Als Rentner nach Malaysia auswandern: Geheimtipp in Asien?

Rainer HellsternRente im AuslandKommentar verfassen

Auswandern nach Malaysia (Langkawi)

Malaysia zählt zu den weniger bekannten Reisezielen in Südostasien. Landschaftlich muss sich das Land aber nicht hinter Nachbarländern wie Thailand oder Indonesien (Bali) verstecken. Malaysia bietet viele schöne Inseln, Traumstrände, Dschungel und leckeres Streetfood. Auch preislich ist Malaysia ein äußerst günstiges Reiseland. Daher schauen wir uns im Folgenden einmal die Perspektiven für Auswanderer im Rentenalter an.

Beliebte Regionen für den Ruhestand

Die meisten Auswanderer und Expats leben entweder auf der Insel Penang, in der Hauptstadt Kuala Lumpur oder auf der beliebten Ferieninsel Langkawi.

Penang ist eine Insel im Nordwesten Malaysias, nur zwei Autostunden von der thailändischen Grenze entfernt. Die Insel wurde erstmals 1786 von den Briten besiedelt. Die Inselhauptstadt George Town (ca. 700.000 Einwohner) ist von malaiischen, chinesischen, indischen und britischen Einflüssen geprägt. Hier finden Besucher charmante koloniale Gebäude, buddhistische Tempel, ein pulsierendes Stadtleben, aber auch Dschungel und Sandstrände. Georg Town wird auch als kulinarische Hauptstadt des Landes bezeichnet, das Street Food gilt als eines der besten in ganz Asien.

Streetfood in Penang

Kuala Lumpur ist die Hauptstadt Malaysias mit knapp 2 Millionen Einwohnern. Die Stadt ist voller glänzender Wolkenkratzer wie den Petronas Towers, gleichzeitig ist aber auch Architektur aus den britischen Kolonialzeiten zu finden. Die Stadt bietet alles, was Großstadtherzen höherschlagen lässt: großartige Restaurants, Shoppingmalls, Nachtmärkte und einige der besten Street Food Restaurants Asiens.

Langkawi ist eigentlich der Name eines Archipels, bestehend aus 99 Inseln. Dieses liegt ganz im Norden des Landes an der Grenze zu Thailand, 29 km vor der Küste des malaysischen Festlands. Allerdings sind die meisten der Inseln unbewohnt, lediglich auf der größten Insel der Gruppe „Pulau Langkawi“ leben etwa 65.000 Menschen. Pulau Langkawi ist daher als einzige Insel für einen (Ferien-)Wohnsitz geeignet. Die Strände gehören zu den schönsten Asiens und der üppige Dschungel erlaubt zahlreiche Outdooraktivitäten. Waren sind auf der Insel zollfrei, was Langkawi zu einem Einkaufsparadies macht.

Die Stadt Malakka liegt geografisch zwischen der Hauptstadt Kuala Lumpur und Singapur und ist eines der beliebtesten Reiseziele des Landes. Im Jahr 2008 wurde Malakka von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und ist für seine sehenswerte koloniale Altstadt und das gute Streetfood Essen bekannt. Die Stadt wurde bereits 1511 von den Portugiesen, danach von den Niederländern und schließlich von den Engländern besiedelt und verfügt über ein reiches koloniales Erbe.

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Anreise

Malaysia liegt im Zentrum Südostasiens und besitzt gute Flugverbindungen in seine Nachbarländer Singapur, Thailand und Indonesien. Direktflüge aus Deutschland gibt es leider nicht, mindestens ein Zwischenstopp in Singapur, Bangkok oder dem Nahen Osten (z. B. Dubai, Abu Dhabi oder Katar) ist in der Regel erforderlich. Für die Anreise aus Deutschland sollte man mit einer Flugzeit von 15 bis 20 Stunden rechnen.

