Lohnvergleich Europa: Am besten verdient man in der Schweiz!

Rainer HellsternSchweiz11 Kommentare

Luxusleben in der Schweiz

Luxusleben in der Schweiz

Wer auswandern will, sollte unbedingt die Löhne und Abgaben im Zielland unter die Lupe nehmen. Ein höherer Bruttoverdienst, bedeutet noch lange keinen höheren Nettoverdienst. In einigen Ländern ist der Nettoverdienst höher, aber dafür gibt es auch höhere Lebenshaltungskosten. In der Regel gilt, desto sozialer der Staat arrangiert ist, desto höher sind auch die allgemeinen Abgaben. Nachfolgend machen wir einen Lohnvergleich in Europa.

Der direkte Lohnvergleich mit Deutschland

Die Deutschen jammern über niedrige Löhne und hohe Abgaben. Gemessen am Bruttoeinkommen sieht es für Deutschland im europäischen Vergleich relativ gut aus. Deutschland hat eine Abgabequote von 38,8 %. In der Eurozone liegt die Abgabequote der Gehälter bei 39,1 %. Selbst die Kernländer der Europäischen Union haben eine durchschnittliche Abgabequote von 38,9 %. In Sachen Abgaben und Steuern liegt Deutschland somit in einem guten europäischen Durchschnitt. Auch bei den Löhnen gibt es große Unterschiede. Laut einer Studie der internationalen Unternehmensberatung Hay Group, werden in Europa weltweit sowohl die höchsten als auch die niedrigsten Löhne gezahlt.

Europas Spitzenlohnland ist die Schweiz

Das Spitzenlohnland in Europa bleibt die Schweiz. Hier erzielen Arbeitnehmer mit 104.100 US-Dollar sogar weltweit die höchsten Gehälter. Im globalen Lohnvergleich liegt Deutschland mit 79.700 US-Dollar an vierter Stelle. Zudem sind in der Schweiz die Lohnabgaben im europäischen Vergleich sehr gering. Die Abgabequote liegt bei 29,3 %. Kein Wunder also, dass die Schweiz schon seit vielen Jahren das beliebteste Auswanderungsland der Deutschen ist. Selbst die relativ hohen Lebensmittelpreise geraten bei solch hohen Löhnen schnell in Vergessenheit. Mehr Infos zu Leben und Arbeiten in der Schweiz  und Umzug in die Schweiz.

Hohe Löhne auch in vielen Skandinavischen Ländern

Auch in Norwegen und Dänemark werden europaweit mit von den höchsten Löhnen gezahlt. Allerdings sollten Auswanderer hier genauer hinsehen, denn in allen skandinavischen Ländern sind die Lebenshaltungskosten und die Lohnabgaben hoch. In Dänemark können die Lohnabgaben bis zu 45 % hoch sein. Allerdings ist die Krankenversicherung durch die Lohnabgaben abgedeckt. In Schweden liegt der Lohn nicht in allen Berufen höher als in Deutschland. In manchen Berufen liegt der Verdienst sogar deutlich unter dem deutschen Niveau. Zudem gibt es in Schweden keinen Mindestlohn. Auch in Finnland sind die Gehälter unter Berücksichtigung der hohen Lebenshaltungskosten und der hohen Lohnabgaben gering. Wer in die skandinavischen Länder auswandern möchte, sollte daher unbedingt die Brutto- und Nettolöhne vergleichen und sich mit den Lebenshaltungskosten auseinandersetzen.

Geringe Löhne in Osteuropa

Die Schlusslichter im europäischen Lohnvergleich bilden die Länder Südeuropas. Sie werden weltweit nur noch von Ländern wie Indonesien, Vietnam oder Indien unterboten.

Europaweiter Lohnvergleich zum Download

Gerne stelle ich auch einen europaweiten Lohnvergleich mit 33 Städten zum Download zu Verfügung. Dieser enthält neben den obrigen Städten auch:

  • Frankreich (Lyon, Paris), Italien (Mailand, Rom), Spanien (Barcelona, Madrid)
  • Weitere Städte u.a. Athen, Amsterdam, Brüssel, Budaperst, Bukarest, Dublin, Istanbul, Kopenhagen, London, Luxemburg, Moskau, Oslo, Prag, Stockholm, Wien

über mich

Rainer Hellstern

Mein Name ist Rainer und ich bin Gründer und Autor des Auswandern Handbuchs. Seit 2008 verfasse ich hier Beiträge rund um die Themen Arbeit, Leben und Rente im Ausland. Mehr über mich.

11 Kommentare bei “Lohnvergleich Europa: Am besten verdient man in der Schweiz!”

  1. Vielen Dank für den informativen Beitrag. Weiter so 🙂
    Sollte man also doch mal in Erwägung ziehen, vorrausgesetzt man hat einen Job, in die Schweiz auszuwandern.

