Deutsche in der Schweiz: Hoch qualifiziert aber trotzdem nicht willkommen?

Rainer HellsternSchweiz5 Kommentare

Deutschland vs. Schweiz
Deutschland vs. Schweiz

Die Schweiz ist das Traumziel für deutsche Auswanderer. Das Alpenpanorama, die geringe sprachliche Barriere und natürlich die direkte Nachbarschaft zu Deutschland sind nur einige der vielen Gründe. Zusätzlich lockt der sehr attraktive Arbeitsmarkt mit vergleichsweise sicheren Jobs und beinahe doppelt so hohen Löhnen wie in Deutschland. Die sehr niedrigen Steuern darf man bei dieser Aufzählung natürlich auch nicht vergessen.:-) Vor lauter Schwärmerei für die Schweiz sollte man allerdings nicht vergessen, dass das Alpenland auch seine Schattenseiten hat und immer mehr Auswanderer dies deutlich zu spüren bekommen.

Die (vielen) ungeliebten Deutschen

Die oben genannten Vorzüge haben zu einer verhältnismäßig hohen Zuwanderung aus Deutschland geführt. In Städten wie Zürich liegt der Anteil der Deutschen bereits bei 10%. An Hochschulen und in vielen Unternehmen ist die Einwanderung zum Teil noch deutlich stärker sichtbar. An der Uni Zürich sind bereits knapp 30% der Professoren aus Deutschland. Ähnliche Zahlen liefert das Universitätsspital Basel, wo mehr als ein Drittel der Ärzte und Pflegekräfte aus Deutschland stammen. Die meisten der Einwanderer sind hoch qualifiziert und werden von der Schweiz auch dringend benötigt – eigentlich beste Voraussetzungen für eine gute Integration.

Wo aber ist das Problem?

Zum einen beklagen die Schweizer, dass sie mit den gut ausgebildeten Deutschen um die hoch qualifizierten und entsprechend bestbezahltesten Jobs konkurrieren. Die Gründe für die Ablehnung gehen aber noch weiter und sind nicht nur rein beruflicher Natur. So wird befürchtet, dass Hochdeutsch das Schweizerdeutsch verdrängt, das deutsche Mitarbeiter die „deutschen Strukturen“ im Unternehmen einführen oder man bedient sich auch gerne den gängigen Stereotypen wie der „deutschen Arroganz, Überheblichkeit oder der Lautstärke“. Die Äußerungen sind zum Teil hart an der Grenze zum Rassismus und Parteien wie die SVP machen mittlerweile offen Politik gegen deutsche Einwanderer. In den Medien gibt es zahlreiche Beispiele. Es werden Kampagnen gestartet weil der Lehrstuhl einer Schweizer Hochschule mit einem Deutschen besetzt wird oder weil eine Münchner Moderatorin eine Schweizer Internet-Sendung moderiert. Die Anfeindungen können im Grunde jeden Treffen und auch immer mehr Einwanderer beklagen sich offen über die Ablehnung, das ruppige Klima und Probleme, privat Kontakte aufzubauen:

Video – Deutsche in der Schweiz: Zuerst gerufen, dann beschimpft

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Was kann man gegen Anfeindungen tun?

Für das Problem gibt es gibt keine einfache Lösung, schließlich sind viele Anfeindungen purer Populismus. Eine Möglichkeit etwaigen Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen ist der Erfahrungsaustausch mit langjährigen Schweiz-Auswanderern. Z.B. bei den diversen Xing-Gruppen findet man zahlreiche Gleichgesinnte, die von Ihren Erfahrungen berichten können. Zudem findet man hier Termine für diverse Auswanderer-Stammtische in Zürich und anderen Städten. Eine weitere Möglichkeit sich für die kulturellen Eigenheiten der Schweiz zu sensibilisieren ist die Lektüre diverser Bücher wie z.B. der „Gebrauchsanweisung für die Schweiz“.

Wie ist deine Meinung zu dem Thema? Sind Auswanderer in der Schweiz noch willkommen?