Klima

Das Klima in Malaysia ist tropisch. Je nachdem, zu welcher Jahreszeit Sie anreisen, ist es entweder heiß und feucht oder heiß und trocken. Die Trockenzeit dauert von Januar bis August. Danach beginnt die Regen- bzw. Monsunzeit mit deutlich mehr Feuchtigkeit. September und Oktober gelten als die feuchtesten Monate mit bis zu 25 Regentagen pro Monat. Meist handelt es sich aber um kräftige Regengüsse, die nur eine kurze Zeit andauern. Die Sonne scheint auch in der Monsunzeit zwischen 6 und 8 Stunden am Tag.

Lebenshaltungskosten

Das Leben in Malaysia ist sehr erschwinglich. Expats und Auswanderer können hier mit einem Budget von 1.500 bis 2.000 Euro im Monat gut leben. Eine Wohnung lässt sich schon für 300 bis 400 Euro mieten. Auch das Essen ist äußerst günstig. Malaysia ist für sein gutes Street Food bekannt und bietet vielfältige Gerichte für alle Geschmacksrichtungen. Das Essen ähnelt dem Indonesischen, hat aber auch viele Einflüsse aus Indien und China. Ein köstlicher Teller Nudeln mit Hühnchen und Gemüse kostet mancherorts nur 2 Euro. So ist es theoretisch möglich, dreimal am Tag auswärts essen zu gehen und dabei weniger als 10 Euro auszugeben. Westliche Lebensmittel sind allerdings teurer, da sie importiert werden müssen.

Lebenshaltungskosten Malaysia

Visum

Malaysia bietet sich vor allem zum Überwintern an. Personen, die nur einige Monate in Malaysia verbringen möchten, können dies sehr einfach. Bei maximal 3-monatigen Aufenthalten erhalten Deutsche, Österreicher und Schweizer automatisch ein Visum bei Ankunft in Malaysia.

Rentner, die für einen längeren Zeitraum nach Malaysia reisen und dort langfristig bleiben möchten, müssen sich ein entsprechendes Visum für den Ruhestand besorgen, was aktuell allerdings nur schwer erhältlich ist. Malaysia bietet zwar ein verlängerbares 10-Jahres-Visum (MM2H) an. Das Visum wurde 2019 ausgesetzt und 2021 mit deutlich verschärften Bedingungen reaktiviert, sodass dieses vor allem für wohlhabende Rentner infrage kommen könnte. Zu den Änderungen des Programms gehört beispielsweise die Anhebung des monatlichen Mindesteinkommens von 10.000 Malaysischen Ringgit (MYR) auf 40.000 MYR (ca. 8.600 Euro). Eine weitere wesentliche Erhöhung ist die Anhebung des erforderlichen Vermögens auf 1 Million MYR (ca. 215.000 Euro).

Krankenversicherung

Zwischen Deutschland und Malaysia besteht kein Sozialversicherungsabkommen, so dass eine private Krankenversicherung sinnvoll ist. Die Kosten für die Gesundheitsversorgung in Malaysia sind sehr niedrig, eine Basisuntersuchung bei einem Facharzt kostet nicht mehr als 50 Euro. Einige Expats verzichten daher sogar auf eine Krankenversicherung und zahlen Behandlungen aus eigener Tasche. Malaysische Ärzte wurden häufig in Europa, in den USA oder in Australien ausgebildet, so dass die Qualität der Behandlung in den meisten Krankenhäusern westlichen Standards entspricht. Ärzte und medizinisches Personal sprechen häufig Englisch, was das Verstehen der Probleme und den Umgang mit ausländischen Patienten erleichtert.

Sprache

Die Amtssprache ist Malaysisch. Englisch ist eine wichtige Zweitsprache in Malaysia, da das Land bis 1957 unter englischer Herrschaft stand. Ein Großteil der Bevölkerung, egal ob jung oder alt, spricht Englisch.

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über mich

Rainer Hellstern

Mein Name ist Rainer und ich bin Gründer und Autor des Auswandern Handbuchs. Seit 2008 verfasse ich hier Beiträge rund um die Themen Arbeit, Leben und Rente im Ausland. Mehr über mich.

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