Auslandsrentner haben die Wahl: Die Rentenversicherung kann die Rente auf ein deutsches oder ein ausländisches Konto überweisen. Zwar wird die Rente bei Auslandsrentnern nicht gekürzt, bei der Überweisung können aber Verluste durch Bankgebühren und Währungsumrechnungen anfallen. Diese gehen leider immer zu Lasten des Rentenempfängers und werden nicht von der Rentenversicherung getragen! Doch es gibt Möglichkeiten diese Kosten zu reduzieren. Wie das geht, erklärt der folgende Artikel.
INHALTSVERZEICHNIS
Rentenzahlung auf ein Konto im Ausland
Auslandsrentner stehen vor der Frage, ob sie im Ausland ein Konto brauchen. Eine wichtige Überlegung ist einerseits, ob Sie regelmäßige Kosten im Zielland haben, zum Beispiel für Miete und Nebenkosten, die Sie ohne hohe Überweisungsgebühren begleichen möchten. Auf der anderen Seite stehen die Einnahmen, insbesondere Ihre Rente, die Sie ggf. auch auf ein Auslandskonto transferieren lassen können.
Der Renten Service der Deutschen Post AG übernimmt sämtliche Rentenzahlungen für die Deutsche Rentenversicherung. Die Kontoverbindung im Ausland kann von Rentenempfängern direkt an den Renten Service übermittelt werden. Die entsprechenden Formulare sind auf der Website des Renten Service oder in Postfilialen erhältlich. Möchten Sie die Überweisung der Rente auf ein Auslandskonto veranlassen, benötigt der Renten Service dafür die internationale Kontonummer (IBAN), die internationale Bankleitzahl (BIC) und eine Zahlungserklärung, auf der die Bank die Kontoverbindung bestätigt. Die Zahlungserklärung können Sie bei der deutschen Rentenversicherung auf deren Website herunterladen.
Während Rentenzahlungen innerhalb Deutschlands und in andere Euro-Länder in den meisten Fällen gebührenfrei sind, können beim Transfer in Nicht-Euro-Länder und insbesondere ins außereuropäische Ausland höhere Kosten anfallen. Das hat gleich mehrere Gründe. Der Renten Service bedient sich verschiedener Korrespondenzbanken, welche den Zahlungsverkehr abwickeln.
Das kann u.a. die Deutsche Bundesbank oder die Bank of America sein. Von der Bank of America werden insbesondere Zahlungen in Länder ausgeführt, in die verhältnismäßig wenige Renten gezahlt werden. Welche und wie viele Korrespondenzbanken im Einzelfall in den Transferweg eingebunden sind variiert. Je geringer die Anzahl der in einen Staat gezahlten Renten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit mehrerer Korrespondenzbanken. Und je mehr Banken am Transfer teilnehmen, desto höher fallen die Bankgebühren aus.
Die Deutsche Rentenversicherung trägt dabei wie im Inland die Transferkosten bis zur ersten Korrespondenzbank. Die im weiteren Verlauf anfallenden Bankgebühren muss der Rentenempfänger selbst tragen. Doch die Bankgebühren sind nicht die einzigen Kosten, die Rentenempfänger zu tragen haben. Hohe Verluste können auch durch Währungsumrechnungen bei Überweisungen in Nicht-Euro-Länder entstehen. Ein weiterer Nachteil von Auslandsüberweisungen sind längere Transaktionsdauern bei der Auszahlung.
Wie teuer ist eine Auslandsüberweisung?