über mich

Rainer Hellstern

Mein Name ist Rainer und ich bin Gründer und Autor des Auswandern Handbuchs. Seit 2008 verfasse ich hier Beiträge rund um die Themen Arbeit, Leben und Rente im Ausland. Mehr über mich.

5 Kommentare bei “Deutsche in der Schweiz: Hoch qualifiziert aber trotzdem nicht willkommen?”

  1. Also, ich habe die letzten Zwei Jahre in der Schweiz gearbeitet, als deutscher, und kann nur sagen…….keine probleme….. es kommt ja auch darauf an wie man sich gibt oder benimmt !! Das gleiche kann ich auch von Österreich und Irland sagen !!!

  2. als Mutter mit Kindern ist es schwierig sich einzugliedern.Die Kinder werden der ungeliebten Sprache wegen ausgegrenzt.Es dauert extrem lange (5 Jahre) Kontakte zu Schweizerninnen zu knüpfen…ev ist das aber in der Stadt besser.

  3. Ein Grund wird auch der schweizer Dialekt mit seinen vielen Verkleinerungsformen (Chindli, Hüüsli, Hündli, Chätzli etc.) sein. Das verleitet viele Deutsche dazu, die Schweiz und die Schweizer zu verniedlichen. Das merkt der Schweizer natürlich, und mal ehrlich, wer lässt sich schon gerne in seinem eigenen Land von einem Ausländer verniedlichen? (Dass der Schweizer u.a. genau auf Grund dieses Niedlichkeitfaktors im Ausland auf sehr viel Goodwill trifft, nimmt er hingegen gerne in Anspruch 😉
    Dazu kommen die kulturell bedingten diametralen Ansätze zur Einigung bei Kontroversen dazu. Deutsche fangen mit ihrer jeweiligen Maximalforderung an, und gehen anschliessend immer mehr Kompromisse ein, bis man sich in der Mitte trifft. Schweizer fangen erst mit der Mitte an, und loten dann die maximal mögliche Grenze aus.
    Und ja, Schweizer lassen sich SEHR viel Zeit, bis sie Freundschaften eingehen. Ich habe mir sagen lassen, das sein in Ostfriesland und in Bayern genau so 😉

    Dass solche feinen Kulturunterschiede von so vielen Deutschen gar nicht wahrgenommen werden, führt dann eben dazu, dass Deutsche sehr oft als Arrogant, Laut und Überheblich empfunden werden. Das ist also nicht einfach nur ein Stereotyp, sondern schlicht aus Erfahrung erwachsene Empfindung – die im übrigen ja in genau diesem Artikel auch in Erscheinung tritt ;-))

    Deutsche, die sich zurücknehmen und ihre Antennen feinfühliger einstellen, werden auch deutlich weniger Probleme haben, Anerkannt und Integriert zu werden – im Allgemeinen wenigstens, denn tatsächlich gibt es Rassisten in der Schweiz, die per se etwas gegen Deutsche haben (wie es die übrigens in jedem Land gibt).

