Auswandern als Rentner: Checkliste für die perfekte Länderauswahl

Rente im Ausland: Die beliebtesten Länder

Als Rentner das Traumland für die Auswanderung zu finden ist nicht einfach. Im Voraus ist eine sehr genaue Recherche notwendig, denn häufig scheitert die Auswanderung an der unzureichenden Vorbereitung. Am besten legt man sich vorab eine Pro-und-Contra-Liste an. Welche Punkte unbedingt enthalten sein sollten, finden Sie in der folgenden Übersicht.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten?

Reicht die Rente für ein angenehmes Leben im Ausland? Was die Lebenshaltungskosten betrifft, können Länder bekanntlich höchst unterschiedlich sein. In Thailand kann man von 1.000 bis 1.300 Euro Rente im Monat gut leben, zum gleichen Preis findet man in der Schweiz noch nicht mal eine Wohnung. Aber auch innerhalb eines Landes können die Kosten sehr stark variieren (Metropolregion vs. ländliche Region), daher sollte man sich die Kosten für Lebensmittel, Miete und sonstige Ausgaben idealerweise direkt am künftigen Wohnort anschauen. Ein sehr genaues Kalkulieren der zu erwartenden Lebenshaltungskosten im Vergleich zur Rente ist empfehlenswert! Auch Themen wie Inflationsraten und Wechselkurse sollte man dabei immer berücksichtigen. Reicht die Rente bereits heute nur knapp zum Leben, wird das Geld in ein paar Jahren aufgrund von Preissteigerungen vermutlich nicht mehr ausreichen und ein soziales Netz wie in Deutschland gibt es in vielen Ländern nicht.

Die sprachliche Barriere

Nur wer ins deutschsprachige Ausland auswandert (Schweiz, Österreich oder Südtirol), kann auf zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse verzichten. Für alle anderen Ländern sind Fremdsprachkenntnisse wichtig. Englischkenntnisse sind schon mal ein guter Anfang, schließlich ist Englisch die weltweite Verkehrssprache. Darüber hinaus ist es in vielen Ländern von Vorteil auch über Grundkenntnisse der jeweiligen Landessprache zu verfügen, da dies im Umgang mit den Behörden, Ärzten oder beim Aufbau sozialer Kontakte vieles erleichtert. Die Vorbereitungszeit sollte daher unbedingt genutzt werden, um fehlende Sprachkenntnisse auszugleichen. Egal ob ein Kurs an der Volkshochschule, mittels Tandem-Partner oder bequem von zu Hause aus im Rahmen eines Online-Kurses, die Möglichkeiten sind mittlerweile sehr vielfältig.

Wie gut ist die medizinische Versorgung?

Im Alter spielt natürlich auch die medizinische Versorgung eine immer wichtigere Rolle, schließlich sind die wenigsten Rentner kerngesund. Wie weit ist das nächste Krankenhaus entfernt und wie gut ist dessen Ausstattung? Ist ein altersgerechtes Wohnen („barrierefrei“) möglich oder muss man erst mal Geld in einen Umbau investieren. Gibt es gute Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen, oder ist man im Pflegefall gezwungen wieder nach Deutschland zurückzukehren?

Krankenversicherung

Auch hinsichtlich Krankenversicherung muss man je nach Zielland einiges berücksichtigen. Nur wer als Rentner in ein EU/EWR-Land oder in die Schweiz zieht, kann aufgrund von Sozialversicherungsabkommen weiterhin Mitglied der hiesigen gesetzlichen Krankenversicherung bleiben. Wer in ein anderes Land zieht, muss sich privat krankenversichern und das ist ggf. sehr teuer.

Sicherheit

Auch hinsichtlich Sicherheit gibt es große Unterschiede. Während Nachbarländer wie die Schweiz oder Österreich als sehr sicher gelten, ist die Gefahr Opfer eines Verbrechens zu werden in einem Entwicklungsland wie Südafrika deutlich höher. Häufig gibt es auch große Unterschiede innerhalb eines Landes. So lebt es sich in ländlichen Gebieten, wo die Sozialstruktur noch in Ordnung ist, häufig sicherer als in großen Städten.

Visum

Die Auswanderung in ein anderes EU-Land ist dank europäischer Personenfreizügigkeit mittlerweile sehr einfach. Komplizierter wird die Situation außerhalb der EU, wobei jedes Land wiederum ganz eigene Bedingungen aufweist. Für einen temporären Aufenthalt (z. B. 3 Monate im Süden Überwintern) ist es meist sehr einfach ein Touristenvisum zu bekommen. Ganz anders sieht es bei einem dauerhaften Aufenthalt im Ausland aus. In der Regel müssen ausreichend finanzielle Mittel nachgewiesen werden, wobei auch dies von Land zu Land variieren kann. In manchen Ländern wie den USA ist der Daueraufenthalt trotz ausreichender finanzieller Mittel beinahe unmöglich. Andere Länder wie Thailand locken mit erleichterten Visa-Vorschriften speziell für wohlhabende Ruheständler.

Angenehmes Klima

Viele Rentner bevorzugen eher ein sonniges und mildes Klima. Allerdings sollte die Temperatur auch nicht unangenehm heiß werden. Es empfiehlt sich das Land im Vorfeld der Auswanderung auch mal außerhalb der Hauptsaison zu besuchen, denn nicht jedes Land bietet ganzjährig gute Wetterbedingungen. Außerhalb der Saison ist es ggf. unangenehm heiß, kalt oder sehr regenreich (Regenzeit). Ich erinnere mich selbst noch sehr gut an einen Winteraufenthalt in einem schlecht isolierten Haus in Südafrika bei ca. 5 Grad. Das war nicht immer angenehm!

Entfernung nach Deutschland / Kosten für Rückflug

Möchte man hin und wieder die Heimat, Freunde und die Familie besuchen, dann spielt natürlich auch die Entfernung, Reisedauer und natürlich auch die Flugkosten nach Deutschland eine wichtige Rolle. Während man von Mallorca aus für wenig Geld und in knapp zwei Stunden nach Deutschland fliegen kann, ist ein Heimatbesuch ausgehend vom Alterswohnsitz in Südostasien oder Amerika mit deutlich höheren Kosten und längeren Strapazen verbunden.

Fazit

Die Liste erhebt kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch hoffe ich, dass ich Ihnen damit eine erste Orientierung geben konnte. Sollten Sie weitere Punkte als wichtig erachten, können Sie gerne im Anschluss einen Kommentar hinterlassen.

One Comment on “Auswandern als Rentner: Checkliste für die perfekte Länderauswahl”

  1. Zur Krankenversicherung: wenn man im Auswanderungsland schon mal gearbeitet hat und von dort eine, wenn auch kleine Rente erhält, wird man bei Aufgabe des ersten Wohnsitzes in D aus der Krankenversicherung für Rentner entfernt. D.h., man darf sich in der neuen Heimat selbst krankenversichern, was schon sehr teuer werden kann, wenn man den deutschen Standard halten will. Eigene Erfahrung mit Frankreich.

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