Im Euroraum ist dank einheitlichem SEPA-Verfahren die Auslandsüberweisung mittlerweile genauso günstig wie eine Inlandsüberweisung. Auch Währungsumrechnungen fallen hier nicht an. Bei Zielen außerhalb des Euroraums kann der Empfänger aufgrund von Währungsumrechnungen und Bankgebühren bis zu 5 oder gar 10 Prozent der Rentensumme im Rahmen des Transfers einbüßen. Der Devisenkurs, den Banken zum Geldwechsel nutzen, ist meist deutlich schlechter als der offizielle Wechselkurs. Die Kosten für eine Auslandsüberweisung sind zudem stark vom Land und der Empfängerbank abhängig. Daher kann hier auch nur eine verallgemeinerte Auskunft gegeben werden:
Land / Region | Überweisungskosten |
---|---|
Europäische Union (Euro-Länder) | Eine SEPA-Überweisung kostet genauso viel wie eine Inlandsüberweisung (EU-Verordnung!). Inlandsüberweisungen über Internet-Banking sind bei den meisten Banken mittlerweile kostenlos, das Gleiche gilt dann auch für SEPA-Überweisungen in andere Euro-Länder. |
Europäische Union (Nicht Euro-Länder), Europäischer Wirtschaftsraum (Norwegen, Island etc..) | Eine SEPA-Überweisung kostet genauso viel wie eine Inlandsüberweisung (EU-Verordnung!). Allerdings sind Einbußen durch Währungsumrechnungen wahrscheinlich. |
Schweiz | Die Schweiz nimmt zwar am SEPA-Verfahren teil, ist allerdings nicht an die EU Preis-Verordnung gebunden. Mit zusätzlichen Bankgebühren und Einbußen durch die Währungsumrechnung in den Schweizer Franken ist zu rechnen. (Wie man als Deutscher in der Schweiz ein Konto eröffnet). |
Übrige Welt (nicht SEPA) | Hohe Kosten für Bankgebühren und Währungsumrechnung. Die konkreten Überweisungskosten sind abhängig von Zielland und Empfängerbank. |
Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung?
Bei einem Konto im Ausland kann es aufgrund einer längeren Überweisungsdauer zu Verzögerungen bei der Rentenzahlung kommen:
Land / Region | Überweisungsdauer |
---|---|
Europäische Union, Europäischer Wirtschaftsraum (Norwegen, Island etc..) | Laut einer EU-Verordnung darf eine SEPA-Überweisung maximal einen Bankarbeitstag dauern. |
Schweiz | Die Schweiz nimmt zwar ebenfalls am SEPA-Verfahren teil, ist allerdings nicht an die EU-Verordnung zur Dauer von maximal einem Bankarbeitstag gebunden. Eine SEPA-Überweisung von- oder in die Schweiz dauert üblicherweise zwischen 1 und 2 Tagen. (Wie man als Deutscher in der Schweiz ein Konto eröffnet). |
Süd- und Osteuropa (Länder außerhalb der EU, z.B. Türkei) | 3 bis 15 Tage* |
Nordamerika (USA, Kanada) und Australien | 2-5 Tage* |
Südamerika, Asien und Afrika | 4 bis 14 Tage* |
*laut Auskunft der Haspa
Rentenzahlung auf ein Konto in Deutschland
Für Rentner in den meisten europäischen Ländern ist ein Auslandskonto im Grunde überflüssig, das beibehalten des deutschen Girokontos ist vollkommen ausreichend. Seit 2016 gilt in der gesamten EU und weiteren Ländern, darunter Island, Norwegen, Liechtenstein, Großbritannien, Schweiz, San Marino und Monaco, das SEPA-Verfahren. SEPA („Single Euro Payments Area“) sorgt für einheitliche und kostengünstige Euro-Zahlungen. Laut EU-Verordnung dürfen SEPA-Überweisungen ins Ausland nicht mehr kosten als Inlandsüberweisungen. Bei den meisten Banken sind Inlandsüberweisungen kostenlos, somit fallen auch für Überweisungen ins europäische Ausland keine Gebühren an. Falls das bei der eigenen Bank nicht der Fall ist, sollte man über den Wechsel der Bank nachdenken.
