Lebenshaltungskosten in Italien

Rainer HellsternLänderKommentar verfassen

Rente in Italien

La Dolce Vita oder auch „das süße Leben“ ist es, was man gemeinhin mit Italien verbindet. Doch bevor man sich von seiner alten Heimat endgültig verabschiedet und in das Land auswandert, wo sprichwörtlich die Zitronen blühen, sollten auch einige Aspekte zum Thema Lebenshaltungskosten berücksichtigt werden. Beachtenswert sind hierbei jedoch auch die regionalen Unterschiede. Das Leben in Norditalien ist wesentlich teurer als im Süden.

Wohnen und Miete

Die Italiener sind ein Volk von Wohnungseigentümern. 72,4 % aller Wohnungen in Italien sind Eigentumswohnungen, nur 27,6 Prozent sind Mietwohnungen. Das hat zur Folge, dass Mietinteressenten um ein relativ kleines Angebot an zu vermietenden Wohnungen konkurrieren. Infolgedessen sind diese verhältnismäßig teuer und häufig in einem recht schlechten baulichen Zustand. Insbesondere in Großstädten Nord- und Mittelitaliens sollte man sich auf sehr hohe Mietpreise einstellen. Dies gilt vor allem für die Hauptstadt Rom aber auch für die Metropolen Mailand, Genua und Florenz. Dem gegenüber steht der weniger entwickelte Süden, wo die Preise deutlich tiefer liegen.

Natürlich gilt in Italien auch, dass der Mietpreis höher ist, je zentraler und besser die Wohnlage. Eine einfache Zweizimmerwohnung mit 35 Quadratmetern kostet in der Altstadt von Genua beispielsweise um die 500 € Kaltmiete. Mit monatlichen Nebenkosten von etwa 80-100 € für Gas, Wasser und Elektrizität ist zusätzlich rechnen.

Lebensmittel und Restaurantbesuche

Die Lebensmittelpreise liegen in Italien laut einer EURES-Studie 2,1 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Der Liter Milch kostet im Durchschnitt 1,15 € und das Kilo Brot 3,18 €. Sparen kann man beim Lebensmitteleinkauf, wenn man häufiger auf lokalen Wochenmärkten einkauft. Es empfiehlt sich insbesondere frische Lebensmittel nicht im Supermarkt zu erwerben, sondern auf den preisgünstigeren Märkten.

Wer in Italien gut und günstig essen gehen möchte, sollte touristische Ballungszentren natürlich besser meiden. Restaurantbesuche in einer Trattoria (kleines italienisches Speiselokal mit einfachen Speisen) oder einer Pizzeria sind verhältnismäßig günstig und ebenso empfehlenswert. Trinkgeld ist in Italien unüblich, allerdings muss bei Restaurantbesuchen die sogenannte Coperto bezahlt werden. Das ist eine Benutzungsgebühr, die zusätzlich für die Nutzung des Bestecks, von Tellern und Tischdecken veranschlagt wird. Die Coperto beträgt üblicherweise 1-2 Euro

Benzinpreise und ÖPNV

Autofahrer müssen in Italien für ihr Benzin tief in die Tasche greifen. Der Dieselpreis liegt derzeit bei 1,31 € für einen Liter. Superbenzin (E 5) kann für durchschnittlich 1,44 € erworben werden. Aktuelle Kraftstoffpreise finden Sie unter http://www.adac.de/infotestrat/tanken-kraftstoffe-und-antrieb/kraftstoffpreise/tanken-im-ausland/default.aspx

Auf vielen Autobahnen in Italien wird eine Maut erhoben. Deren Höhe richtet sich nach der gefahrenen Strecke und dem Fahrzeugtyp. Eine Fahrt mit einem Motorrad oder PKW für die Strecke zwischen Rom und Neapel kostet 15 €. Des Weiteren lässt sich im Vorfeld einer Reise die Autobahnmaut online berechnen unter http://www.autostrade.it/en/home

In Bologna gibt es außerdem eine Besonderheit. Wer mit dem Auto in die Innenstadt fahren möchte benötigt ein Umweltticket. Preislich kostet das City-Ticket zwischen 5 € für einen Tag und 12 € für 4 Tage.

Wer lieber öffentliche Verkehrsmittel nutzt, sollte mit einem Durchschnittspreis zwischen 1 € und 1,50 € rechnen für eine Fahrkarte, die 60 bis 90 Minuten gültig ist. Eine einfache Fahrt in der 2. Klasse einer Regionalbahn zwischen Rom und Mailand kostet etwa 51 €.

Insgesamt sind die Durchschnittskosten für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen etwas teurer als in Deutschland. Jedoch durch die clevere Nutzung von Sparpotenzialen und ein Leben außerhalb der meist teuren Großstädte im Norden lassen sich die Lebenshaltungskosten wesentlich reduzieren.

über mich

Rainer Hellstern

Mein Name ist Rainer und ich bin Gründer und Autor des Auswandern Handbuchs. Seit 2008 verfasse ich hier Beiträge rund um die Themen Arbeit, Leben und Rente im Ausland. Mehr über mich.

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