Als Grenzgänger in der Schweiz arbeiten, in Deutschland wohnen

Rainer HellsternSchweiz39 Kommentare

Grenzgänger Deutschland Schweiz

Grenzgänger, die in der Schweiz arbeiten und in Deutschland wohnen, können die hohen Schweizer Gehälter mit den niedrigen Lebenshaltungskosten in Deutschland kombinieren. Doch für Grenzgänger gibt es zahlreiche Dinge zu beachten. In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen (inklusive Vor- und Nachteilen gegenüber einer vollständigen Auswanderung in die Schweiz):

Gehaltsvergleich Schweiz vs. Deutschland

Wer in der Schweiz arbeitet, hat deutliche finanzielle Vorteile. Der Durchschnittslohn liegt bei beachtlichen 6.100 Schweizer Franken monatlich und damit deutlich über dem deutschen Lohnniveau. Das sind momentan (Stand Januar 2015) umgerechnet 5.700 Euro. Vor einem Monat waren es noch 600 Euro weniger, nämlich nur 5.100 Euro. Die Schweizer Zentralbank hat zum 15.01.15 die Bindung des Frankens an den Euro aufgehoben und danach ist der Eurokurs eingebrochen. Grenzgänger, die am Monatsende das Gehalt auf ein deutsches Konto überweisen, haben auf einen Schlag eine 15-prozentige Gehaltserhöhung erhalten! Wie sich der Kurs angesichts der Eurokrise entwickelt, bleibt aber abzuwarten.

In Deutschland erhalten Arbeitnehmer im Vergleich dazu im Durchschnitt nur magere 3.400 Euro monatlich. Da die Löhne aber je nach Branche, Region und Tätigkeit stark abweichen können, habe ich hier noch einen detaillierten Gehaltsvergleich verfasst, der auch auf einzelne Branchen und Regionen eingeht.

Wohnen in der Schweiz vs. Deutschland

Sofern man als Deutscher (bzw. EU-Bürger) eine unbefristete Arbeitsstelle in der Schweiz gefunden hat, erhält man eine Aufenthaltsbewilligung/Niederlassungsrecht und darf sich eine Wohnung in der Schweiz suchen. Allerdings sind die Mietkosten in der Schweiz sehr hoch. Für eine 110 m2 Wohnung in Basel bezahlt man beispielsweise mindestens 2.000 bis 2500 Franken. Außerdem gestaltet sich die Wohnungssuche häufig als sehr schwierig. Aufgrund der starken Zuwanderung in den letzten Jahren gibt es kaum noch Leerstand in den Städten. Hinzu kommt eine wachsende Ablehnung gegenüber den vielen deutschen Einwanderern.

Eine interessante Alternative ist daher, weiterhin in Deutschland zu wohnen und täglich als Grenzgänger in die Schweiz zu pendeln. Dies ist vor allem interessant für Pendler, die in Grenznähe leben. Beliebte Regionen sind beispielsweise die Bodenseeregion rund um Konstanz, oder der Südwesten bei Lörrach. Von Lörrach aus sind es nur 9 km ins benachbarte Basel. Ebenfalls eine Option ist die schöne Studentenstadt Freiburg. Von Freiburg aus erreicht man mit dem ICE in knapp 45 Minuten Basel und die Züge fahren tagsüber beinahe im Halbstundentakt! Wer nichts gegen die tägliche Pendelei einzuwenden hat, kann als Grenzgänger beim Thema Miete eine Menge Geld sparen.

Lebenshaltungskosten in der Schweiz vs. Deutschland

Wie bereits angesprochen, liegen die Lebenshaltungskosten in der Schweiz deutlich höher als in Deutschland. Dies betrifft neben der Miete auch das Thema Lebensmittel. In der Schweiz ist mit Aufschlägen von 20-30% zu rechnen. Wer in der Schweiz in Grenznähe wohnt, kann aber zum Einkaufen einfach nach Deutschland fahren. An den Wochenenden strömen immer mehr Schweizer in deutsche Grenzstädte (Schweizer kaufen Konstanz leer). Schweizer Bürger erhalten beim Einkauf in Deutschland zudem die Mehrwertsteuer zurück.