Rentenempfänger mit einem deutschen Girokonto können die Rente zudem per Debit- oder Kreditkarte im Ausland abheben. Weltweit gibt es schließlich Millionen Geldautomaten und auslandstaugliche Bankkarten sind mittlerweile Standard. Hierbei können Auslandsrentner allerdings auch unangenehme Überraschungen erleben. Ein praktisches Beispiel hat mir kürzlich ein Leser aus Lateinamerika zugeschickt:
„Wenn Sie Geld am Automaten abheben wollen, erscheint ein Hinweis, dass man für die Überweisung 4 Dollar zu zahlen hat. Für jede Abhebung am Geldautomat im Ausland zahle ich von meinem deutschen Konto bei der **bank 6,95 Euro, also zusätzlich zu den 4 Dollar, wie vorerwähnt. Die Bank rechnet einen sehr schlechten Umrechnungskurs, dadurch verliert man dann auch noch einmal ca. 4 bis 5 Prozent. Addiert sind das dann rund 8 Prozent, das sind dann bei 500 Dollar schon 40 Dollar. Und schließlich ist das deutsche Konto nicht kostenlos, es werden monatlich 9,85 Dollar Kontoführungsgebühren (Bank) abgebucht. Macht dann pro Buchung rund 5 Euro. Gedanklich addiert, sind das bei 500 Dollar dann 9 Prozent, also insgesamt 45 Dollar.“ |
Wie das Beispiel verdeutlicht, kann das Geldabheben im Ausland mit Debit- oder Kreditkarte richtig teuer werden! Die eigene Bank nimmt hohe Gebühren, der Automatenbetreiber und auch beim Geldwechsel in eine fremde Währung gibt es erhebliche Verluste. Nur die wenigsten Rentner können auf 5 – 10 Prozent der Rentensumme im Ausland verzichten. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten diese Kosten zu reduzieren:
Monatliche Kontoführungsgebühren: Banken mit eigenem Filialnetz wie Sparkasse, Volksbank oder Commerzbank verlangen von ihren Kunden in Deutschland häufig monatliche Kontoführungsgebühren von 5 bis 10 Euro. Die Gebühren werden damit begründet, dass in Deutschland ein teures Filialnetz unterhalten wird. Als Auswanderer haben Sie hierfür allerdings kaum Nutzen und können eigentlich darauf verzichten. Einige Direktbanken (Banken ohne eigenes Filialnetz) sind sehr viel günstiger und bieten Girokonten ohne monatliche Kontoführungsgebühren an.
Gebühren fürs Geldabheben im Ausland (von der Bank in Deutschland erhoben): Die meisten Filialbanken verlangen für das Geldabheben im Ausland Zusatzgebühren von mindestens 5 Euro pro Transaktion. Auch hier sind einige Direktbanken günstiger und verlangen beim Geldabheben mit der Kredit- oder Debitkarte keine eigenen Gebühren!
Automatengebühr (von lokaler Bank / ATM-Betreiber erhoben): An vielen Geldautomaten im Ausland werden zusätzlich Entgelte vom Automatenbetreiber erhoben (z. B. in Spanien, Thailand, Südamerika ist dies die Regel). Egal bei welcher Bank man ist, diese Kosten müssen immer vom Kunden getragen werden.
Schlechter Umrechnungskurs: Wer innerhalb der Eurozone lebt, ist fein raus. Nachteile haben nur Personen, die in einem Nicht-Euro Land leben. Banken wechseln generell zu einem schlechten Kurs in die fremde Währung. Sie können Währungsverluste beim Geldwechsel im Grunde nur verhindern, wenn Sie neben dem deutschen noch ein lokales Bankkonto besitzen. Es gibt nämlich Wege, das Geld zwischen den beiden Konten/Ländern zu transferieren und die Verluste durch Währungsumrechnungen deutlich zu reduzieren. Mehr zum Thema Geld sparen bei Auslandsüberweisungen.
Günstige Girokonten in Deutschland
Sofern Sie noch ein teures Konto bei einer Filialbank besitzen, sollten Sie vor der Auswanderung über den Wechsel zu einer Direktbank nachdenken. Damit können Sie die Kosten wie monatliche Kontoführungsgebühren sowie die Gebühren beim Geldabheben deutlich reduzieren. Wenn Sie in der Eurozone leben, kommen Sie damit verlustfrei an Ihre Rente (sofern der Automatenbetreiber keine eigene Gebühr verlangt). Sehr beliebt bei Auslandsdeutschen sind hier beispielsweise die folgenden Direktbanken.
Hinweis für Handynutzer: Diese Tabelle lässt sich seitlich verschieben. Einzelne Konten lassen sich zudem aus-/einblenden.
