Auswandern mit Kindern – keine leichte Sache!

CarinaVorbereitung2 Kommentare

Ein Auswanderung kostet Zeit, Geld und Nerven. Das gilt erst recht, wenn man mit Kindern auswandern will. Nicht jedes Alter eignet sich für eine Auswanderung. Oft werden die Kinder von den Ideen der Eltern überrascht und werden aus ihrem gewohnten Umfeld urplötzlich herausgerissen. Eine Auswanderung mit Kindern sollte sorgfältig geplant werden. Lesen Sie hier, was Sie als Eltern beachten sollten.

Das richtige Alter

Nicht für jede Altersgruppe eignet sich eine Auswanderung. Mit Säuglingen und Babys kann man problemlos auswandern. Sie sind noch zu klein und werden nicht wirklich miterleben, was ihre Eltern gerade planen. Allerdings sollte man Stress und Hektik von den kleinen Wesen fernhalten. Wer mit Babys auswandern will, der sollte das Ziel sehr bewusst wählen. Im Grunde genommen eignet sich jedes Land, da ja nun überall auf der Welt Kinder leben. Trotzdem sollte man sich im Klaren darüber sein, dass der Lebensstandard in einigen Ländern nicht besonders hoch ist.

Auch das Alter bis zum 6. Lebensjahr eignet sich zum Auswandern. In dieser Zeit haben die Kinder noch nicht soviele soziale Kontakte und werden schnell neue Freunde finden. Schüler tun sich dagegen mit den Auswanderungsplänen der Eltern immer schwer. Meist werden sie aus ihrem vertrauten Freundeskreis gerissen und können sich in der neuen Schule nur schwer eingewöhnen. Es ist sehr wichtig, dass Sie mit Ihren Kindern darüber reden. Fügen Sie sie in die Auswanderungspläne mit ein und berücksichtigen Sie Ihre Vorschläge. Nur durch Gespräche lassen sich spätere Konflikte vermeiden.

Die Sprache

Die größte Sorge der Eltern besteht in der Verständigung. Sie haben Angst, dass die mangelnden Sprachkenntnisse der Kinder zu Kommunikationsproblemen führen könnten. Diese Angst ist zwar verständlich, aber eigentlich völlig unbegründet. Kinder verstehen sich ohne Sprache. Zudem haben Sie eine viel höhere Auffassungsgabe. Der neue Kindergarten oder die neue Schule wird in jedem Fall bemüht sein die Auswanderer-Kinder schnell zu integrieren. Dazu gehört auch, dass sprachliche Hürden schnell überwunden werden. Im Schnitt dauert es bei Kindern zwischen drei und sechs Monaten bis sie sich in der neuen Sprache problemlos verständigen können. Dabei gilt: Je jünger das Kind ist, desto schneller kann es eine neue Sprache erlernen.

Die neue Schule

Englisch Sprachschule cc Flickr Kaplan International

Für Schulkinder ist eine Auswanderung nicht immer ganz einfach. Zurück bleiben Freunde und Mitschüler. Reden Sie auch bei diesen Problemen offen mit Ihren Kindern. Geben Sie ihnen Hilfestellungen, denn oftmals führt die Eingewöhnung an der neuen Schule zu Problemen. Das gilt gerade am Anfang, denn meist fehlt es hier an Sprachkenntnissen. Sprechen Sie auch mit den Lehrern. Vielleicht können diese bei der Kontaktaufnahme zu den neuen Mitschülern behilflich sein. Sie sollten auch darüber nachdenken, ob eine Deutsche Schule in Frage kommt. Eine entsprechende Liste finden Sie hier.

Der neue Kindergarten

Gerade Müttern wird es schwer fallen, Ihr Kind in einen neuen Kindergarten zu schicken. Mangelndes Vertrauen durch fehlende Sprachkenntnisse sind hier das größte Problem. Trotz aller Bedenken, sollte Sie Ihr Kind wirklich nur am ersten Tag begleiten. Auch wenn Ihr Kind schreit, sollten Sie es liebevoll beruhigen und dann gezielt den Kindergarten verlassen. Das Personal ist auch im Ausland sehr gut, oftmals sogar noch viel besser, ausgebildet und wird Ihrem Kind mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Helfen Sie bei der Herstellung von Kontakten

Fragen Sie Ihre Kollegen, ob Sie Kinder im gleichen Alter haben. Falls ja, fragen Sie, ob die Kinder zum Spielen vorbeikommen möchten. Sollten Sie eine Kennenlern- oder House-Warming-Party machen, dann laden Sie auch Kinder mit ein. Schauen Sie sich in der Nachbarschaft um. Kinder und Jugendliche haben fast immer einen täglichen Treffpunkt. Schicken Sie Ihr Kind dorthin. Die Kontakte kommen oft viel schneller als man denkt. Mütter sollten Spielplätze besuchen. Hier ergibt sich bestimmt ein Kontakt zu anderen Müttern und somit auch zu Spiel- oder Krabbelgruppen.
Sport verbindet Nationen. Melden Sie Ihr Kind so schnell wie möglich beim örtlichen Sportverein an. Überhaupt sollten Kinder ihre bekannten Hobbies aus Deutschland beibehalten. Erkundigen Sie sich vorab im Internet und suchen Sie nach Vereinen im Auswanderungsland. Ein Hobby ist für Kinder eine wichtige Erfahrung. Bleibt das Hobby auch nach der Auswanderung bestehen, so kann es über Trennungsschmerzen schnell hinwegtrösten. Zudem ergeben sich hier Kontakte zu Gleichgesinnten.

Gesundheit und Impfungen

Jeder der auswandert sollte bedenken, dass die ausländischen Gesundheitssystem nicht immer dem deutschen Standard entsprechen. Oftmals kann noch nicht einmal eine Notfallversorgung sichergestellt werden. Sollte Ihr Kind ständig ärztlich versorgt werden müssen, dann scheiden für Sie eine ganze Reihe Auswanderungsländer aus. Selbst wen Ihr Kind kerngesund ist, sollten Sie gründlich überlegen in welchen Gebieten Sie zukünftig leben möchten. Im tiefsten Afrika muss man hunderte Kilometer zurücklegen, um ein Krankenhaus zu erreichen und selbst in Europa gibt es Länder, die kein Luftrettungssystem anbieten.Zum Teil sind auch Impfungen vorgeschrieben oder zumindest empfohlen. Kleinkinder und Babys können diese Impfungen aber aufgrund der hohen Nebenwirkungen nicht vertragen. Nicht selten kommt es zu lebensgefährlichen Komplikationen.

2 Kommentare bei “Auswandern mit Kindern – keine leichte Sache!”

  1. Also ich habe auch ein Gegenbeispiel, dafür, dass sich Schüler beim Auswandern schwer tun. Ein Freund von mir zum Beispiel ist erst mit 9 Jahren aus den USA nach Deutschland gekommen und er hatte von Anfang an 0 Probleme, sich zu integrieren.

  2. Es kommt immer auf die Einstellungen und Werte der Eltern an, ein Auslandsaufenthalt ist immer eine Bereicherung wenn man gelernt hat, sich überall positiv einzubringen. Das gilt auch für Kinder. Wenn Kinder schon früh an Zeltlager und Reisen und immer neue Kontakte gewöhnt wurden, warum sollten sie dann Schwierigkeiten haben? Ich sage immer, es gibt überall nette Menschen, man muss nur offen sein dafür. Ich kann die Angstmache leider nicht teilen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert