DuoLingo Erfahrungen: Wie gut ist der kostenlose Sprachkurs?

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Mehr als 80 Millionen Lernende weltweit nutzen die Sprachlern-App DuoLingo. Aber kann man mit der App tatsächlich schnell und effektiv neue Sprachen lernen? In meinem Testbericht teile ich persönliche Erfahrungen mit DuoLingo und zeige dir, wie leistungsfähig die App wirklich ist.

Über DuoLingo

DuoLingo wurde von den beiden Informatikern Luis von Ahn und Severin Hacker an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh gegründet. Luis von Ahn ist dabei der berühmtere der beiden Gründer. Er gilt nämlich auch als Erfinder des Captcha Codes. Das sind zufällig angeordnete Ziffern und Buchstaben, die Nutzern auf vielen Webseiten angezeigt werden. Damit wird beispielsweise geprüft, ob ein Formular von einem Menschen und nicht von einem Computer ausgefüllt wurde. Sein Unternehmen reCaptcha hat Luis von Ahn vor der Gründung von DuoLingo an Google verkauft. 2011 begannen die beiden Gründer mit dem Projekt DuoLingo, welches 2012 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Im Jahr 2024 hat die Sprachlern-App laut eigenen Angaben über 80 aktive Millionen Nutzer weltweit. Knapp 700 Mitarbeiter arbeiten zudem für das mittlerweile börsennotierte Unternehmen.

Welche Sprachen bietet DuoLingo an?

Deutschsprachige Schüler können bei der Kursauswahl zwischen Spanisch, Französisch, Italienisch und Englisch wählen. Wer Englisch flüssig beherrscht oder Englisch Muttersprachler ist, kann in der App die Ausgangssprache wechseln und hat dann deutlich mehr Sprachauswahl. DuoLingo bietet derzeit 39 verschiedene Sprachen an, die auf Grundlage von Englisch erlernt werden können. Dazu zählen Klassiker wie Italienisch oder Russisch, aber auch Exoten wie Hindi (Indien), Japanisch, Walisisch oder Koreanisch.

Duolingo (auf Basis von Deutsch)
Englisch (Amerika)
Spanisch
Französisch
Italienisch
Duolingo (auf Basis von Englisch)
Europa: Deutsch, Finnisch, Griechisch, Irisch, Katalanisch, Rumänisch, Schottisch-Gälisch, Tschechisch, Türkisch, Ukrainisch, Ungarisch, Walisisch
Asien: Arabisch, Hebräisch, Hindi (Indien), Indonesisch, Koreanisch, Mandarin (China), Japanisch, Vietnamesisch
Amerika: Haitianisch-Kreolisch, Hawaiianisch, Navajo
Afrika: Swahili, Zulu
Sonstiges: Esperanto, Latein, Klingonisch, Jiddisch, Valyrisch
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Ist DuoLingo für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet?

Jede Sprache bietet bei DuoLingo bis zu 9 verschiedene Sprachlevel. Das Sprachniveau reicht dabei von Stufe 1: Grünschnabel bis Stufe 9: Champion. Danach ist Schluss mit neuen Lektionen und man kann lediglich tägliche Auffrischungsübungen absolvieren. Allerdings sind nicht alle Sprachen gleich weit ausgebaut. Während es für Englischlernende 9 Stufen gibt, sind es beim Spanisch- und Französischkurs nur 4 Stufen und beim Arabischkurs sogar nur 3. Bei exotischen Fremdsprachen ist der Kursumfang der App sogar noch geringer.

Im gesamten Kurs werden bis zu 2.000 Vokabeln pro Sprache vermittelt. Allerdings ist ein Vergleich zwischen den DuoLingo-Leveln und dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) mit seinen 6 Sprachleveln (A1 bis C2) nur schwer möglich. DuoLingo selbst gibt hierzu keine Auskunft. Nach meiner persönlichen Erfahrung dürfte DuoLingo ungefähr den Wortschatz und die Grammatik der Sprachniveaus A1-A2 (Grundlagen) und B1 (Mittelstufe) abdecken, richtet sich also eher an Anfänger.

Anmeldung

Der Login ist sehr einfach über die Website www.duolingo.com oder die App möglich. Die Sprachlern-App kann kostenlos in den bekannten App Stores für iOS / Apple oder Android-Geräte / Google Play Store heruntergeladen werden. DuoLingo kann auf verschiedenen Geräten synchron genutzt werden. Der Lernstand geht nicht verloren, da beliebig viele Geräte mit einem Account verknüpft werden können.