Stand: Mai 2015
Stand: Lebensmittelpreise Mai 2015

Wo zahlen Grenzgänger die Steuern?

Steuern müssen primär in dem Land gezahlt werden, in dem man wohnt. Grenzgänger sind also in Deutschland steuerpflichtig. Der Arbeitgeber in der Schweiz behält allerdings 4,5% vom Bruttolohn als Quellensteuer ein (Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz). Der Rest des Lohnes muss in Deutschland versteuert werden. Die bereits gezahlte Quellensteuer kann in Deutschland aber angerechnet werden. Für den reibungslosen Ablauf muss man sich vorab beim hiesigen Finanzamt als Grenzgänger anmelden, dann wird eine Ansässigkeitsbescheinigung (GRE-1) ausgestellt, welche beim Arbeitgeber in der Schweiz eingereicht werden muss. In Deutschland kommt es dann zu vierteljährlichen Vorauszahlungen für die Einkommensteuer. (10. März/Juni/September/Dezember). Die täglichen Kosten durch die Pendelei, kann man in Deutschland als Werbungskosten geltend machen (Pendlerpauschale). Da der Schweizer aber durchschnittlich nur 12% an Steuern zahlt, ist die Auswanderung aus Steuersicht in den meisten Fällen günstiger.

Ausnahme: Die 60-Tage-Regelung

Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz enthält eine interessante Klausel: “Kehrt diese Person nicht jeweils nach Arbeitsende an ihren Wohnort zurück, entfällt die Grenzgängereigenschaft nur dann, wenn die Person bei einer Beschäftigung während des gesamten Kalenderjahres an mehr als 60 Kalendertagen aufgrund der Arbeitsausübung nicht an ihren Wohnsitz zurückkehrt.” Diese Ausnahmeregel besagt, dass bei Grenzgängern die aus beruflichen Gründen an mehr als 60 Tagen jährlich nicht am Wohnsitz in Deutschland übernachten, der gesamte Lohn in der Schweiz versteuert wird. Dies ist für den Arbeitnehmer natürlich von großem Vorteil, da die Steuersätze in der Schweiz sehr viel niedriger als in Deutschland sind.

Wer mehr zum komplexen Thema der Besteuerung erfahren möchte, dem empfehle ich das Buch “Die Besteuerung von Grenzgängern in die Schweiz”:

Krankenversicherung

In der Schweiz gibt es für alle Arbeitnehmer eine Versicherungspflicht. Ein Arbeitgeberanteil wie in Deutschland gibt es bei der Schweizer Krankenversicherung allerdings nicht, so dass der Arbeitnehmer die kompletten Kosten selbst tragen muss. Hinsichtlich der Krankenversicherung gibt es allerdings Ausnahmen für Grenzgänger. Grenzgänger haben eine dreimonate Wahlfrist (genannt Optionsrecht) und können einem Schweizer Krankenversicherer beitreten, oder weiterhin in Deutschland (freiwillig gesetzlich oder privat) versichert bleiben.

Grenzgängerbewilligung für die Schweiz

Wer als Grenzgänger in der Schweiz arbeitet, benötigt eine Grenzgängerbewilligung (den Ausweis G). Diese Bewilligung wird vom Schweizer Arbeitgeber beantragt. Den Ausweis G erhalten Personen mit Deutscher/EU-Staatsbürgerschaft die ihren Wohnsitz in Deutschland haben und für ein Unternehmen in der Schweiz arbeiten. Für den Antrag werden die folgenden Unterlagen benötigt:

  • Wohnsitzbescheinigung aus Deutschland
  • Arbeitsvertrag
  • Passfoto
  • Kopie Personalausweis/Reisepass (auf Nachfrage)

Konto in der Schweiz

Für den Gehaltseingang benötigen Grenzgänger ein Bankkonto in der Schweiz und meist noch eins in Deutschland (um Miete, Versicherungen und Sonstiges zu bezahlen). Aufgrund der Komplexität habe ich zwei eigenständige Artikel rund um die Themen Schweiz-Konto für Grenzgänger sowie die anschließende Überweisung auf das Konto in Deutschland verfasst.