DKB Girokonto |
N26 Standard Konto |
Comdirect Girokonto Aktiv |
|
Wer darf ein Konto eröffnen? | |||
Deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Deutschland | ja | ja | ja |
Deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz im Ausland | ja | Deutsche mit Wohnsitz in Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien und Österreich | ja |
Ausländische Staatsbürger | Personen mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz (unabhängig von der Nationalität) | Personen mit Wohnsitz in Belgien, Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien und Österreich (unabhängig von der Nationalität) | Personen mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz (unabhängig von der Nationalität) |
Wichtige Kontodetails | |||
Kontoführungsgebühr | kostenlos | kostenlos | kostenlos |
Mindestgeldeingang | Mindestens 700 Euro im Monat. Ansonsten fällt eine Kontoführungsgebühr von 4,50 € pro Monat an | nicht erforderlich | Mindestens 700 Euro im Monat. Ansonsten fällt eine Kontoführungsgebühr von 4,90 € pro Monat an |
Debitkarte | Visa-Debitkarte (kostenlos) |
Mastercard-Debitkarte (virtuelle Karte: kostenlos, physische Karte: einmalig 10 Euro) |
Visa-Debitkarte (kostenlos) |
Kreditkarte | Visa-Kreditkarte (kann optional dazugebucht werden – 2,49 € pro Monat) |
– | Visa-Kreditkarte (kann optional dazugebucht werden – 2,90 € pro Monat) |
Geldabheben in Deutschland | kostenlos mit Visa-Debitkarte an allen Geldautomaten mit Visa Zeichen | Am Geldautomaten 3 Mal pro Monat kostenlos, darüber hinaus jeweils 2 €. In über 9.000 Geschäften in Deutschland (z.B. REWE, Penny, dm) kann kostenlos Bargeld abgehoben werden. | kostenlos mit Visa-Debitkarte an allen Geldautomaten mit Visa Zeichen (3 Mal pro Monat) |
Geldabheben im Euro-Raum |
kostenlos mit Visa-Debitkarte an allen Geldautomaten mit Visa Zeichen | Abhebungen in EURO-Währung uneingeschränkt kostenlos | kostenlos mit Visa-Debitkarte an allen Geldautomaten mit Visa Zeichen (3 Mal pro Monat) |
Geldabheben im Ausland (nicht Euro-Raum) |
kostenlos mit Visa-Debitkarte an allen Geldautomaten mit Visa Zeichen | Bei Abhebungen in Nicht-Euro-Währung Gebühr von 1,7 % der Abhebesumme. | kostenlos mit Visa-Debitkarte an allen Geldautomaten mit Visa Zeichen (3 Mal pro Monat) |
Guthabenzins (Tagesgeld) | 3,5 % | 0 % | 3,75 % |
Dispozins | 9,29 % | 8,9 % (Zu Beginn ist das Konto auf Guthabenbasis / kein Dispo) | 10,75 % |
Testsiege | – | – | |
Kontoeröffnung | |||
Kontoantrag | online | online | online |
Identitätsfeststellung in Deutschland | PostIdent, VideoIdent (Videochat) | VideoIdent (Videochat), PostIdent (zum Teil bei Kunden mit nicht-deutschem Ausweis) | PostIdent, VideoIdent (Videochat) |
Identitätsfeststellung im Ausland | VideoIdent (in 40 Ländern möglich), Bank oder Rechtsanwalt | Foto-Identifizierung | Notar |
Sonstiges | 50 Euro Prämie bei Kontoeröffnung | ||
Testbericht | DKB Testbericht | N26 Testbericht | Comdirect Testbericht |
Zum Anbieter (DKB)* | Zum Anbieter (N26)* | Zum Anbieter (Comdirect)* |
Bei den drei Anbietern handelt es sich um Banken, die aufs Direkt Banking (Bankgeschäfte ohne eigenes Filialnetz) spezialisiert sind. Besonderheit bei beiden Konten sind die enthaltenen Visa bzw. Mastercard-Debitkarten, mit denen Sie an Geldautomaten im Ausland zu sehr günstigen Konditionen Bargeld abheben können. Bei den Konten erhalten Kunden eine deutsche Bankleitzahl und Kontonummer. Die Kontoführung ist bei N26 immer kostenlos (keine Monatsgebühren / kein Mindesteingang). Bei der DKB und der Comdirect wird ein monatlicher Geldeingang von 700 Euro erwartet, damit das Konto kostenlos bleibt. Überweisungen und Daueraufträge können Sie bequem online erledigen. Auch Ihre Kontoauszüge rufen Sie im Internet ab und wenn gewünscht, können Sie diese ausdrucken. Ich selbst nutze das DKB-Konto* daher bereits seit Jahren auf Reisen, die enthaltene Debitkarte ist nämlich auch im Urlaub von großem Vorteil!