Für eine Registrierung ist lediglich eine gültige E-Mail-Adresse notwendig. Alternativ kann man sich auch mit Google oder Facebook Login anmelden. Im ersten Schritt wird die gewünschte Sprache ausgewählt. Es ist aber auch möglich, mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen. Weitere Fremdsprachen können zu einem späteren Zeitpunkt einfach hinzugefügt und geändert werden. Wer auf Basis von Englisch neue Sprachen lernen möchte, kann an dieser Stelle die Ausgangssprache wechseln.

Danach wählen Nutzer die gewünschten Lernziele (z. B. Schule, Reisen, Beruf …) aus. Lernenden wird im Anschluss die Dauer der täglichen Übungssitzungen (zwischen 5 und 20 Minuten) vorgeschlagen. So können die Sprachkenntnisse Schritt für Schritt erweitert und das Lernen in den Alltag integriert werden. Dank des Lernsystems, das maximal 20 Minuten Lernzeit pro Tag vorsieht, können natürlich auch mehrere Sprachen gleichzeitig erlernt werden.

Der Einstufungstest

Da nicht alle Nutzer bei einer Sprache absolute Anfänger sind (Level 1), kann zu Beginn ein 5-minütiger Einstufungstest durchgeführt und das „ungefähre Sprachniveau” ermittelt werden. Hier müssen einfache Sätze übersetzt werden, wobei die Satzbausteine bereits vorgegeben werden und man diese lediglich in die richtige Reihenfolge bringen muss. Für meinen Geschmack ist der Einstufungstest etwas zu einfach gestaltet, um ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis zu liefern.

Nach dem Einstufungstest werden die Kurse bis zu einem bestimmten Sprachniveau freigeschaltet.

Kursaufbau

Auf der Startoberfläche der App werden die freigeschalteten Kurse, der Lernfortschritt und die Tagesziele angezeigt. Zum Lernen motivieren soll außerdem die Bestenliste. DuoLingo bietet ein Ranglistensystem mit verschiedenen Ligen.

DuoLingo bietet eine Vielzahl von Kursen zu unterschiedlichen Themen wie Arbeit, Essen, Freizeit, Familie, Haustiere, Hobbys oder Reisen. Jeder Kurs ist wiederum in zahlreiche Unterlektionen aufgeteilt. Eine einzelne Lektion enthält etwa 20 Übungen und dauert ca. 5 Minuten, sodass Nutzer, die ein Tagesziel von 5 Minuten ausgewählt haben, mindestens eine Lektion am Tag schaffen. Wer möchte, kann die Kurse Schritt für Schritt durcharbeiten. Es ist aber auch möglich, davon abzuweichen und nur die Kurse zu absolvieren, die einen interessieren. Um zu einem anderen Thema / Schwierigkeitsgrad zu springen, ist allerdings das Bestehen eines Tests erforderlich. Erst wenn dieser erfolgreich absolviert wurde, wird das Thema freigeschaltet.