Fazit

Wer viel verdient, für den lohnt sich schon allein aus Steuergründen ein kompletter Umzug in die Schweiz. Wer allerdings familiär an Süddeutschland gebunden ist, für den ist auch ein Dasein als Grenzgänger eine durchaus interessante und finanziell attraktive Alternative.

39 Kommentare bei “Als Grenzgänger in der Schweiz arbeiten, in Deutschland wohnen”

  1. Wenn Ihr in Deutschland wohnt und in der Schweiz arbeitet schadet Ihr der CH-Wirtschaft. Nur das Geld hinaus schaffen und in deutschen Discountern ausgeben. Typisch Deutsch!! Genau aus diesem Grund wurde gestern per Volksabstimmung festgelegt, dass EU-Bürger nur noch begrenzt einwandern können.

    Also endscheidet euch GANZ oder GARNICHT. Alles andere wäre link…

  2. Mithilfe einer Bürgerinitiative, die eindeutige Ziele verfolgt, das gesamte schweizer Volk in Misskredit zu bringen, indem eine Volksabstimmung, die letztlich rassistisch motiviert ist, veranlasst wird, wirft für mich die Frage auf, ob sich die Eidgenossen das damals so vorgestellt haben, als sie wollten, dass alle im Volk eine Stimme haben. Ob nun Schlagwörter wie “Masseneinwanderung” oder “Minarett” verwendet werden – hier werden (verständliche) Grundängste der Bevölkerung missbraucht und der Schweizer selbst aber für dumm verkauft. Ich kann nur hoffen, dass sich bald eine Bürgerinitiative mit einer neuen Volksabstimmung beschäftigt, die wirtschaftlich motiviert ist und der Intelligenz geschuldet ist.
    Davon abgesehen verursacht Jeder, der in der Schweiz arbeitet und entsprechende Abgaben leistet (unabhängig davon, wo er wohnt), keinen wirtschaftlichen Schaden in der Schweiz. Genau hierzu wurde seinerzeit das entsprechende Abkommen verabschiedet. Ein Abkommen, das nun durch die Volksabstimmung droht, auseinanderzubrechen….

  3. Liebe Schyzerin , das mit der Ausschaffungsini. hat jetzt mal nix mit dem Einkaufen in Deutschland zu tun. Die Schweizer welche ich kennenlernen durfte haben Gott sei Dank , andere Ansichten . Hey und die kaufen Konstanz auch mal gerne leer.Lohnt sich ja egal welche Farbe der Pass grad hat. Das ein Grenzgänger der Schweizer Wirtschaft schadet ist ja mal völliger kack,odr. Es ist so das er (Der böse Ausländer ) In der Schweiz bezahlt wird aber er auch für ein Schweizer Unternehmen Arbeitet , er ist also Produktiv für die Schweiz unterwegs. Und mal ehrlich , wer ein Leben in meiner Heimat gewohnt ist , tut sich in der Schweizer “Ruhe” sehr schwer.

  4. Hallo Leute,

    ich werde nächstes Jahr (2015) arbeiten in der Schweiz,
    und Leben und Wohnen in Deutschland.

    ich habe mich soweit informiert über Abgaben (Steuern), private Krankenversicherung usw…

    jedoch würde ich genau wissen wie ich das rechne, was das Deutsche Finanzamt als Grenzgänger Steuervorauszahlung bekommt .

    bei einem Brutto von 5000 CHF mit 13. gehalt .

  5. Hallo Don, ich bin in der selben Situation wie du , ich arbeite schon seit 5 Jahren in der schweiz , und verdiene 5200 brutto mit 13 Gehalt . Ich habe eine quartalszahlung von 2500€ durch die Devisen Anpassung wurde bei mir die Steuervorauszahlung angepasst auf 3250 € im Quartal und bin privat versichert.
    Gruß Marc

  6. Was verdient man im Einzelhandel? Würde gerne in der Schweiz arbeiten und in Deutschland leben. Wegen meiner Frau und der beiden Kinder.
    Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

  7. Hallo Joseph,

    bei Verkaufskräften liegt der durchschnittliche Monatslohn bei 4.643 CHF (Quelle: Bundesamt für Statistik)

    Viele Grüße

    Rainer

  8. Hallo Rainer,

    danke für die schnelle Antwort.