  4. Wie ist es, in der Schweiz zu leben? Wie sind die Schweizer? Diese Frage bekommt man oft von Deutschen oder Touristen aus der ganzen Welt gestellt und es ist schwierig, das kurz in 2 Worten zu beschreiben. Die Schweizer sind speziell. Das Wort speziell hat in der Schweiz auch vielerlei Bedeutung und beschreibt subtil etwas, was man nicht genau einordnen kann, was sonderbar ist. Was ist mit diesem Zwergstaat und den Einheimischen, der betont lebt nach dem Motto: wir haben zwar unzählige bilaterale Verträge mit Europa, Deutschland, aber legen nationalen Wert darauf, nicht mit Europa verbunden zu sein. Das ist Rosinenpickerei wie man das in der Schweiz auch nennt. Sie wollen nicht zu Europa gehören, und sie sind stolz darauf, dass das so ist. Man grenzt sich ab. Im Kleinen wie im Großen. Man will aber die Vorteile, die Franken. Das Geld von Touristen oder Ausländern.
    Die Fussball-WM 2018 wird mit einer politischen Diskussion erschüttert. Die Schweizer Nationalmannschaft, die Fußballer, singen die Schweizer Hymne nicht mit. Beschimpfen sich mit den Serben im Fussballspiel im Vorfeld und provoziert sich, sie machen den Adler auf der Brust. Die WM wird politisch. Eine Diskussion entsteht, ob man die Doppelbürgerschaft abschaffen sollte. Fehlgeschlagene Integration oder Scheitern in einer Zweiklassengesellschaft: Schweizer und Nichtschweizer, den Secondos. Secondos sind in der Schweizer Nationalmannschaft und identifizieren sich genauso wenig mit der Schweiz wie die restlichen Ausländer, die in der Schweiz leben oder arbeiten. Im Herzen sind sie in der Schweiz nie angekommen. Die Schweizer machen es durch ihre ständigen Sticheleien und Nörgeleien bis hin zur offensichtlichen Ablehnung von Ausländern auch nicht einfach. Die Schweizer haben ein gespaltenes Verhältnis zu sich selbst und zu den Ausländern im allgemeinen. Sie mögen sich selber nicht, untereinander – die verschiedenen Kantone sticheln im allgemeinen gegeneinander. Sie können aber auch Fremde oder Ausländer nicht akzeptieren oder ausstehen. Selbst mit den Touristen haben Sie „Mühe“. Am liebsten sollten diese fremden Touristen am Ortseingang das Geld abgeben und wieder gehen und gar nicht erst bleiben. Unfreundlichkeit und beleidigende schnippische Bemerkungen subtiler Art sind an der Tagesordnung. Warum gehen die Touristenzahlen massiv in der Schweiz zurück? Das hat sicherlich nicht nur etwas mit dem starken Franken und der Steuer-CD zu tun. Die deutschen Touristen gehen weg, weil sie sich in der Schweiz nicht willkommen fühlen und man weiter von Europa fernfühlt wie in Afrika. Ade bedeutet auf Wiedersehen und übersetzt oder auch im Schweizer Sinne: Abschottung, Depression und Ekel. Das empfinden wahrscheinlich die Schweizer bei dem Wort Fremder, Ausländer. Die Dauerdepression des Alpenlandes hat wohl auch was mit den Bergen zu tun. Der Geist ist so schmal wie das Tal in dem sie leben. Diesen Satz hat ein Schweizer aus Zürich über den Menschenschlag in Graubünden, Davos , gesagt. Sie mögen sich auch untereinander nicht, und man hat den Eindruck, es laufen spitze Bemerkungen untereinander und jeder gegen jeden. Sie sagen, Deutsche und Fremde kommen in Scharen, und die Schweizer selber fallen wie Heuschrecken über die Grenze in Konstanz ein. Die Schweizer haben einen Gummischlauch im Rücken. Sie sagen, die Deutschen hätten einen Gummihals, aber den Gummischlauch im Rücken ist die Mentalität des Schweizers. Das opportunistische Denken ist Schweizer Nationalgut und tief in der Seele verankert und wenn man die Schweizer Scharen betrachtet, die in Konstanz jedes Wochenende einfahren, ist das ein weiterer Beweis für den Gummischlauch im Rücken. Sie lästern und verachten die Deutschen, gehen aber dort in Horden einkaufen, weil sie ein paar Franken sparen. Sie lästern über die die Deutschen, wollen aber das Geld von Ihnen als Touristen oder Geschäftspartner. Durch das Einkaufen in Konstanz zerstören die Schweizer selber so die einheimischen Läden und die Schweizer Volkswirtschaft, wo sie doch darauf ansetzen, alles fremde und feindliches Verhalten aus der Schweiz fernzuhalten. Sie haben einen Gummischlauch