Belohnungspunkte: XPs, Gems, Streaks und Ligen

DuoLingo setzt beim Lernkonzept sehr stark auf Gamification. Das bedeutet es wurden spieltypische Elemente in die Sprachlern-App integriert, die wir eigentlich aus Computerspielen kennen. Für das regelmäßige Üben mit DuoLingo erhalten Lernende XPs, sogenannte Experience Points. XPs sind bei DuoLingo für den weiteren Lernverlauf sehr wichtig, denn jede absolvierte Lerneinheit wird mit diesen belohnt. Möchte man in einer Sprache aufsteigen und höhere Level freischalten, benötigt man mehr XPs. Indem man regelmäßig neue Lektionen abschließt oder bereits absolvierte Lektionen wiederholt, erhält man dafür die benötigten Punkte. Neben XPs verwendet DuoLingo noch weitere Begrifflichkeiten, die zu Beginn vielleicht etwas verwirrend sind. Dazu zählen Gems (früher Lingots), Streaks, Herzen und Ligen. Gems sind die virtuelle Währung von DuoLingo. Ähnlich wie XPs erhält man diese, wenn man sein Tagesziel (=Anzahl der abgeschlossenen Lektionen an einem Tag) erfolgreich erreicht. Mit Gems kann man im Shop einkaufen und den eigenen Avatar mit einem Anzug oder ähnlichem aufhübschen. Streaks sind die Anzahl der Tage, an denen durchgängig gelernt wurde. Je mehr Tage man in Folge lernt, desto länger wird der eigene Streak. Wie bei einem klassischen Computerspiel erhält jeder Lernende zu Beginn 5 Herzen (Leben), die man durch fehlerhafte Antworten nach und nach verliert. Sind die Herzen aufgebraucht, müssen Nutzer der kostenlosen Variante von DuoLingo eine Lernpause einlegen. Nutzer der kostenpflichtigen Variante DuoLingo erhalten unbegrenzt Herzen, so dass sie keine Lernpause einlegen müssen. Die Herzen werden aber jeden Morgen aufgefüllt. Alternativ können Nutzer mittels Gems weitere Herzen dazu kaufen, sofern sie genügend davon gesammelt haben. Für sehr motivierte Lerner gibt es zudem die Möglichkeit, sich mit anderen Benutzern über Ranglisten zu messen.

Übungen

In jeder Lektion gibt es unterschiedlich gestaltete Aufgaben zu absolvieren, die hauptsächlich das Vokabular, das Hörverständnis, die Aussprache und die Rechtschreibung des Lernenden verbessern sollen.

Bei den Übersetzungsübungen gibt es verschiedene Schwierigkeitsgrade. Ähnlich wie beim Einstufungstest werden Sätze häufig anhand von vorgegebenen Satzbausteinen übersetzt. Alternativ kann mittels freier Tastatureingabe übersetzt werden, was die Sache etwas schwieriger macht.

Weitere beliebte Übungsformen bei DuoLingo sind Multiple-Choice-Fragen und Lückentexte, bei denen einzelne Wörter fehlen.

DuoLingo bietet auch Übungen zum Hörverständnis, bei denen Wörter oder Phrasen vorgelesen werden und das Gehörte vom Lernenden niedergeschrieben werden muss. DuoLingo ist zum großen Teil vertont, allerdings scheint es sich um eine Computerstimme zu handeln und nicht um einen Menschen. Die Stimme klingt aber weitgehend natürlich. Daneben bietet DuoLingo auch Aussprachetraining. Für diese Übung nutzt DuoLingo eine eingebaute Spracherkennung und gibt eine sofortige Bewertung, ob die Aussprache korrekt ist. Übungen mit Spracherkennung lassen sich überspringen, wenn man gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und seine Mitreisenden nicht stören möchte.

Aufgaben, die falsch beantwortet wurden, können am Ende einer jeden Lektion wiederholt und ausgebessert werden. Nach dem Abschluss einer Lektion gibt es Belohnungspunkte (XPs), mit denen sich weitere Level freischalten lassen. Anschauliche Statistiken über die eigene Lernleistung und bisherige Erfolge motivieren zusätzlich und helfen bei der Selbsteinschätzung. Jeder Level wird mit einem Test abgeschlossen, anhand dessen die Benutzer den eigenen Lernerfolg überprüfen können.

Ist DuoLingo wirklich kostenlos?

Im Vergleich zu vielen anderen bekannten Sprachlern-Apps (z. B. Babbel, Busuu, Mondly oder Rosetta Stone), sind bei DuoLingo sehr viele Inhalte kostenlos zugänglich. Doch wie ist es möglich, dass DuoLingo trotz professioneller Programmpflege und der stetigen Vergrößerung des Sprachangebots kostenlos bleibt?

Die Gegenleistung, die der Benutzer liefert, ist die Übersetzung selbst. DuoLingo bedient sich für die Übungen teilweise echter Sätze aus dem Internet. Diese stammen von Kundenwebseiten wie beispielsweise CNN oder Buzzfeed. Zu übersetzende Textpassagen werden den Lernenden als Übungen vorgestellt und nachträglich millionenfach von anderen Schülern abgeglichen. Das garantiert langfristig, dass das Ergebnis auch tatsächlich stimmt. Kurzfristig kann es aber auch vorkommen, dass die angezeigte Übersetzung nicht korrekt ist. Die Fehlerquote ist bei DuoLingo meiner Ansicht nach höher als bei anderen professionellen Sprachlern-Apps, bei denen die Inhalte individuell von Lehrern und Sprachwissenschaftlern konzipiert und geprüft wurden. Es ist möglich, nach jeder Übung Probleme zu melden – eine nützliche Funktion –, doch idealerweise sollten solche Fehler im Lernmaterial gar nicht erst auftreten.