Ich empfehle, ein solches Girokonto bereits vor der Wohnsitzverlegung ins Ausland zu eröffnen. Zur Kontoeröffnung ist nämlich die Identitätsfeststellung notwendig (Geldwäschegesetz). Mit einem Wohnsitz in Deutschland ist dies bei den eben vorgestellten Banken sehr einfach mittels PostIdent- oder VideoIdent-Verfahren möglich. Immer wieder erhalte ich E-Mails von Auswanderern, die nach der Auswanderung ein kostenloses Girokonto in Deutschland eröffnen möchten. Die Kontoeröffnung bei den oben genannten Direktbanken ist zwar auch für im Ausland lebende Deutsche prinzipiell möglich, doch der Aufwand für die Identitätsfeststellung ist dann erheblich höher. Außerdem ist die Ablehnungsquote deutlich erhöht, wenn man keinen Wohnsitz in Deutschland besitzt
Konto in Deutschland + Konto im Ausland (außerhalb EU)
Die dritte Möglichkeit sind Konten in beiden Ländern, was sich vor allem in außereuropäischen Ländern anbietet. In Deutschland bietet sich hierfür ein Girokonto bei einer oben genannten Direktbanken an, auf welchem dann die Rente oder Pension eingeht. Ein Konto im Ausland kann wiederum sinnvoll sein, wenn man Mieten, Strom und ggf. Versicherungen nicht bar oder per teurer Auslandsüberweisung (außerhalb des Euroraums!) bezahlen möchte. Doch wie bekommt man die Rente vom deutschen Girokonto ohne hohe Verluste durch Währungsumrechnungen und Bankgebühren auf das Auslandskonto?
In den letzten Jahren haben sich innovative Finanzdienstleister am Markt etabliert, welche die Kosten für Auslandsüberweisungen drastisch senken können. Zu nennen ist hier beispielsweise der Anbieter Wise. Dessen Kunden zahlen höchstens 1 Prozent der Transfersumme für eine Auslandsüberweisung und damit deutlich weniger als bei klassischen Banken. Möglich ist dies, weil der Währungswechsel komplett an den Banken vorbeiläuft. Das innovative Prinzip des Geldtransfers habe ich einen detaillierten Testbericht zu Wise erklärt. Auch die Überweisungsdauer wird bei der Nutzung von Wise stark reduziert. Auslandsüberweisungen dauern in der Regel nur 1-2 Tage. Noch bequemer geht es mit der weiter oben vorgestellten Online Bank N26. Die Bank hat den Service von Wise direkt in die Kontooberfläche integriert, so dass günstige Auslandsüberweisungen aus dem N26 Konto getätigt werden können und man keinen eigenen Account bei Wise benötigt.
Fazit
Auslandskonto oder Konto in Deutschland – es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man im Ausland die Rente erhalten kann. Ein günstiges Girokonto bei einer Direktbank in Deutschland ist auf jeden Fall empfehlenswert, egal ob man nun die Rente auf ein Inlands- oder Auslandskonto überweisen lässt. Dann besitzt man ein Konto mit deutscher Einlagensicherung, auf dem man auch größere Summen bis 100.000 Euro sicher verwahren kann. Auch im Falle einer späteren Rückwanderung nach Deutschland ist es hilfreich, wenn man bereits ein Konto besitzt. Vor einer etwaigen Kontoeröffnung im Ausland sollte man sich gut informieren und ein Konto natürlich nur bei einer renommierten Bank eröffnen! Daher ist zu Beginn der Auswanderung die Rentenüberweisung auf ein hiesiges Girokonto ideal und für viele Auswanderer auch dauerhaft die bessere Wahl. Hat man sich in der neuen Heimat etabliert und möchte die Vorzüge einer lokalen Bank nutzen (Filiale, persönlicher Ansprechpartner), kann man das Konto immer noch nach der Auswanderung eröffnen.
Offenlegung
*Dieser Artikel enthält einige Werbe bzw. Affiliate-Links zur DKB, N26 und der Comdirect.
10 Kommentare bei “Rentenzahlung ins Ausland: Was Sie unbedingt wissen müssen!”
Rente im ausland beziehen.
In dem artikel wird zuvor angegeben, dass renten und pensionen in über 170 länder überwiesen werden.
Dann plötzlich wird nur von der überweisung von renten gesprochen.
Ich lebe auf den philippinen und bekomme meine pension nicht ausgezahlt, weil ich kein konto in deutschland habe. Zeitgleich akzeptieren deutsche banken eine kontoeröffnung vom ausland nicht, obwohl es überall die möglichkeit gibt, den
postident-service zur identifikation zu nutzen.