    Gruß
    Sebastian

  2. Diese Erfahrung musste ich auch schon machen, dass der Lohn in der Schweiz höher ist als in Deutschland. Traurig aber wahr. Zurzeit mache ich einen Kurztrip in Malta und muss gestehen, dass die Löhne hier gleich wie in Deutschland sind, doch die Preise der Lebensmittel viel höher. Nun stelle ich mir die Frage, wie schaffen es die Malteser aber wir Deutsche nicht?

  3. Sehr guter Artikel danke. Allgemein steht Deutschland mit den Löhnen gar nicht schlecht da. Private Arbeitgeber aus Deutschland bezahlten im Jahr 2012 durchschnittlich 31,00 Euro Stundenlohn. Damit lag das deutsche Arbeitskostenniveau innerhalb der Europäischen Union auf Rang acht. Verglichen mit dem EU-Durchschnitt zahlten die deutschen Arbeitgeber aus der Privatwirtschaft 32 Prozent mehr Stundenlohn. Schweden führt die Rangliste mit 41,90 Euro pro Stunde an. (Quelle: http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/strategie-personal/stundenlohn-deutschland-auf-rang-acht/ )
    Wenn man bedenkt, dass in Bulgarien durchschnittlich 3,70 Euro Stundenlohn bezahlt wird, ist Deutschland ein Traum.

    Gruß,
    W.

  4. Was redet ihr da für’n Käse….Deutschland steht super da mit Löhnen. Ja, wenn Du einen Top-Job hast…dann verdienst Du aber überall gut. Die Realität sind so aus….geh arbeiten für 7,50 – 11,09 EUR/Std.

  5. Dass hier erstmals unter Berücksichtigung von Feiertagen, Arbeitsstunden und Ferien berechnet wurde freut mich – dies wird in den Medien nämlich stets vernachlässigt. Was in der Vergangenheit wiederum in Deutschland zu Frustration führte, verschwieg man ihnen, dass in der CH oft 44h Woche gearbeitet wird (z.B. Metall-Industrie) und lediglich 4 Wochen – nicht 6 Wochen Ferien üblich sind… weiter auch die Feiertage…sollen auch weniger sein (ist von Kanton zu Kanton verschieden) Mich würde interessieren, ob hier die Krankenkassenbeitäge berücksichtig wurden. In Deutschland sind sie in den Abzügen eingerechnet. In der Schweiz nicht. Zudem bezahlt in der Schweiz der Arbeitgeber keinen Krankenkassenanteil, in Deutschland übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte. Auch sind die Lebens-Kosten in der Schweiz um ein vielfaches höher. Ausgaben für Kosmetik, Essen etc. + 100% bis 400%. Z.B. Tempo Taschentücher in der CH + 380%. Emmi Latte Maggiato habe ich in D für 99cent gesehen – in der CH für CHF 2.70. Preisvergleiche findet man stets auf K-Tipp letzte Seite.. .ist interessant. Kleider/Schuhe sind in D = CH wenn man die MWST nicht berücksichtigt.. Sie werden in D günstiger wenn CH-er die MWST zurückverlangen. Sonst nicht. Also würde mich wirklich interessieren wurde auch wirklich real verglichen? Die CH-er zahlen nämlich in vielem mehr als das Doppelte – verdienen jedoch nicht das Doppelte.

  6. PS: Für die gleichen Spaghetti (CH 2.70) zahlte ich in Italien 0.59 Cent. KK für die Familie (2Erw/2 Ki und 1 Lohn) machen beim Durchschnittsverdiener in der CH gute 10% aus… Wenn die Frau dazuverdient wird allerdings nicht zusätzlich Krankenkasse erhoben. Es wird p.Person nicht nach EInkommen bezahlt… Die Höhe des Einkommens spielt keine Rolle. Kleinverdiener (untere Mittelschicht) zahlen gleich viel Grundversicherung wie der Millionär. Wohnungspreise? Wie siehts bei diesen Kosten im Vergleich aus. Handyabo? D Flatrate Euro 19.99 in der CH ca 80.00 aufwärts… Also bitte, man sollte mal die ganze Rechnung ganz genau machen und die Medien sollten aufhören Unmut, Frustration und Neid zu schüren. Ich mir nämlich nicht sicher – ob unterm Strich wirklich mehr bleibt als in Deutschland (Normalverdiener). Fakt ist, alle haben hohe Abgaben und es bleibt einem Normalverdiener nicht viel übrig… hat sich zum Mittelalter nicht viel geändert.

  7. 31,- € Stundenlohn in Deutschland ist ein Traum!Hier in Singen gibts 10,- brutto…Dann lohnt sich das gleich mal über die Grenze zu fahren?Aber warum sind meine Kollegen alle noch hier?