DuoLingo setzt bei seiner Kursentwicklung außerdem stark auf den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). Diese erreicht aber qualitativ noch nicht das Niveau menschlicher Lehrkräfte. Die Übungen wirken weniger praxisorientiert und die Themen wechseln oft abrupt, wie beispielsweise in einem Kurs, der gleichzeitig Arbeit und Verletzungen behandelt. Auch lernt man im Kurs Arbeit nicht die typischen Inhalte eines Business Sprachkurses (z. B. Telefonate und Verkaufsgespräche führen), sondern höchstens ein wenig Büro Smalltalk.

Seit 2017 wird in der App zudem Werbung geschaltet. Diese ist mittlerweile auch sehr penetrant geworden. Nach jeder abgeschlossenen Übung wird häufig ein mindestens 30-sekündiger Werbespot angezeigt, der auch nicht unterbrochen werden kann. Wer diesen nicht sehen möchte, muss zur kostenpflichtigen Version von DuoLingo Super wechseln.

Außerdem gibt es die bereits erwähnten Herzen (Leben), die man durch fehlerhafte Antworten verliert. Wer zu viele Fehler macht, was gerade bei Spracheinsteigern vorkommen sollte, muss eine Lernpause einlegen oder auf die Premiumversion umsteigen.

Was kostet DuoLingo Super?

DuoLingo Super (früher DuoLingo Plus) ist die kostenpflichtige Premium Variante von DuoLingo. Durch die Nutzung ergeben sich für Lernende die folgenden Vorteile. Zum einen verzichtet DuoLingo Super auf störende Werbeeinblendungen / Unterbrechungen. Zum anderen können bei DuoLingo Super die Lerninhalte auf Mobilgeräte heruntergeladen werden und offline genutzt werden.

LaufzeitKosten pro MonatGesamtkosten
1 Monat14,99 Euro14,99 Euro
12 Monate7,49 Euro89,99 Euro
12 Monate
(Familienabo: 2 – 6 Mitglieder)
10,24 Euro122,99 Euro

DuoLingo Super ist in 3 Abo-Varianten verfügbar: Einzelpersonen können das Abo mit Laufzeiten von 1 oder 12 Monaten abschließen. Für Familien bietet DuoLingo ein günstiges Familienabo für 2 bis 6 Familienmitglieder.

Das Monatsabo ist für 14,99 Euro erhältlich und verlängert sich automatisch um einen weiteren Monat, sofern es nicht vor Ende der Laufzeit gekündigt wird. Für den Abschluss des Jahresabos bietet DuoLingo einen erheblichen Rabatt von 50 Prozent. Dieses kostet monatlich nur 7,49 Euro. Das Monatsabo bietet eine 7-tägige kostenlose Testphase, das Jahresabo kann im Vorfeld 14 Tage kostenlos getestet werden. Mit dem Abschluss des Abonnements erhalten Lernende Zugang zu allen 39 angebotenen Sprachen.

Das Familienabo gibt es für 10,24 Euro im Monat. Das Familienabo ist allerdings nur als Jahresabo erhältlich, eine kürzere Laufzeit wird nicht angeboten. Bereits ab 2 Lernenden in der Familie lohnt sich dieses preislich.

Im Gegensatz zu vielen anderen Online-Sprachkursen wie z. B. Mondly oder Babbel bietet DuoLingo allerdings kein Lifetime-Angebot. Lifetime bedeutet hier, dass man nur einmal für den Sprachkurs bezahlen muss und diesen im Anschluss lebenslang nutzen kann.

Mehr dazu:

Fazit

Ganz zum Schluss möchte ich ein persönliches Fazit zur Sprachlern-App von DuoLingo geben. Insgesamt sehe ich die folgenden Vor-und Nachteile:

Alltagstauglichkeit: Dank der Mobile-App lässt sich der Sprachkurs gut in den Alltag integrieren. Selbst wer sich täglich nur 5 Minuten Zeit zum Lernen nimmt, schafft es bei DuoLingo mindestens eine Lektion erfolgreich zu absolvieren.