    Weiß du zufällig ob der Beruf Kaufmman im Einzelhandel anerkannt wird in der Schweiz?

    Mit freundlichen Grüßen

    Joseph

  9. Ich habe Aussicht auf einen Job in St. Margarethen als Sanitärmonteur. Mir wurden 3500€ brutto plus 13. und 14. Monatsgehalt angeboten. Es scheint mir recht wenig Lohn zu sein. Mein Erstwohnsitz ist in Deutschland, mein Zweitwohnsitz in Österreich. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben.
    Viele Grüße
    Roland

  10. Hallo Roland,
    ich habe jetzt keine spezielle Gehaltsstatistik für “Sanitärmonteure” vorliegen, 4.000 Euro (inkl. 14 Monatsgehalt) erscheint mir aber ebenfalls als wenig. Das “Schweizer Bundesamt für Statistik” hat Gehaltsdaten für “Bau- u. Ausbaufachkräfte” (weiß nicht ob das 100% bei dir passt?). Das Durchschnittsghehalt liegt bei ~5.796 CHF (Werte von 2012).
    Im Januar kam es zu einer Frankenaufwertung von ca. 15% gegenüber dem Euro. Gut möglich, dass Schweizer Arbeitgeber infolgedessen das Lohnniveau senken möchten.

    Viele Grüße
    Rainer

  11. In der Schweiz zu arbeiten und in Deutschland zu wohnen, das machen wohl die meisten.
    Aber in Deutschland zu arbeiten und in der Schweiz zu wohnen, das ist eher ungewöhnlich. Wenn man aber eine attraktive Arbeit in Deutschland hat, jedoch lieber in der Schweiz wohnt, was dann?

    Weiß jemand, worauf man hier achten muss? Oder gibt es Empfehlungen von jemandem, der das schon praktiziert hat oder eine(n) kennt, der/die das auch macht?
    Zieht man in so einem Fall offiziell in die Schweiz mit Erstwohnsitz, oder nimmt man sich einen Erstwohnsitz in Deutschland und hat den Zweitwohnsitz in der Schweiz? Und, und, und ….

  12. Hallo Rainer,

    Ich hoffe Du kannst uns weiterhelfen.

    Ich arbeite bereits seit 6 Jahren in der Schweiz und wohne in Deutschland (Grenzregion). Meine Freundin hat gestern ihren neuen Arbeitsvertrag in der Schweiz unterschrieben.

    Ab welchem Jahreslohn würdest du uns einen Umzug in die Schweiz empfehlen?

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Beste Grüsse, Sebastian

  13. Hallo Sebastian,

    ich habe kürzlich die Lebenshaltungskosten von der Schweiz und Deutschland in einem gesonderten Artikel gegenübergestellt:
    http://www.auswandern-handbuch.de/lebenshaltungskosten-in-der-schweiz/

    Trotz der hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz überwiegen die Vorteile (hohe Löhne und gleichzeitig niedrige Einkommenssteuer) bei weitem. Von dem her lohnt sich der Umzug aus finanzieller Sicht eigentlich immer (natürlich vorausgesetzt der Lohn ist “landesüblich”).

    Viele Grüße

    Rainer

  14. Hallo Forum.
    Habe die Chance in der Schweiz ( nähe Bad Säckingen ) zu arbeiten.
    Verdiene in Deutschland 5600 x 13 Monatsgehälter.

    Meine Fragen:
    1. Würde gerne einen Wohnwagen oder Mobilheim kaufen nähe 4332 Stein.
    Hat da einer eine Idee & Vorschlag?
    2. Rechnet sich das eher wie in Deutschland zu übernachten?
    3. Wäre es besser den Erstwohnsitz in die Schweiz zu legen? Oder reicht ein Zweitwohnsitz?
    Bin immerhin auf Montage dort.

    Danke für alle Antworten.