im Rücken und sind chronische Opportunisten. Zudem sind sie chronische Nörgler, Besserwisser und haben immer wie das Wetter Stimmungsschwankungen und Depressionen, die sie jedem und untereinander spüren lassen. Sind die Schweizer noch zu retten? Die Selbstmord-Rate ist drastisch hoch im weltweiten vergleich – und in Zürich gibt es große und gute Nervenkliniken und Irrenanstalten gleich neben dem Luxushotel Dolder auf dem Nobelhügel. Wie kommt es, dass Wahnsinn und Hochmut so nah beieinander liegen? Die vielen Franken scheinen die Schweizer nicht glücklich zu machen, Geld macht nicht glücklich scheint sich zu bestätigen. Drogen- und Medikamentenkonsum sprengen die Zahlen und Statistiken in der Schweiz, der Konsum von Drogen und Psychopharmaka. Man hat den Eindruck in Zürich, entweder gehört man zu den Multimillionären oder Milliardären oder nimmt Drogen oder landet in der Klapsmühle und ist „Randständig“. Die Zahlen der armen Reichen nimmt zu. Auch der Sozialhilfeempfänger und Randständigen werden natürlich gemobbt. Der Drogenkonsum war in den 90igern in Zürich drastisch und nimmt auch heute drastisch zu, wohl auch wegen der zentralen europäischen Lage der Schweiz. Gibt es einen anderen Ort, wo man offensichtlich so viel seelische und menschliche Verelendung sieht und Drogenhandel offensichtlich stattfindet? Auch die ländlichen Nobelskiorte sind Drogenhochburgen und man hat den Eindruck, selbst der Bergbauer kommt nur mit Drogen über den strengen Winter. Was sagen uns die Schweizer? Sie wissen alles besser und durch ihre chronische Angst vor Fremden und allem haben sie die Rhätische Bahn in den Köpfen verpasst, den Zug. Die heile Welt, die schöne Bergwelt, die gemalten Landschaften leider alles nur eine Scheinwelt und schaut man hinter den Berg oder unter den Teppich, kommt das Grauen. Wenn der Schnee vom Winter schmilzt, kommen die Laichen zum Vorschein und die grelle Bergsonne strahlt auf den toten Körper ohne Seele. Eingefroren im Eis und sodann aufgetaut bleibt nur der faule Restkörper zurück. Sind wir zu hart mit dem Urteil? Nein. Die Schweizer sind und bleiben sonderbar und speziell. Sie sind anders. Warum sind sie anders? Aus der Geschichte heraus. Sie haben nie einen Krieg geführt und hatten immer einen Gummischlauch im Rücken. Neutral eben. Opportunistisch. Wie ein Blatt im Wind. Am Ende ist es eine Frage der Zeit, wenn der Schweizer sein wahres Gesicht zeigt und völlig unerwartet der hinterrücks und feige das Messer in den Rücken des Fremden rammt. Wie die Asiaten. Nach vorne opportunistisch lächeln und nach hinten gemein und hinterhältig. Also sei man auf der Hut und gebe nichts auf das Lächeln, sondern wahre immer den gewissen Abstand zu den Schweizern mit dem sicheren Hafen der Heimat im Rücken. Man muss bei den Schweizern immer wachsam sein und ihnen nicht vertrauen. Das Vertrauen wird eiskalt missbraucht und zum eigenen Vorteil genutzt. Sie kennen keine Freundschaft zu Fremden, außer sie bringen Franken und Vorteile, die die Schweizer für sich nutzen können. Und dann ist die Freundschaft auch limitiert auf die Dauer des Nutzen. Diese Freundschaft hört sehr schnell auf, wenn der Nutzen nicht mehr stimmt. Man könnte es auch so sagen, sie pressen die Gastarbeiter und Fremde aus wie Zitronen, und werfen sie dann weg, wenn man sie nicht mehr braucht. Und deshalb singen die Secondos nicht bei der Nationalhymne bei der WM.

    11.07.2018

  5. Lindhoff

    Sie haben wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Haben Sie die Schweiz so negativ erlebt oder ist das einfach nur blödes Gerede eines alten verbitterten senilen Zirkusaffen?

    Wenn Sie wirklich langjährig in der Schweiz gelebt hätten, hätten Sie es nicht nötig, so über dieses schöne Land zu “lästern”.

    Ihre verbitterten Worte sind das Resultat eines nichtschweizers welcher gerne einer “gewesen” wäre aber nicht akzeptiert wurde, weil Sie genau das Klischee eines ” lauten ,unhöflichen und fordernden “Deutschen” ausleben”

    Ein MUSTER Beispiel

    Bravo !!!

    Ich denke, dass Sie auch in Deutschland keine Freunde haben…

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