Langzeiturlaub Kanaren – 7 gute Gründe für die Inseln des ewigen Frühlings

Rainer HellsternRente im Ausland2 Kommentare

Fuerteventura

Es gibt nur wenige Reiseziele, die für einen Langzeitaufenthalt ganzjährig empfehlenswert sind. Auf Mallorca sind die Wintermonate unangenehm kalt, in Thailand stört die Regenzeit und in Florida gibt’s die Hurrikansaison. Eine große Ausnahme sind die Kanarischen Inseln. Auf den Kanaren passt das Wetter eigentlich immer und auch hinsichtlich Themen wie Visum, Krankenversicherung und Co. muss man sich als Langzeiturlauber keine großen Gedanken machen. Sieben Gründe, warum die Inseln Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera, La Palma und El Hierro eine so gute Wahl für den Langzeiturlaub darstellen, zeigt der folgende Artikel.

1. Ganzjährig gutes Wetter

Geografisch liegen die Kanarischen Inseln im Atlantik, knapp 100 Kilometer westlich vor der Küste Afrikas auf der Höhe der Sahara. Aufgrund der Äquatornähe ist das Klima ganzjährig mild und an durchschnittlich 300 Tagen im Jahr scheint die Sonne. Die Kanaren werden aus diesem Grund als die „Inseln des ewigen Frühlings“ bezeichnet.

Die touristische Saison kennt auf den Kanaren keine Winterpause. Ab Oktober kommen die Nord- und Mitteleuropäer in Scharen, wenn hierzulande die Winterzeit beginnt. Im Dezember liegt die Durchschnittstemperatur am Tag bei ca. 23 Grad und fällt auch nachts selten unter 18 Grad. Entsprechend sind die Kanaren sehr viel besser zum Überwintern geeignet, wie beispielsweise Mittelmeerinseln wie Mallorca. In den Sommermonaten besuchen überwiegend Spanier die kanarischen Inseln, wenn die Temperaturen auf dem spanischen Festland besonders hoch sind. Im Sommer kann es zwar auch auf den Kanaren heiß werden, die Temperaturen liegen meist zwischen 25 – 30 Grad Celsius. Es weht fast immer eine leichte Brise, was im Sommer sehr angenehm ist. (Ausnahme ist das gefürchtete Wetterphänomen Calima, welches in unregelmäßigen Abständen die Kanaren heimsucht).

Kanarische Inseln - Landkarte
Kanarische Inseln – Landkarte cc HansenBCN / Wikipedia

2. Einfacher Langzeitaufenthalt: Europa macht’s möglich

Aufgrund der EU-Mitgliedschaft Spaniens benötigt man auch bei einem längeren Aufenthalt kein Visum. Bei der Einreise muss man lediglich den Personalausweis oder Reisepass vorzeigen. Das ist ein großer Vorteil gegenüber außereuropäischen Ländern wie Florida (USA) oder Thailand. Selbst wer den Wohnsitz dauerhaft auf die Kanaren verlegen möchte, muss sich lediglich im Rathaus / Einwohnermeldeamt des Wohnsitzes „Ayuntamiento“ eintragen lassen. Dank eines EU-weiten Sozialversicherungsabkommen können Mitglieder der hiesigen gesetzlichen Krankenversicherung mit der EU-Gesundheitskarte in Spanien zum Arzt gehen. Versicherte erhalten allerdings lediglich Leistungen, die für dortige gesetzliche Versicherte vorgesehen sind.

Hinweis: Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist kein Rücktransport nach Deutschland im Krankheitsfall enthalten und auch privatärztliche Behandlungen werden nicht übernommen. Daher kann der zusätzliche Abschluss einer Langzeit-Auslandskrankenversicherung eine sinnvolle Investition für den Langzeiturlaub sein.

3. Gute Erreichbarkeit aus Deutschland

Die Kanarischen Inseln erreicht man in vier bis fünf Stunden mittels Direktflug aus Deutschland. Regelmäßige Flugverbindungen gibt es von fast allen größeren Flughäfen in Deutschland. Schwieriger zu erreichen sind lediglich die kleineren Inseln La Gomera und El Hierro, für welche man zunächst nach Teneriffa reisen muss, um dann mittels Fähre oder Flugzeug weiterzureisen. Aufgrund der kurzen Flugdauer ist die Anreise deutlich günstiger wie bei Fernreisezielen. Die Kosten für den Flug liegen je nach Saison und Verfügbarkeit zwischen 100 – 200 Euro.

Wer im Rahmen des Langzeitaufenthalts mehrere Inseln besuchen möchte, am preisgünstigsten ist das „Inselhüpfen“ per Fähre. Anbieter sind die Gesellschaften Naviera Armas und Fred Olsen Express.

