Babbel und Rosetta Stone zählen zu den beliebtesten Sprachlern-Apps – doch welche unterstützt dich am besten beim Sprachenlernen? Im großen Vergleich schauen wir uns die Lernmethoden, Inhalte und Kosten der beiden Apps genauer an und finden heraus, für wen sich Babbel oder Rosetta Stone besonders eignet.
Inhalt
Welche Sprachen werden angeboten?
Babbel bietet Sprachkurse zu 14 Sprachen an. Der Schwerpunkt liegt dabei klar im europäischen Sprachraum mit Kursen zu Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch, Türkisch, Schwedisch, Italienisch, Polnisch und Niederländisch. Die einzige nicht aus dem europäischen Sprachraum stammende Sprache bei Babbel ist Indonesisch.
Rosetta Stone bietet mit insgesamt 25 Sprachen eine deutlich größere Sprachauswahl an. Zusätzlich zu den meisten europäischen Sprachen, die auch bei Babbel angeboten werden, findet man bei Rosetta Stone beispielsweise Kurse zu Arabisch, Mandarin (China), Japanisch oder Koreanisch. Für Englischlernende bietet Rosetta Stone zudem separate Kurse für britisches und amerikanisches Englisch an. Ähnlich verhält es sich beim Spanischkurs, gelernt werden kann sowohl europäisches als auch lateinamerikanisches Spanisch.
Bei Babbel gibt es keine eigenständigen Kurse für diese regionalen Varianten. Die Englisch- und Spanischkurse besitzen allerdings Unterlektionen zu Themen wie „amerikanisches und britisches Englisch“ und „Spanisch für die Welt“, in denen die Unterschiede bei Wortschatz, Aussprache und Grammatik in den jeweiligen Weltregionen gelernt werden. Zudem bietet Babbel berufsbezogene Lektionen für Business-Englisch und Business-Spanisch, was besonders für Lernende, die sich auf den Berufsalltag im Ausland vorbereiten möchten, hilfreich ist – Inhalte, die bei Rosetta Stone derzeit fehlen.“
Sprachen | Babbel | Rosetta Stone |
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Deutsch | ||
Englisch | ||
Spanisch | ||
Italienisch | ||
Französisch | ||
Dänisch | ||
Griechisch | ||
Irisch | ||
Niederländisch | ||
Norwegisch | ||
Polnisch | ||
Portugiesisch (Brasilien) | ||
Russisch | ||
Schwedisch | ||
Türkisch | ||
Arabisch | ||
Farsi (Iran) | ||
Hebräisch | ||
Hindi (Indien) | ||
Indonesisch | ||
Japanisch | ||
Koreanisch | ||
Mandarin (China) | ||
Tagalog (Philippinen) | ||
Vietnamesisch |
Sind die Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet?
Rosetta Stone konzentriert sich auf die Anfängerniveaus und deckt in den meisten Sprachen die Grundlagen (A1 bis A2) des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) ab. Bei einigen Sprachen, wie etwa Englisch, reichen die Inhalte bis zum B1-Niveau (Mittelstufe). Dadurch ist Rosetta Stone besonders gut für Anfänger geeignet, die ohne Vorkenntnisse eine neue Sprache beginnen möchten. Für Lernende, die über das Grundniveau hinaus Fortschritte machen wollen, ist Rosetta Stone jedoch in vielen Sprachen ungeeignet.
Babbel hingegen bietet je nach Sprache eine größere Bandbreite an Kursen, die vom Anfängerniveau (A1) bis hin zum Oberstufen-Niveau (C1) reichen können. Die Ausbaustufen sind je nach Sprache höchst unterschiedlich:
- A1-A2: Dänisch, Indonesisch, Norwegisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
- A1-B1: Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch
- A1-B2: Deutsch, Französisch, Italienisch
- A1-C1: Englisch und Spanisch
Babbel bietet deutlich mehr Inhalte für Lernende, die über das Einsteiger-Niveau (A1/A2) hinausgehen möchten. Vor allem für Englisch und Spanisch bietet Babbel Inhalte, die auch sehr anspruchsvolle Themen abdecken und Oberstufen-Kenntnisse bis zum C1-Niveau vermitteln. Für Lernende, die bereits Grundkenntnisse besitzen, ist Babbel somit häufig besser geeignet.
Wie unterscheidet sich die Lernmethodik?