Verwunderlich auch, warum es nirgends verbindliche informationen gibt zum thema “pensionszahlungen auf ein außereuropäisches konto”
Peter Janowski
Hallo Peter,
Die Rente wird in 170 Länder überwiesen wird, diese Information stammt von der deutschen Rentenversicherung. Auch bei Beamtenpensionen und Betriebsrenten sollte das gleiche möglich sein. Das es hier Probleme gibt ist mir neu? Welcher Dienstherr bezahlt deine Pension?
Mit dem DKB-Cash Konto ist mir ein Girokonto-Anbieter bekannt, bei dem auch Personen mit Wohnsitz im Ausland ein Konto in Deutschland eröffnen können.
https://www.auswandern-handbuch.de/auswanderer-sollten-ein-deutsches-bankkonto-behalten/
ich hoffe das hilft dir weiter
Viele Grüße
Rainer
hallo ich habe ein pfändungsschutzkonto bei der raiffeisenbank und bei solch einem p-konto bekomme ich keine kreditkarte.denke das es am besten für mich ist die rente nach kambotscha direkt von der rentenversicherung überweissen zu lassen.
gibt es vorschriften für eine kontoeröffnung.kann ich von deutschland aus ein konto in kambotscha eröffnen?und ist es möglich das die rente später kommt wie zum 30zigsten jeden monat?
mfg.frank rippstein
Hallo Herr Rippstein,
für eine Kontoeröffnung im Ausland ist häufig die persönliche Vorsprache bei der Bank erforderlich (genau wie in Deutschland).
Mehr Details zu dem Thema hier:
https://www.auswandern-handbuch.de/konto-im-ausland-eroeffnen/
Viele Grüße
Rainer Hellstern
Ich bin vor 8 Jahren nach Australien ausgewandert und inzwischen auch australischer Staatsbuerger. Habe mich echt erschrocken, wieviel Gebuehren von meiner Rente runter gehen, sowohl von der Post als auch von meiner australischen Bank. Habe bis jetzt noch keinen Weg gefunden diese Gebuehren zu minimieren.
Ein Deutsche Konto einzurichten geht bei keiner deutsche Bank, auch nicht bei ComDirect oder DKB.
Hallo Bernd, die Kontoeröffnung bei der Comdirect ist im Ausland (mittels Video-ident) möglich. Allerdings nur für “Deutsche Staatsbürger”. Das haben mir in der Zwischenzeit auch einige Auswanderer bestätigt. Hier das Update zum Artikel:
https://www.auswandern-handbuch.de/rentenzahlung-ins-ausland/#auslandsdeutsche
Du bist möglicherweise gescheitert, weil du bereits Australischer Staatsbürger bist. Oder hast du noch den deutschen Pass? Dann würde ich es nochmal mit Personalausweis/ Reisepass versuchen.
Viele Grüße
Rainer
Ich lebe jetzt 2,5 Jahre in Ungarn und lasse meine gesetzl. Rente direkt nach hier schicken. Nach dem sepa/verfahren fallen keine Gebühren an. Der bessere Brief/Umrechnungskurs wird zugrundegelegt, lediglich ca. 0,3 % Umrechnungsgebuehr faellt an. Also keine Probleme.
Möchten auf die Philippinen auswandern. Permanent Visa ist kein Problem, da ich mit einer geborenen Filipina (seit 30J. deutsche Staatsangehörige) verheiratet bin. Laut Rentenversicherung wird die Rente nicht gekürzt, da wir die deutsche Staatsangehörigkeit beibehalten. Nun zu den Fragen: Welcher Rententransfer ist die günstigste Lösung? Wird meine Rente in Deutschland besteuert? An welche Korrespondenzbank überweist der Deutsche Post Rentenservice die Rente für Geldtransfer auf die Philippinen?
Pingback: Wo lebt sich’s am besten für Rentner im Ausland? › Vor(un)ruhestand
Die comdirekt Unterlagen zur Kontoeröffnung liegen mir vor.
Es gibt keine Prämie für die Kontoeröffnung. Statt dessen bekommt man 25 EUR, wenn in den ersten drei Monaten diverse Überweisungen getätigt werden. Die restlichen 75 EUR sind an einen Kontenumzug des alten Kontos gebunden!
Zudem ist von 150 EUR “Prämie” die Rede, sollte man das Konto kündigen. Das ergibt sich allerdings aus den zuerst ausgezahlten 100 EUR (wenn man sie denn bekommen hat!) zuzüglich 50 EUR, sollte man mit “begründet” kündigen.
Damit bleibt für mich die DKB übrig, welche auch etwas bessere Abhebemöglichkeiten hat.