4. Gute touristische Infrastruktur

Der Tourismusboom begann auf den Kanaren in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Entsprechend besitzen die Inseln heute eine gute touristische Infrastruktur. Das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten ist vielfältig und bietet für jeden Geldbeutel das Passende. Zur Wahl stehen Hotels aller Kategorien, Ferienwohnungen / Apartments, Privatwohnungen (über Airbnb) oder die beliebten spanischen Fincas (Landhäuser). Wer die lange und teure Fährfahrt (ab Cádiz) nicht scheut, kann auch mit dem eigenen Wohnwagen auf die Kanaren reisen und dort Langzeiturlaub machen. Es gibt große auf Massentourismus ausgelegte Urlaubsorte mit unzähligen Hotelanlagen und Vergnügungsparks in der direkten Umgebung. Aber auch beschauliche kleine Urlaubsorte abseits des Massentourismus sind auf den Kanaren zu finden.

5. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut ausgebaut

Ein Mietwagen ist auf den Kanaren nicht unbedingt erforderlich. Die Busverbindungen sind gut ausgebaut, zuverlässig und erschwinglich. Das betrifft Transfers zwischen den großen Städten als auch in abgelegene (Wander-)gebiete, wo meist auch ein paar Busse täglich verkehren. Für eine einstündige Busfahrt, was auf den kleinen Inseln häufig die komplette Inseldurchquerung bedeutet, bezahlt man ca. 2-3 Euro.

Tipp: Für den Langzeitaufenthalt empfiehlt sich der Kauf eines „TenMas“ Passes. Dabei handelt es sich um eine aufladbare Guthabenkarte, mit der man Busfahrten bezahlen kann. Mit dem TenMas Pass erhält man auf Fahrten zwischen 30 und 50 Prozent Rabatt.

6. Einfache Verständigung auf Deutsch

In den Touristenzentren sind Geschäfte und Gastronomie mit deutschen Angeboten / Speisekarten und deutschsprachigem Personal eine Selbstverständlichkeit. Aber auch viele Ärzte und andere Dienstleister (Bäcker, Metzger, Immobilienmakler) sprechen in den Touristenzentren Deutsch. Dennoch ist es nicht verkehrt, im Vorfeld ein wenig Spanisch zu lernen (z.B. an der Volkshochschule oder mittels Onlinekurs). Dies gilt insbesondere für Urlauber, die abseits der großen Touristenzentren wohnen.

7. Vielfältige Freizeitaktivitäten

Relaxen lässt es sich am besten am Strand und auf den kanarischen Inseln hat man da eine große Auswahl. Aber auch Sportler und Aktivurlauber kommen hier auf ihre Kosten. Insbesondere die bergigen Kanareninseln Teneriffa, La Palma und La Gomera sind bestens für Outdoor-Aktivitäten wie beispielsweise Wandern und Mountainbiken geeignet. Die flachen Inseln Lanzarote und Fuerteventura bieten wiederum großartige Bedingungen für alle Arten von Wassersportarten.

Hinweis: Die Lebenshaltungskosten liegen auf europäischem Niveau (mit Ausnahmen)

Die Kanaren sind kein billiges Reiseziel. Die Kosten für den Langzeiturlaub sind höher als in anderen Urlaubsländern wie beispielsweise der Türkei und Ägypten. Wer Flug, Transfer und Hotel zusammen bucht, findet in Reisebüros und bei Onlineportalen wie Expedia, Weg.de und Co. entsprechende Pauschalreisen. Drei Wochen mit Flug und Halbpension in einem Drei-Sterne-Hotel in Puerto de la Cruz (Teneriffa) kosten in den Wintermonaten pro Person ab 600 – 700 Euro.

Die Lebenshaltungskosten liegen in etwa auf deutschem Niveau, allerdings gibt es vereinzelt auch Ausnahmen. Regional angebautes Obst und Gemüse kann günstiger gekauft werden. Neben den zahlreichen Supermärkten sind hierfür vor allem die Bauernmärkte eine gute Anlaufstelle.

Durchschnittliche Lebensmittelpreise auf den Kanaren

Die Kanaren sind außerdem Freihandelszone. Für Genussmittel wie Alkohol und Tabak zahlt man auf den Kanaren bis zu 50 Prozent weniger als in Deutschland. Ein Glas gezapftes spanisches Bier (Caña – 0,2 Liter) gibt’s in den Bars außerhalb der Touristenzentren bereits für knapp einen Euro. Auch die Kaffeepreise sind erheblich unter den hiesigen. Für eine Cappuccino bezahlt man im Durchschnitt um die 2 Euro. Die Preise sind natürlich dort niedriger, wo viele Einheimische einkehren. In den Touristenzentren muss immer mit einem Preisaufschlag gerechnet werden.

Mehr zum Thema Lebenshaltungskosten liefert der folgende Artikel:

2 Kommentare bei “Langzeiturlaub Kanaren – 7 gute Gründe für die Inseln des ewigen Frühlings”

  1. Die Hurrikansaison in Florida hört spätestens im November auf und beginnt frühestens im März, eher später.
    Sie haben vergessen zu erwähnen, das die Kanarischen Inseln ein massives Trinkwasserproblem haben!

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