Das Lernkonzept von Rosetta Stone wird als “Dynamic Immersion – dynamisches Eintauchen“ bezeichnet. Das Lernprinzip kommt komplett ohne Übersetzungen aus. Zunächst werden Wörter in der Fremdsprache vorgesprochen und dazu passende Bilder angezeigt (z. B. eine Frau, ein Mann). Durch die Kombination von Wort und Bild versteht man leicht, was jeder Begriff bedeutet. Im zweiten Schritt muss man die Begriffe dann anderen (ähnlichen) Bildern zuordnen (Die Frau isst, der Mann trinkt….). Das Besondere ist, dass dabei auf Erklärungen und Grammatik komplett verzichtet wird. Stattdessen wird versucht, die Sprache so zu lernen, wie sie Kinder lernen würden: visuell anhand der Bildzuordnung und durch Nachsprechen und häufige Wiederholungen! Wer mehr über das Lernkonzept von Rosetta Stone erfahren möchte, findet hier meinen detaillierten Testbericht.
Babbel orientiert sich im Gegensatz zu Rosetta Stone eher an den klassischen Sprachkursen einer Sprachschule. Vokabeln lernen, Grammatikregeln erklären und üben, Dialoge führen und an der Aussprache feilen sind zentrale Elemente des Sprachkurses. Dabei wird bei Babbel ebenfalls viel Wert auf multimediale Unterstützung mittels Bildern und Automaterial gelegt. Ähnlich wie bei Rosetta Stone müssen Begriffe Bildern zugeordnet werden, wobei hier auch die jeweiligen Übersetzungen angezeigt werden. Daneben bietet Babbel aber noch zahlreiche weitere Übungsformen. So müssen beispielsweise Lückentexte ausgefüllt werden, Verben konjugiert werden und es gibt auch sehr detaillierte Erklärungen zur Grammatik. Wer mehr über das Lernkonzept von Babbel erfahren möchte, findet hier meinen detaillierten Testbericht.
Spracherkennung
Sowohl Babbel als auch Rosetta Stone nutzen bei den Sprechübungen eine intelligente Spracherkennungssoftware. Diese liefert umgehend ein Feedback, ob die Aussprache verständlich ist. Hinsichtlich der Spracherkennung gibt es bei den beiden Anbietern entsprechend große Gemeinsamkeiten.
Vokabeltrainer (nur Babbel)
Babbel bietet einen integrierten Vokabeltrainer, während Rosetta Stone aufgrund des anderen Lernansatzes kein Vokabeltraining beinhaltet. Der Vokabeltrainer von Babbel basiert auf dem bewährten Prinzip der Spaced Repetition und bietet insgesamt 6 Stufen. Alle neu gelernten Vokabeln kommen zunächst in die erste Stufe und werden häufig (täglich) zum Wiederholen vorgeschlagen. Nach jeder korrekten Übersetzung wandert ein Begriff eine Stufe weiter und wird entsprechend seltener zum Wiederholen vorgeschlagen. Begriffe, die in der sechsten Lernstufe liegen, sind fest im Langzeitgedächtnis verankert und müssen erst nach 180 Tagen wiederholt werden.
Website / Sprachlern-Apps
Bei beiden Anbietern sind die Kurse browserbasiert über die Website und mittels der Sprachlern-Apps nutzbar. Die Apps fürs iPhone, Tablet und Android-Smartphones können in den bekannten App-Stores kostenlos heruntergeladen werden. Wer mit verschiedenen Geräten lernen möchte, der Lernstand wird nach einer Übung / Lektion automatisch zwischen den Geräten synchronisiert.
Online-Unterricht (Optional dazu buchbar)
Bei Rosetta Stone kann zusätzlich zu den Kursen Unterricht mit einem Tutor gebucht werden (optional). Allerdings existiert der Online-Unterricht nicht für alle Sprachen. Die 30-minütigen Live-Sessions finden mit einem muttersprachlichen Tutor und maximal 5 weiteren Sprachschülern statt. Kommuniziert wird mittels Headset und Mikrofon. Die Live-Sessions orientieren sich dabei stark an den Inhalten des Selbststudiums und deren Inhalte werden wiederholt.
Babbel bietet ebenfalls Unterricht mit Tutoren an, das Angebot nennt sich Babbel Live. Der Unterricht bei Babbel wird separat vom Online-Kurs gebucht. Babbel bietet Einzel- und Gruppenunterricht für die Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch möglich. Abgedeckt werden die Niveaustufen A1 bis C1 des GER. Der Live Unterricht findet bei Babbel mit zertifizierten Sprachlehrer*innen und maximal 6 Sprachschülern statt. Eine Unterrichtsstunde dauert 55 Minuten, genutzt wird für den Unterricht die bekannte Meeting-Software Zoom. Da ich mittlerweile über 40 Unterrichtsstunden mit Babbel Live absolviert habe, findest du hier einen separaten Testbericht mit allen wichtigen Details.
