskommen. Das beinhaltet alle Kosten einschließlich Unterkunft, Transportmittel, medizinische Versorgung und Lebensmittel. Wie in vielen Urlaubsregionen gilt auch für Costa Rica: Wer in touristischen Hotspots lebt und dort einkauft, zahlt mehr, weil die Preise für Mieten, Restaurantbesuche und Lebensmittel tendenziell teurer sind. Ein weiterer Kostenfaktor ist die Klimaanlage, welche die Stromrechnung in die Höhe treiben kann.

Lebenshaltungskosten in Costa Rica

Visum

Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Costa Rica kein Visum, sofern es sich um einen touristischen Aufenthalt handelt. Bei der Einreise wird eine Einwanderungsbestätigung in den Reisepass gestempelt, welcher den Status als Tourist bescheinigt. Außerdem muss nachgewiesen werden, dass der Aufenthalt weniger als 90 Tage dauert. So lange ist der touristische Aufenthalt maximal möglich. Dies kann das Rückflugticket nach Deutschland oder ein Flugticket in ein anderes Land sein.

Costa Rica bietet mit dem „Pensionado Programm“ ein spezielles Visa-Programm für ausländische Rentner. Für das Visum muss eine lebenslange Rente in Höhe von mindestens 1.000 US-Dollar pro Monat nachgewiesen werden. Visa-Anträge können entweder im Herkunftsland des Rentners (beim örtlichen Konsulat / Botschaft) oder bei der Einwanderungsbehörde in der Hauptstadt San José gestellt werden.

Krankenversicherung

Zwischen Deutschland und Costa Rica gibt es kein Sozialversicherungsabkommen, so dass sich Auswanderer für den Krankheitsfall anderweitig absichern müssen.

Das costa-ricanische Gesundheitssystem bietet mehrere Optionen. Die erste Möglichkeit ist das staatliche Gesundheitssystem, genannt Caja. Jeder, der eine Aufenthaltsgenehmigung besitzt, kann dort eintreten. Die Kosten belaufen sich auf erschwingliche 7 bis 11 Prozent des angegebenen Einkommens. Die Caja betreibt insgesamt 30 staatliche Krankenhäuser im gesamten Land. Die meisten der größeren Krankenhäuser befinden sich in und um die Hauptstadt des Landes, San José, da dort der Großteil der Bevölkerung lebt.

Alternativ ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung möglich. Landesweit gibt es mehrere große private Krankenhäuser, von denen sich die meisten ebenfalls in der Hauptstadt San José befinden.
Viele Ärzte, insbesondere die in privaten Kliniken und Praxen, sprechen Englisch und haben ihre Ausbildung in Europa, Kanada oder den USA absolviert. Viele Auswanderer entscheiden sich für eine Mischung aus öffentlicher und privater Versorgung, da die Wartezeiten für bestimmte Facharztbehandlungen im öffentlichen System sehr lang sein können.

Sprache

Die offizielle Landessprache in Costa Rica ist Spanisch, was auf die spanische Eroberung Costa Ricas im Jahr 1561 zurückzuführen ist. Allerdings ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, so dass es in Costa Rica viele Menschen gibt, die auch Englisch sprechen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn Sie ein wenig Spanisch beherrschen, um mit den Nachbarn auf Spanisch zu plaudern. Die Ticos, wie Costa Ricaner auch genannt werden, wissen das sehr zu schätzen.

Kriminalität

Costa Rica gilt als friedliebendes Land und wird oft als die “Schweiz Mittelamerikas” bezeichnet. Im Jahr 1948 hat das kleine Land sogar sein Militär abgeschafft. Von allen lateinamerikanischen Ländern nimmt Costa Rica den ersten Platz beim Global Peace Index ein (Position 33 von 163 untersuchten Ländern). Der Global Peace Index versucht die Friedfertigkeit von Nationen anhand verschiedener Kriterien (u.a. Kriminalität, nationale oder internationale Konflikte, Militarisierung der Gesellschaft) zu vergleichen. Kleinkriminalität ist aber auch in Costa Rica ein Problem, insbesondere in beliebten Badeorten und den größeren Städten wie der Hauptstadt San José. Auch in Costa Rica bestehen große soziale Unterschiede zwischen Arm und Reich. Wertsachen sollte man daher immer im Blick behalten und nicht öffentlich zur Schau stellen. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man bestimmte Gegenden (insbesondere in der Hauptstadt) meiden.

Rentenzahlung

Die Rente kann von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) ohne Probleme auf ein Bankkonto in Costa Rica überwiesen werden. Bei einer direkten Zahlung auf ein Auslandskonto ist allerdings mit Verlusten durch Bankgebühren und Währungsumrechnungen zu rechnen, die immer der Rentenempfänger zu tragen hat. Die Verluste können bis zu 5 Prozent der Rentensumme betragen. Außerdem kann die Rentenzahlung verzögert eintreffen, da die Bearbeitungszeit für eine Auslandsüberweisung nach Lateinamerika bis zu einer Woche betragen kann. Wer die Rente zunächst auf ein deutsches Girokonto überweisen lässt und im Anschluss selbst auf ein Konto in Costa Rica überweist, kann ggf. viel Geld sparen. Mit spezialisierten Zahlungsdienstleistern wie beispielsweise Wise lassen sich die Kosten im Vergleich zu klassischen Auslandsüberweisungen deutlich reduzieren.

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