  15. Hallo Rainer,
    besten Dank fuer den interessanten Artikel. Ich haette die Moeglichkeit fuer eine schweizer Firma zu arbeiten und koennte groesstenteils (95%) von daheim arbeiten. Das waere idealerweise Hamburg, also alles andere als in Grenznaehe. Wie ist denn das geregelt, gibt es Definition eines Grenzgebietes, oder eine Mindestanforderung wie oft man koerperlich in der Schweiz anwesend ist?
    Vielen Dank im Voraus und beste Gruesse,
    Peter

  16. Hallo Peter,
    schwer zu sagen, welche Regelung in deinem besonderern Fall gilt. Am besten wendest du dich an einen Steuerberater oder das Finanzamt. Die sollten dir weiterhelfen können.
    Viele Grüße
    Rainer

  17. Hallo Rainer,
    Was passiert mit der Steuer wenn der eine Ehepartner in der Schweiz wohnt und arbeitet, die andere in Deutschland wohnt (nicht arbeitet)?

  18. Hallo Ilse,
    aufgrund der Komplexität des Sachverhalts würde ich dir empfehlen, dich an einen spezialisierten Steuerberater zu wenden.

    Viele Grüße

    Rainer

  19. Hallo Rainer,

    Eine etwas ungewöhnliche Situation:
    Ich (Schweizer) lebe und arbeite aus familiären Gründen schon seit 2005 in Süddeutschland. Jetzt wurde mir ein gutbezahlter Job (>10.000/Monat) in der CH angeboten. Ein Umzug kommt im Moment nicht in Frage.

    Brauche ich eine Grenzgängerbewilligung für den Job?

    Wie wird das steuerlich gehandhabt? Muss ich auch Quellensteuer zahlen? Oder alles in CH versteuern?

    Gruß,

    Ebi

  20. Hallo Ebi,

    Schweizer Bürger mit Wohnsitz in Deutschland die in der Schweiz arbeiten benötigen keine Grenzgängerbewilligung. Die Bewilligung benötigen lediglich Bürger aus EU-Staaten. Das Besteuerungsrecht liegt laut Doppelbesteuerungsabkommen beim Wohnsitzstaat, wobei die Schweiz einen Teil als Quellensteuer einbehält.

    Viele Grüße

    Rainer

  21. Hallo,

    ich habe ein Jobangebot aus der Schweiz,möchte aber meine Wohnung in Deutschland behalten.Da würde normalerweise das Doppelbesteuerungsabkommen greifen.Wie ist das mit der 60 Tage Regelung.Werde ich komplett in der Schweiz
    versteuert wenn ich im Jahr 60 Tage nicht in Deutschland war oder wie ist das zu verstehen. Es wäre nett wenn jemand helfen könnte.
    Vielen Dank
    Peter

  22. Hallo Peter,

    die 60 Tage Regelung greift meines Wissens erst, wenn die Person aufgrund der Arbeitsausübung abends nicht in den Wohnsitzstaat zurückkehren kann. Ein Beispiel hierfür wäre eine Krankenschwester, die Bereitschafts- oder Nachtdienst in der Schweiz zu leisten hat. Nichtsdestotrotz würde ich Dir empfehlen Dich mit solchen Detailfragen an einen fachkundigen Steuerberater zu wenden.

    Viele Grüße

    Rainer

  23. Hallo Rainer,

    aus Deinem Bericht habe ich entnommen, dass es letztendlich als EU-Bürger günstiger ist ganz in die CH zu ziehen im Vergleich zum Grenzgänger – dies aufgrund der Besteuerung.
    Ich lebe seit 4 Jahren in der Schweiz und arbeite dort. Nun steht ein Wechsel an und voraussichtl. werde ich in die Bodenseeschweiz ziehen. Aufgrund meiner familiären Situation wahrscheinlich in D wohnen und in CH arbeiten.
    Mir ist noch unklar, wie das mit der Krankenkasse ist wenn ich ein ungefähres monatl. Bruttogehalt von CHF 4000.00 haben werde (Sozialpädagogin 60 % Pensum).
    Da sich die Summe der KK-Kosten in D. ja nach dem Lohn richtet, könnte es ganz schön teuer werden für mich und Sohn, so dass ein Wohnen in der Schweiz bzw. eine Versicherung der Krankenkasse evtl. doch besser in CH ist oder ?

    Über eine Antwort freue ich mich.