Die Kosten im Vergleich
Die Sprachkurse von Babbel und Rosetta Stone sind mit Abo-Laufzeiten zwischen 3 und 12 Monaten erhältlich. Bei den Abos handelt es sich immer um den Erwerb einzelner Sprachen. Bei beiden Anbietern gibt es zudem Pakete, bei denen man Zugriff auf alle Sprachen erhält.
Kosten für 1 Sprache
Einzelne Sprachen gibt es bei Babbel mit Abo-Laufzeiten von 3 bis 12 Monaten. Je länger die gewählte Laufzeit, desto niedriger sind die monatlichen Kosten. Bei Rosetta Stone gibt es einzelne Sprachen entweder mit einer Laufzeit von 3 Monaten oder 1 Jahr, wobei auch bei Rosetta Stone das Jahresabo deutlich vergünstigt erhältlich ist.
Laufzeit | Babbel (ohne Unterricht) | Rosetta Stone (ohne Unterricht) |
3 Monate | 38,97 Euro (12,99 Euro monatlich) | 47,97 Euro (15,99 Euro monatlich |
6 Monate | 59,94 Euro (9,99 Euro monatlich)* | – |
12 Monate | 83,88 Euro (6,99 Euro monatlich) | 126,00 Euro (10,50 Euro monatlich) |
*Babbel-Deal: Wer aktuell das 6-Monatsabo bei Babbel abschließt, erhält 6 zusätzliche Monate geschenkt. Mit dem Deal ist das Jahresabo somit für nur 59,94 Euro erhältlich.
Lifetime Angebot (Alle Sprachen)
Beide Anbieter bieten auch Komplettpakete mit allen Sprachen zur Einmalzahlung. Beim Rosetta Stone Lifetime-Angebot sind alle 24 Sprachen enthalten. Bei Babbel ist das Lifetime-Angebot inkl. allen 14 Sprachen erhältlich.
Laufzeit | Babbel (ohne Unterricht) | Rosetta Stone (ohne Unterricht) |
Alle Sprachen / dauerhaft nutzbar | 299,99 Euro (Lifetime Angebot) | 199,00 Euro (Lifetime Angebot) |
Die Preisunterschiede zwischen den beiden Anbietern sind nicht mehr so groß wie noch vor ein paar Jahren. Rosetta Stone ist deutlich günstiger geworden und das aktuelle Angebot von 199 Euro für die lebenslange Nutzung ist schon sehr verlockend!
Kostenlos testen?
Beide Anbieter können vorab kostenlos getestet werden. Babbel bietet eine kostenfreie Probewoche. In dieser sind alle Kurse und Lektionen einer Sprache komplett freigeschaltet und können 7 Tage kostenlos getestet werden. Bei Rosetta Stone ist die Testphase etwas kürzer, Interessierte erhalten die ersten 3 Tage vollen Zugriff auf das Lernprogramm (allerdings ohne Tutor).
Fazit
Babbel und Rosetta Stone bieten beide umfassende Sprachkurse, die weltweit von Millionen Lernenden genutzt werden und doch in ihrem Ansatz stark voneinander abweichen. Hinsichtlich der Lernmethodik (Klassisch vs. Immersion) gibt es große Unterschiede zwischen den beiden Anbietern. Babbel bietet Grammatikerklärungen, Lerninhalte für Fortgeschrittene und einen bewährten Vokabeltrainer. Wer mit einem klassischen Lernansatz eine Sprache lernen oder bestehende Kenntnisse auffrischen möchte, bekommt mit Babbel eine sehr gute Lösung. Durch die vertraute Lernstruktur lässt sich Babbel auch gut als Ergänzung zu klassischen Sprachkursen mit Präsenzunterricht einsetzen.
Im Gegensatz dazu bietet Rosetta Stone mit dem Verzicht auf Übersetzungen und Grammatikerklärungen einen völlig neuen Lernansatz. Rosetta Stone richtet sich außerdem vor allem an Spracheinsteiger, da die Lerninhalte nur selten über die Grundlagen (A1/A2) hinausreichen.
Ich habe beide Methoden ausprobiert und kann sagen, dass mir das klassische Lernen mit Vokabeln und Grammatikerklärungen besser liegt. Bei Dynamic Immersion wird aufgrund der fehlenden Übersetzungen sehr viel mit Wiederholungen gearbeitet und der Lernfortschritt erscheint langsamer. Das ist aber mein subjektiver Eindruck und ich kann nur jedem empfehlen die beiden Online Kurse selbst zu testen! Sowohl Babbel als auch Rosetta Stone bieten hierfür kostenlose Testphasen an.
Babbel kostenlos testen* Rosetta Stone kostenlos testen*Wie ist deine Meinung zu den Sprachkursen von Babbel / Rosetta Stone?
