Auswanderer, Grenzgänger und Unternehmen, die in der Schweiz tätig sind, müssen häufig Geld von der Schweiz nach Deutschland überweisen (und umgekehrt). Doch der klassische Weg der Auslandsüberweisung über die Hausbank ist in der Regel nicht der beste. Es gibt deutlich günstigere und auch schnellere Methoden für den Geldtransfer. Welche Möglichkeiten das sind und wie man bei der Überweisung viel Geld sparen kann, erkläre ich hier:
Was kostet eine Überweisung aus der Schweiz nach Deutschland?
Die Kosten für die Auslandsüberweisung von der Schweiz nach Deutschland sind höchst individuell und bankabhängig verschieden. Die Bankgebühren sind in der Regel im Preis- Leistungsverzeichnis der entsprechenden Bank zu finden.
Versteckte Gebühren durch die Währungsumrechnung
Bei der Überweisung sollte man nicht nur die “reinen Bankgebühren” für die Überweisung betrachten. Im Rahmen der Auslandsüberweisung findet zudem eine Währungsumrechnung vom Schweizer Franken in den Euro statt. Auch wenn bei einigen Methoden keine direkten Bankgebühren anfallen, bedeutet dies nicht, dass die Überweisung kostenlos ist. Durch die Währungsumrechnung werden trotzdem hohe (versteckte) Gebühren anfallen. Der Devisenkurs ist meist schlechter (1-2%) als der offizielle Wechselkurs, den Sie beispielsweise im Internet abrufen können. Mit den zusätzlichen Bankgebühren kann sich der Verlust je nach Überweisungssumme und Höhe der Bankgebühren auf 3-6% belaufen!
Hinweis: Deutsche Banken bzw. Banken der Eurozone bieten meistens die besseren Wechselkurse im Vergleich zu den Schweizer Kreditinstituten an, wenn es um den Wechsel in Euro (Eigenwährung) geht. Daher kann es vorteilhaft sein, dass die Währungsumrechnung erst bei der Bank in Deutschland stattfindet.
Klassische Auslandsüberweisung
Von einem Schweizer Konto ist zum einen eine klassische Auslandsüberweisung möglich. Der Sender überweist hier einfach den CHF-Betrag an das deutsche Konto. Die deutsche Empfängerbank erhält CHF und nimmt dann die Umrechnung in Euro vor. Dies ist zum einen besser, da es in Deutschland in der Regel die besseren Wechselkurse gibt. Nachteil der Methode ist allerdings, dass klassische Auslandsüberweisungen sehr lange dauern können (bis zu 5 Tage) und zudem sowohl von der Sender- als auch Empfängerbank hohe Gebühren verlangt werden!
SEPA-Überweisung
Eine innereuropäische Überweisung von und in Euro (mit den bekannten IBAN und BIC-Nummern) wird als SEPA-Überweisung bezeichnet. Der Währungswechsel findet dann bereits bei der Schweizer Bank statt, die den Franken in Euro konvertiert. Die Empfängerbank in Deutschland erhält bereits den Eurobetrag. Nachteil ist hier der schlechtere Kurs durch den frühen Währungstausch in der Schweiz. Von Vorteil sind die kurze Überweisungsdauer und die niedrigeren Bankgebühren. SEPA-Überweisungen dürfen laut einer EU-Verordnung nämlich nicht teurer sein (und länger dauern) als Inlandsüberweisungen. Bei den meisten Schweizer Konten kostet die Inlandsüberweisung (und damit die SEPA-Auslandsüberweisung) nichts extra.
Hinweis: Die Schweiz ist nicht in der EU und im Grunde nicht an die EU-Verordnung gebunden. Viele Schweizer Banken halten sich aber trotzdem daran (z.B. das bekannte Postfinance Konto). Auch die Empfängerbank in Deutschland kann theoretisch Gebühren verlangen, da die Schweiz nicht EU-Mitglied ist. SEPA Eingänge aus der Schweiz sind aber auch bei vielen deutschen Banken kostenlos! Prüfen Sie die Konditionen aber im Einzelfall.
Inlandsüberweisung nach Deutschland (auf ein Verrechnungskonto)
Im süddeutschen Raum (Grenzregion) gibt es einige Sparkassen und Volksbanken, die am Schweizer Bankenverkehr teilnehmen und den Kunden daher Konten mit Schweizer Kontonummer anbieten können. Vom Schweizer Konto muss man dann lediglich eine kostenlose Inlandsüberweisung zum Sparkassen/Volksbank-Konto in Deutschland vornehmen. Die Sparkassen / Volksbanken übernehmen dann die CHF-Euro-Umrechnung (zum besseren Kurs in Deutschland) und schreiben das Geld dann innerhalb von 1-2 Tagen auf dem Konto des Kunden gut. Nachteil: Die Konten bei Sparkassen und Volksbanken sind aber nicht immer die günstigsten (im Vergleich zu Direktbanken).
Die Alternative: Geldtransfer mit Wise
Die bisher genannten Überweisungsarten haben diverse Vor- und Nachteile. Bei der Währungsumrechnung und durch Bankgebühren werden Kunden mehrere Prozentpunkte der Überweisungssumme einbüßen. Daher hier noch eine spannende Alternative:
Beim Anbieter Wise liegt die Gebühr für Auslandsüberweisungen (inklusive Bankgebühren und Verlusten durch die Währungsumrechnung) bei maximal 1 Prozent der Transfersumme. Auch die Überweisungsdauer ist mit höchstens 2-3 Tagen akzeptabel. Die Konditionen sind so günstig, weil der Währungswechsel komplett an den Banken vorbeiläuft. Um das innovative Prinzip des Dienstes zu erklären, habe ich hier einen detaillierten Testbericht verfasst.
Fazit
Vor dem Geldtransfer sollte man die Konditionen zwischen Hausbank und spezialisierten Zahlungsdienstleistern wie Wise unbedingt vergleichen. So lassen sich in den meisten Fällen ganz einfach Kosten sparen.