    LG Tanja

  24. Als Hinweis kann an dieser Stelle für deutsche Arbeitnehmer in der Schweiz, die dort ihren Wohnsitz haben, noch angemerkt werden, dass man darauf achten sollte, dass, auch wenn man nachweislich nicht in der Kirche ist, diese Steuer nicht belastet wird. Denn einige Kantone handhaben es nach meiner Erfahrung seit längerem so, dass diese Arbeitnehmer Kirchensteuer bezahlen und innerhalb der Quellensteuer es nicht direkt ersichtlich ist, dass sie sie zahlen!

  25. Hallo Rainer,
    ich bin ein OP-Pfleger und hat ein Job Angebot in der nähe von Zürich und Basel angeboten bekommen mit Gehalt von ungefähr 6500CHF.
    Meine wohnsitz wollte ich weiterhin behalten in Süddeutschland aus Familärengründe.
    Mein Ziel ist…Grenznah zu wohnen und dort in der Schweiz zu arbeiten. Was soll ich bitten tun? Wie kann man es richtig machen.
    ganz liebe grüße.
    sami

  26. Hallo Chidi,
    nach Basel kann man von Deutschland aus super pendeln. Mit dem Zug bist du beispielsweise von Freiburg in 45 Minuten in Basel. Noch einfacher ist es von Lörrach aus, die Stadt liegt direkt an der Grenze. Zürich liegt nicht ganz so grenznah wie Basel (50 km zur deutschen Grenze) und du hast eine entsprechend längere Anfahrt.
    Viele Grüße
    Rainer

  27. Hallo,
    Ich arbeite im Gesundheitswesen in D und möchte mich demnächst in der Schweiz bewerben. Nun gibt es viele Headhunter in diesem Gebiet, die sich auf Grenzgänger spezialisiert haben.
    Ich bin unschlüssig ob ich mich direkt bewerben soll oder über so ein Unternehmen gehen soll? Was denkt ihr? Gibt es Erfahrungen?

  28. Hallo Michael,
    für Bewerber kann sich die Zusammenarbeit mit einem Headhunter lohnen (z.B. schnellere Job-Vermittlung dank des besseren Netzwerkes an Firmen). Allerdings gibt es auch Nachteile. Es besteht die Gefahr, dass dir Headhunter bestimmte Stellen vorenthalten, weil sie der Meinung sind diese würde nicht zu dir passen. Fazit: Insbesondere wenn es sehr schnell gehen soll, würde ich den Headhunter bemühen. Parallel würde ich aber auch selber suchen, schließlich gibt es auch in der Schweiz zahlreiche Jobbörsen.
    Viele Grüße
    Rainer

  29. und wie verhält sich das wieder umgekehrt…wenn man als grenzgänger komplett in die schweiz zieht und dann nach 5 jahren z.B. wieder nach Deutschland will? z.b. mit krankenversicherung etc..

  30. Hallo Thomas,

    in Deutschland gibt es eine Krankenversicherungspflicht. War man vor der Auswanderung gesetzlich pflichtversichert, muss einen die gesetzliche Krankenversicherung aufgrund der Versicherungspflicht in Deutschland nach der Rückkehr wieder aufnehmen.

    Viele Grüße
    Rainer

  31. Hallo rainer,
    Ich fand deinen artikel sehr aufschlussreich, doch bleiben mir ein paar fragen da meine situation ein wenig anders ist.
    Also: ich bin deutsche und lebe momentan in italien. Mein mann ist italiener und wir haben ein kind 5 jahre alt…. Wir würden gerne nächstes jahr zusammen mit zwei freunden ( auch italiener) entweder in die schweiz oder als Grenzgänger nach deutschland ziehen. Was wäre deiner meinung mach am sinnvollsten. Wir hatten vor als WG zusammen zu ziehen. Und ich würde erst nicht arbeiten da ich alles ander manage und mich um unser kind schulisch und so hingebe.
    Danke schon mal im vorraus
    Mit freundlichen grüßen clarissa

  32. Hallo Clarissa,

    ich kann es nur wiederholen: Trotz der hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz überwiegen die Vorteile (hohe Löhne und gleichzeitig niedrige Einkommenssteuer) bei weitem. Von dem lohnt sich der komplette Umzug in die Schweiz aus finanzieller Sicht eigentlich immer. Das gilt auch, wenn nur einer der Ehegatten arbeitet.