  8. Also ich lebe seit 5 Jahren in der Schweiz, bin eigentlich Normalverdiener (was ein ziemlich guter Lohn bedeutet)..war ich in Deutschland auch…und es ist mehr als das Doppelte an Lohn. Selbst neben der MIete von knapp 2000€ kann man Geld sparen (und das nicht wenig) und trotzdem ganz normal leben (Tanken, Kino, Essen….). Bevor man nicht in der Schweiz gelebt hat, sollte man nicht “denken”, wie es eventuell ist. Natürlich geht es nicht jedem hier so (In keinem Land geht es allen gleich).Keine Frage. Ich kann nur von mir sprechen. Aber trotz höherer Lebenshaltungskosten ging es mir noch nie so gut wie in der Schweiz….Und es gibt sogar viele Dinge, die hier (trotz höherem Lohn) günstiger sind..Benzin z.B., Technik (TV etc..), Strom (zahle gerade einmal für knapp 100m2 umgerechnet 25€/Monat!!). Kleidung und Schuhe sind etwas höher als in Deutschland. Aber nicht doppelt so teuer. Bei halbem Lohn also in Deutschland viiel teurer als hier…..wie viele andere Sachen. Was bleibt denn dem NOrmalverdiener übrig? Trotz halber Krankenkassenbeiträge…Mich würde momentan nichts nach Deutschland zurück bewegen…wenn ich überlege, was ich bei gleichem Job verdienen würde…meistens hat man übrigens 5 Wochen Ferien. UNd ganz ehrlich..wegen 1 oder 2 Wochen Ferien gleich so viel weniger zu verdienen und sich kaum was leisten können…Aber, es kommt natürlich auf jeden Einzelnen an und auf den Beruf, den er ausübt….
    Achso..es gibt auch hier Flatrates die alles andere als 80CHF kosten..zahle zum Beispiel für eine INternetflat 15 CHF….man muss sich nur informieren..und es muss nicht immer ein Vertrag sein..prepaid ist auch eine Lösung. Mit dem kann man dann in zig Länder für 1Rappen/Minute telefonieren….also von wegen alles sooooooo teuer…..

  9. Ich arbeite seit 2 Jahren als Mechatroniker (Industrie) in der Schweiz und bin sehr zufrieden.
    Ich habe jetzt zwar eine 42h woche anstatt 40h, nur noch 22 Tage Urlaub statt 30 und ein paar wenige Feiertage weniger als In Deutschland. Jedoch werden die Überstunden in der Schweiz sehr gut vergütet. Entweder entlohnt oder auf das Zeitkonto mit bis zu 50%! Also 1 Stunde arbeiten über die 42h hinaus, sind dann +30 min geschenkt. Sonntags sogar 100% und in manchen Unternehmen sogar etwas mehr.
    Man kann sich also viel Urlaub ansparen. Man könnte auch einfach nur zu 80% arbeiten und würde immer noch mehr netto übrig haben, als damals in Deutschland.
    In Deutschland will ich nie mehr arbeiten. Man hat in Deutschland nicht mal die Möglichkeit sich was anzusparen. Seit dem ich in der Schweiz arbeite kann ich endlich Leben! Ich hab eine schöne große Wohnung, ein Auto und mir ein neues Motorrad angeschafft. Ich kann oft weggehen, mir dies und das kaufen ohne groß zu überlegen und sehr gut in den Urlaub Fliegen und kann trotz allem mindestens 1000 CHF auf die Seite legen. Ich verdiene in der Schweiz, verglichen mit dem was ich früher in Deutschland verdient habe, fast 3 mal soviel. Allein die steuerliche Belastung ist kaum wahrnehmbar. Von Kanton zu Kanton verschieden zwischen 7 und 12%. In Deutschland geht es bis über 40%! In der Schweiz hat man, auch wen manches teurer ist als in Deutschland, eine sehr viel höhere Kaufkraft und einen dadurch viel höheren Lebensstandard. Es bleibt einfach sehr viel mehr an Netto übrig!
    Liebes Deutschland, schneidet euch bitte mal eine Scheibe von der Schweiz ab! Vllt. bleiben wir Deutsche dann auch in Deutschland….

  10. Sehr gute Zusammenfassung aber wie sieht es dort aus, wenn man vom Land mal Unterstützung braucht? Ist man in anderen Ländern ebenso abgesichert wie hier? Vielleicht kann man es nicht verhindern, dass eine Arbeitslosigkeit dazwischen kommt!?
    Besten Dank für den Beitrag

  11. Nach 20 Jahren Schweizerfahrung kann ich nur sagen: Es lohnt sich finanziell ganz extrem! Das kann man mit D gar nicht vergleichen! Ich würfe nie und nimmmer in D arbeiten, auch wenn das eine oder andere ein wenig teurer ist. Ausserdem, wer in der Nähe der Grenze lebt, kann auch mal die teueren Sachen in D einkaufen.

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