Benutzerfreundlichkeit: Die Kursoberfläche ist übersichtlich gestaltet, so dass sich auch Neulinge schnell zurechtfinden. Das Belohnungssystem mit Experience Points, Gems, Streaks und Ligen ist zu Beginn etwas verwirrend und erinnert stark an ein Computerspiel. Die spielerische Art des Lernens dürfte aber gerade die jüngere Zielgruppe ansprechen und diese motivieren, regelmäßig zum Lernen zurückzukommen.

Motivation: Persönlich finde ich, dass DuoLingo es mit der Gamification aber teilweise übertreibt. Denn Lernende werden im Grunde pausenlos für jede richtige Antwort gelobt. Die ständige positive Rückmeldung kann zwar einerseits motivierend wirken, birgt jedoch auch die Gefahr, dass der eigentliche Lernprozess in den Hintergrund rückt.

Didaktik: Schwachpunkt von DuoLingo ist sicherlich das didaktische Konzept. Zwar ist jede Lektion einem bestimmten Thema gewidmet, wie man es von anderen Sprachkursen kennt. Auch die Übungsformen (Übersetzungen, Lückentexte, Multiple-Choice, Hörverständnis, Aussprachetraining etc..) verfolgen ein bekanntes Muster und sind recht abwechslungsreich. Nichtsdestotrotz fällt sofort auf, dass die Inhalte der Lektionen nicht von einem Lehrer, sondern von einem Lehr-Algorithmus auf Basis künstlicher Intelligenz zusammengestellt wurden. Immer wieder lernt man Phrasen und Sätze, die man in realen Situationen wahrscheinlich nie anwenden wird. Zudem sind manche Übersetzungen einfach nicht korrekt. Die einzelnen Lektionen sind auch nicht so aufeinander aufgebaut, dass ein schneller Lernfortschritt möglich ist. Phrasen und Sätze werden viel und lange wiederholt, auch auf höheren Leveln. Der Algorithmus von DuoLingo ist (noch) nicht so intelligent, dass er mit Kursen, die von Sprachwissenschaftlern konzipiert wurden, mithalten könnte.

Grammatik: DuoLingo bietet insgesamt nur wenige Grammatikerklärungen. Zudem macht es einen Unterschied, ob man mit der Smartphone-App oder am Computer bzw. Tablet lernt. Während bei der Computer-Version vereinzelt Erklärungen zur Grammatik zu finden sind (unter Tipps), verzichtet die Sprachlern-App komplett darauf. Die App ist somit für Anfänger nur bedingt nutzbar, da keine Erklärungen und Beispiele gegeben werden.

Kursangebot: Der Umfang kann von Sprache zu Sprache variieren. Die Kurse richten sich vor allem an Anfänger einer Sprache und decken im Wesentlichen Vokabeln der Niveaustufen A1, A2 und teilweise B1 des europäischen Referenzrahmens ab. Für fortgeschrittene Lerner sind die Übungen (auch auf einem hohen Level) zu einfach.

Sprachen: Für Englisch-Muttersprachler bietet DuoLingo eine enorm große Sprachauswahl. Wer auf Basis von Deutsch eine neue Sprache lernen möchte, für den bietet DuoLingo mit Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch leider nur ein begrenztes Angebot.

Kosten: Das Preis-Leistungs-Verhältnis der kostenlosen Version ist attraktiv, wenngleich ich die langen Werbeunterbrechungen nach jeder Lektion mittlerweile als sehr störend empfinde. Ich würde daher direkt zu DuoLingo Super raten. Der große Nachteil ist außerdem, dass man keine Lektionen herunterladen und offline lernen kann, hierfür benötigt man die kostenpflichtige Super-Version.

Alternativen zu DuoLingo

Es dürfte mittlerweile deutlich geworden sein, dass mich DuoLingo im Test nicht komplett überzeugen konnte. Doch welche Sprachlern-App ist besser? Hier stelle ich 2 mögliche Alternativen zu DuoLingo vor. Wer didaktisch ausgereiftere Sprachkurse sucht, sollte einen Blick auf die beiden Alternativen Mondly und Babbel werfen.

