Seit 2008 lebt Kay mit der Familie im Paraguay. In seinem Blog parakay.blogspot.de berichtet er regelmäßig über seine Paraguay Erlebnisse und Erfahrungen. Kürzlich hat er auch sein erstes Buch veröffentlicht, natürlich über Paraguay. Wie es sich in dem kleinen Land in der Mitte Südamerikas lebt, verrät er im Interview:
1. Hallo Kay, bitte stell dich kurz vor.
Von meiner Mutter erhielt ich vor 46 Jahren meinen Namen. Ich bin seit 25 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder. Früher wollte ich immer Bauer oder Reporter werden. Geworden bin ich dann Fliesenleger mit Meistertitel. Bis zu unserer Auswanderung im Jahre 2008 hatte ich eine kleine Fliesenlegerfirma. 25 Jahre als Fliesenleger reichten mir und heute betreibe ich mit meiner Frau eine kleine Farm in Paraguay. Ich bin also doch noch Bauer geworden und durch das Schreiben meines Blogs, kann man sagen, dass ich heute auch irgendwie Reporter bin.
2. Was war der Grund für nach Paraguay auszuwandern?
Die Gründe waren verschieden. An erster Stelle führe ich hier immer das Wetter an. Wir tauschten 300 Sonnentage gegen Nieselregen und Novemberwetter. Das ist doch schon was. Außerdem fühlten wir uns in Deutschland eingeengt und bevormundet. Für alles gibt es Vorschriften und Regeln. In Deutschland verlernt man das Leben und in allen Bereichen gibt es Grenzen. Wenn bei uns heute der Kühlschrank leer ist, wird ein Schwein geschlachtet oder eine Kuh. Mach das mal in Deutschland.
3. Wie schwierig waren die bürokratischen Hürden in deinem Fall?
Die bürokratischen Hürden waren nicht unbedingt hoch. Wir hatten uns im Vorfeld gut informiert und lernten die Grundlagen der spanischen Sprache. Auch in Paraguay gibt es Bürokratie, doch wenn man aus Deutschland kommt, ist das hier ein Kinderspiel.
4. Welche großen Unterschiede gibt es zwischen dem Leben in Paraguay und Deutschland?
In Deutschland weckte mich morgens der Wecker. Hier ist es die Sonne. In Deutschland hatte ich oft einen Anfahrtsweg zur Arbeit von 3 Stunden. Hier wohne ich direkt neben der Arbeit. In Deutschland denkt man ans Morgen. Hier denkt man ans jetzt. Doch es gibt auch Unterschiede, die für Deutschland sprechen. Zum Beispiel die Qualität vieler Produkte. Hier sind viele Dinge einfach Schrott und nach wenigen Benutzungen wandern sie in den Müll. In Garantiefällen liegt ein beschwerlicher Weg vor einem.
5. Du bloggst regelmäßig und hast jetzt auch ein Buch geschrieben. Erzähl mal, um was geht‘s in deinem Buch?
Man kann eigentlich sagen, dass mein Buch „Abenteuer Auswandern: Neuanfang in Paraguay“ eine Zusammenfassung der ersten fünf Jahre unseres Lebens in Paraguay und damit auch meines Blogs ist. Der Grin und Travel Verlag kam auf mich drauf zu und wollte das Blog als Buch haben. So habe ich unsere Erlebnisse und Erfahrungen in Paraguay zusammengefasst und entstanden ist dann mein erstes Buch. Es geht um die Menschen und das Leben hier, und erzählt Geschichten, über das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen. Es ist oft zum Schmunzeln aber regt auch zum Nachdenken an. Es ist Pflicht für alle, die Paraguay kennenlernen möchten und/oder schon mal über eine Auswanderung, egal wohin, nachgedacht haben.
6. Schlusswort: Welchen guten Tipp hättest du für künftige Paraguay-Auswanderer?
Packt die Pudelmütze ein. Auch in Paraguay gibt es Winter und der ist oft arschkalt.
Vielen Dank für das Interview!