    Viele Grüße

    Rainer

  33. Hallo,
    ich wohne momentan In Köln. Ich möchte gerne in der Schweiz arbeiten und an der Grenze wohnen. Ich bin Finanzbuchhalterin, spreche Englisch und Französisch.

    Ich habe schon versucht mich zu bewerben, aber es hat leider noch nicht funktioniert.

    Was kann ich tun????

  34. Hallo bin Altenpflegerin und will als Grenzgängerin in die Schweiz arbeiten.
    Habe aber gehört, dass die Ausbildung nicht mehr anerkannt ist. Könnte Sie mir bitte mehr dazu sagen? was kann man machen? danke
    Madi

  35. Hallo miteinander,

    nächstes Jahr werde ich meine Fachhochschulreife machen und anschließend möchte ich an der Frankfurter FH studieren und anschließend im Jahr 2024 oder 2025 im Alter von 23 oder 24 Jahren als Grenzgänger in der Schweiz arbeiten und in Freiburg, Deutschland leben und nach Basel pendeln. Das ist ein richtig guter Gehalt, womit man gut in Deutschland leben kann. In der Schweiz zu arbeiten und zu leben bringt mich genau so in finanzielle Not, nicht direkt, aber indirekt, wie wenn ich als Junger Mensch oder generell in Deutschland arbeite und lebe. Vielleicht arbeite ich irgendwann in Deutschland, wenn ich besser verdiene. Viele denken einfach nicht nach und wandern in die Schweiz aus. Das stimmt, in der Schweiz muss man weniger, aber höhere Steuern zahlen. Ich habe als Kind 10 Jahre in der Schweiz gelebt und weiß durch meine Eltern wie schwer es finanziell ist, mit Sozialsteuern, Steuern und die miete für eine Zweizimmerwohnung für ungefähr 1.500,00-2.000,00 CHF. Das ist genauso wie mit einem Gehalt in Deutschland. Freiburg ist gut gelegen. Da kommen nicht so viele Schweizer, wie in Waldshut, Konstanz oder Friedrichshafen, die unsere Lebensmittelgeschäfte leer kaufen. Eigentlich fair, Deutsche arbeiten und verdienen Geld in der Schweiz und Schweizer bekommen 19 % deutsche Mehrwertsteuer auf deutschen Waren zurück. Ich kann dann auch immer mit dem Zug nach Frankfurt zu meinem Vater fahren oder nach Zürich zu meiner Mutter. Deutschland ist einfach ein geiles Land, in dem viel passiert, nicht immer Gutes, aber viel interessantes und in dem man auch vieles unternehmen kann. Kann man vielleicht auch in der Schweiz, aber ich habe das irgenwie nie so richtig wahrgenommen. Nur in Zürich oder Basel, aber sonst ist die Schweiz eher ein ruhiges Land. Vielleicht ich habe ein falsches Bild über die Schweizer. Die Züricher sind sehr arrogant und verschlossen. Mein Vater hat mir erzählt, dass Baseler und Bündner schon offener sind. Ich will nicht in der Schweiz leben, aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich mich nur für Basel entscheiden. Was ich an der Schweiz loben muss, sind die guten Lebensmittel (Bio).

    Liebe Grüße
    Felix

  36. Hallo

    Ich würde gerne nebenbei – ein paar Tage (weniger als 90) im Jahr – in der Schweiz Kurse geben, mein kompletter Lebensmittelpunkt, sowie auch mein Haupteinkomen, bleiben in Deutschland.

    Wie verhält es sich da mit der Genehmigung und der Besteuerung? Gilt hier auch diese 3-Monatsregelung nach der ich mich nur online melden muss? Und die Besteuerung außer der Quellsteuer läuft dann auf Deutschland – im gleichen Umfang wie eine freiberufliche Dozententätigkeit in Deutschland? Oder gibt es hier Sondersteuersätze?

    Vielen Dank für die Antworten.

    Gruß aus dem Süden der Repubik

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