Mondly

Mondly setzt ähnlich wie DuoLingo stark auf spielerische Elemente und Gamification. Die Möglichkeit, bei jeder Übung Punkte zu sammeln und sich auf Bestenlisten zu platzieren, trägt zu einer dauerhaft hohen Motivation bei. Im direkten Vergleich zeichnet sich Mondly zudem durch eine geringere Anzahl an inhaltlichen Fehlern aus. Mit 41 Sprachen bietet Mondly sogar noch mehr Sprachen als DuoLingo. Außerdem muss man nie die Ausgangssprache wechseln, alle 41 Sprachen lassen sich auf Basis von Deutsch lernen. Was die Kosten betrifft, ist Mondly sogar günstiger als das Duolingo Super-Abonnement. Besonders hervorzuheben ist das Lifetime-Angebot von Mondly, welches mit einer einmaligen Zahlung lebenslangen Zugang zu allen Kursinhalten gewährt.

Zum Mondly Testbericht »

Babbel

Die Sprachlern-App Babbel bietet eine deutlich umfangreichere Lernumgebung als DuoLingo. Neben einem großen Übungsangebot bietet die App zahlreiche zusätzliche Funktionen, darunter anschauliche Grammatikerklärungen und -übungen, einen Vokabeltrainer sowie Podcasts, die das Lernen bereichern. Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, optional Live-Unterricht mit qualifizierten Lehrkräften zu buchen. Babbel bietet allerdings nicht die gleiche Anzahl an Sprachen wie Duolingo, bei Babbel können insgesamt nur 13 Fremdsprachen gelernt werden. In einem detaillierten Vergleichstest habe ich die beiden Anwendungen mit allen Stärken und Schwächen gegenübergestellt:

Babbel vs. DuoLingo »

5 Comments on “DuoLingo Erfahrungen: Wie gut ist der kostenlose Sprachkurs?”

  1. Das erlernen von Sprachen ist mit Douolingo nicht mehr absolut
    Kostenlos.
    Man muss für die Lektionen Punkte erwerben.
    Das geht schön ins Geld.

  2. Duolingo ist weiterhin kostenlos.
    Geändert wurde lediglich, dass man für die Lektionen quasi „Leben“ haben muss. Die erwirbt man sich wiederum durch „Edelsteine“ welche man für den Abschluss von Lektionen erhält. Außerdem laden sich die „Leben“ von selbst wieder auf. Ein Fehler in einer Lektion kostet ein Leben. Ich habe bisher nicht einen einzigen Cent bezahlt und kann trotzdem jeden Tag mehrfach üben.
    Manko: man erhält keine grammatischen „Regeln“ wie in der Schule. Ich überlege daher zu Babbel zu wechseln… bin mir aber noch nicht sicher.

  3. Hallo,
    Lerne mit Duolingo seit 5 Jahren Sprachen kostenlos. Die „gamification“ Motivation finde ich gut, etwas kritisch sehe ich die Leben im Sinne von Bestrafung/Verlust für Fehler statt Gewinn für nicht begangene Fehler, was positiver fürs Lernen ist. Dieser Ansatz wird bei Level 6 verfolgt.

    Schön wäre die Unterstützung des Querformats in der Android Version für Tablet, was bei der iOS Version der Fall ist. Dadurch erlaubt die Tastatur das 10Finger Schreiben.

    Schön wäre auch, wenn korrekte Rückübersetzungen zügiger korrigiert würden.
    Eine schöne Ergänzung wäre die Einordnung abgeschlossener Kurse in den europäischen Referenzrahmen.

  4. Für mich als Familienvater hat Duolingo den unschlagbaren Vorteil des Familien-Abos. Für vier Lernende in meinem Haushalt finde ich 120 Euro im Jahr sehr fair. Und wir spornen uns durch die Gamification immer gegenseitig an. Babbel habe ich getestet, wirkt tatsächlich aufgeräumter und strukturierter, kommt aber als Alternative schon rein preislich nicht in Frage, solange die Kinder nicht ihr eigenes Geld verdienen 😉

  5. Nach 150 Tagen ( streak)gibt es nur noch immer die gleichen sehr beschränkten Wiederholungen. Mit einem Jahr Vorkasse ist man betrogen. Das ganze System war zunächst anders aufgebaut. Man hat nicht einmal die Möglichkeiten alte Lektionen erneut zu bearbeiten. Es gibt auch nicht etwa Ansprechstellen, bei denen man nachfragen könnte, ob die ursprüngliche Qualität wieder geboten wird !

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