Offenlegung
Dieser Artikel enthält einige Werbe bzw. Affiliate-Links zu Babbel und Rosetta Stone.
4 Comments on “Babbel oder Rosetta Stone: Der große Sprachkurs Vergleich”
Ich habe beide in den Testphasen genutzt. Babbel habe ich dann im Jahresabo ein Jahr lang getestet. Die Vor- und Nachteile sind wie im Bericht dargestellt. Mir liegt dieses ständige wiederholen von RS nicht so. ABER der aktuelle Preis von 189 Euro für lebenslange Nutzung ist bei RS einfach sehr verlockend! Jedes Jahr 99 Euro für Babbel ist – gerade zur aktuellen Lage – eben doch ein stolzer Preis wenn man langfristig weitere Sprachen lernen möchte.
Ich bin, ehrlich gesagt, deswegen hin- und hergerissen!
Ich hatte Duolingo als zu einfach (keine Sprechübungen, zu viel multiple-choice) verworfen, dann gemeinsam mit meiner Frau ein Jahr memrise für Französisch benutzt. Danach waren wir etwas frustriert, weil die App offenbar gar nicht darauf reagiert was man kann und was nicht (ich wurde in drei Monaten 30 mal gefragt, was Paris auf Deutsch heißt). Danach Umfrage im Bekanntenkreis und Tests lesen… Babbel, Rosetta oder Mondly? Rosetta hat keine Übersetzungen, scheidet also für uns aus. Die direkte Methode ist zu Beginn ok, aber nicht auf A2 oder B1. Meine Frau nutzt nun Babbel, ich Mondly, wir sind beide positiv überrascht und zufrieden. Babble konnte ich nicht nehmen weil es einige der Sprachen nicht hat, die ich in den nächsten Jahren lernen möchte. Und der Clou: Das Lifetime-Abo kostet bei Mondly für über 50 Sprachen nur 100$. Das zahlt man bei Babbel für nur 14 Sprachen pro Jahr.
Ich nutze tatsächlich mittlerweile sowohl Rosetta Stone als auch Babbel in Kombination. Habe mir vor einiger Zeit ein Lifetime Abo für Rosetta Stone gekauft, während ich weitere Sprachen lernen wollte lief allerdings das Online Tutorium ab. Deswegen setzte ich dann auf zusätzliche Vertiefung mittels Babbels Vokabeltrainer, Grammatikerklärungen und -Übungen und mittlerweile auch dem Onlinekurs.
RS macht sich für mich aufgrund seines Prinzips besser zum einsteigen in eine Sprache (persönliche Meinung), danach sind zur Vertiefung irgendwann ausführlichere Erklärungen notwendig. Einstieg in Babbel durch das Vorwissen aus RS fast schon zu einfach, hilft aber denen die tiefer wollen und Probleme mit dieser strikten Lernmethode haben.
Wenn ich eine Sprache in beiden Kursen absolviert habe, kann ich mich fast schon entspannt in einen B2-Kurs setzen.
Mittlerweile 8 erfolgreich abgeschlossenen B2-Kurse, davon 6 aus Sprachpaket-Überschneidungen beider Portale. Leider gehen mir langsam die Sprachen aus die in beiden Portalen angeboten werden.
Allerdings durch die Kombination beider Portale nicht ganz günstig, zum Glück hat Babbel mittlerweile auch ein Lifetime-Abo.
Ich habe zuerst mit Rosetta Stone angefangen Französisch zu lernen und konnte nach kürzester Zeit erste Erfolge verzeichnen. Mich störte allerdings sehr, dass es fast keine Übersetzung gibt und das die Fotos manchmal zweideutig sind. Ich habe zu jeder Lektion dann Screenshots angefertigt und anschließend via Google und Deepl alles übersetzt. Was auch nicht sonderlich einfach ist da die Übersetzungen oft nicht stimmen! Ich habe mir dann noch eine Babbel Lifetime Lizenz gekauft und war anfangs sehr zufrieden damit, bis auf das die Spracherkennung bei Rosetta Stone um Längen besser funktioniert und das die Aussprache im Anschluss noch bewertet wird.
Irgendwann ist mir Babbel dann zu schwierig geworden das ich wieder mit Rosetta Stone weiter gelernt habe. Vor 4 Tage habe ich mir noch eine Lifetime Lizenz von Mondly gekauft und ich bin super zufrieden damit und ich glaube nun für mich endlich den richtigen Kurs gefunden zu haben. Mondly macht fast alles richtig bis auf das die Spracherkennung bei Rosetta Stone von allen 3 am besten funktioniert. Leider gibt es bei Mondly keinen kostenlose Testversion.