Lebenshaltungskosten in Thailand

Rainer HellsternLänder2 Kommentare

Thailand ist ein Land, welches mit seiner landschaftlichen Schönheit, kulturellen Vielfalt und insbesondere seinen niedrigen Preisen, bereits bei vielen Urlaubern den Wunsch nach einem längeren Aufenthalt geweckt hat. Doch wie genau realisiert man seinen Traum, in Thailand zu leben, und in welcher Höhe liegen die Lebenshaltungskosten tatsächlich?

Eine Beantwortung dieser Fragen kann sicherlich nur in verallgemeinerter Form erfolgen. Schließlich hat jeder einzelne Mensch andere Bedürfnisse und Vorstellungen von dem Konzept Lebensqualität. Auch gibt es zum Teil starke, örtlich bedingte Preisschwankungen.

Generell kann man sagen, dass man mit 1.000-1.300 Euro monatlich in Thailand gut leben kann. Es gibt aber auch Menschen, die dank eines sehr bescheidenen Lebensstils mit weit weniger Geld auskommen. Je weniger Geld zur Verfügung steht, desto schwieriger ist es allerdings auch an die begehrten Visa zu gelangen. Um beispielsweise als Rentner ein durchgehendes Visum für ein Jahr zu erhalten (Non-Immigrant Visum O Visa A / Longstay), muss eine monatliche Rente von 65.000 Baht / 1.700 Euro (Stand November 2015) nachgewiesen werden.

Die Lebenshaltungskosten sind in Thailand in den letzten Jahren zudem stark gestiegen. Zusätzlich macht der schwache Euro das Reisen teuer. Erhielt man 2010 für 1 Euro noch knapp 45 Baht, liegt der Umrechnungskurs aktuell nur noch bei 38 Baht (November 2015).

Miete und Nebenkosten

Vor allem die Preise fürs Wohnen sind im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Während Ausländer in Thailand Immobilien nur unter erschwerten Bedingungen erwerben können, steht dem Mieten nichts im Wege. Die Preise für ein möbliertes Einzimmerapartment beginnen bei ca. 115 Euro (ca. 4.000 Baht) pro Monat. Ein möbliertes Haus kann man bereits für 12.000 Baht, das heißt 340 Euro, anmieten. Die genannten Mietpreise steigen allerdings nochmal deutlich, sofern man eine Unterkunft in unmittelbarer Strandnähe sucht.

Die Nebenkosten, in Deutschland oft die „zweite Miete”, sind in Thailand erheblich niedriger. Die Stromkosten liegen in der Regel bei etwa 28 Euro (1.000 Baht) monatlich, bei regelmäßiger Nutzung der Klimaanlage können sie jedoch auch schnell auf 3.000 bis 4.000 Baht steigen. Die Wasserpreise bei einem Haus mit Garten betragen etwa 400 Baht monatlich und reduzieren sich je nach Größe und Nutzung bei kleineren Räumlichkeiten. Die monatlichen Grundgebühren fürs Telefon betragen etwa 3 Euro (100 Baht), DSL-Internet-Gebühren 18 Euro (600 Baht) und die Gebühren fürs Kabelfernsehen ca. 11 Euro (450 Baht). Die Nebenkosten für die Unterkunft liegen also monatlich je nach Stromverbrauch bei einem Einzimmerapartment bei ungefähr 100 bis 200 Euro.

Auto

Wer auch in Thailand die Vorzüge eines eigenen Fahrzeugs genießen möchte, hat die Wahl zwischen einem Auto oder einem Motorrad. Neuwagen sind bereits ab 14.000 Euro (500.000 Baht), Motorräder ab 1.400 Euro (50.000 Baht) erhältlich. Die monatlichen Gebühren für eine Vollkasko-Kfz-Versicherung liegen zwischen 40 und 50 Euro, während für die Kfz-Steuer mit Gebühren von ca. 4 Euro (150 Baht) monatlich zu rechnen ist.

Lebensmittel, Restaurants und Dinge des täglichen Bedarfs

Für Lebensmittel zahlt man weniger als in Deutschland. Vor allem Gemüse und Obst, Fisch und Geflügel sind auf den lokalen Märkten günstiger zu erwerben. Dinge des täglichen Bedarfs können je nach Herkunft günstiger aber auch teurer sein: Viele Medikamente, auch in Deutschland verschreibungspflichtige, sind in thailändischen Apotheken frei erhältlich und wesentlich preis­werter als zu Hause. Körperpflege- und Hygieneartikel unter­scheiden sich preislich nicht wesentlich von den Produkten in Deutschland. Importierte Markenprodukte wie Tampons oder Shampoos sind jedoch teurer als im Herstellerland. Die großen Supermarktketten sind gute Anlaufstellen für Sonderangebote in den Rubriken Lebensmittel, Kosmetik und Körperpflege.

In Thailand sollte man unvoreingenommen und experimentierfreudig sein. Auf diese Weise schont man nicht nur seinen Geldbeutel, sondern wird auch mit einzigartigen Geschmackserlebnissen belohnt. Denn das beste Essen findet man oftmals nicht in den teuersten Restaurants, sondern an einem der unzähligen Straßen­stände und Garküchen, wo die Preise für ein Gericht bei 2 bis 3 Euro liegen.

Versicherung

Da kein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland existiert, sollten Auswanderer zusätzliche Kosten für eine Auslandskrankenversicherung mit einkalkulieren.

über mich

Rainer Hellstern

Wer schreibt denn hier? Mein Name ist Rainer und ich bin Gründer und Autor des Auswandern Handbuchs. Seit 2008 verfasse ich hier im Blog Beiträge rund um die Themenfelder Arbeiten, Leben und Rente im Ausland. Du findest hier Informationsmaterial zu über 50 Auswanderungzielen weltweit!

2 Kommentare bei “Lebenshaltungskosten in Thailand”

  1. Lebenshaltungskosten in Thailand.

    Ich lebe seit 7 Jahren in Jomtien und komme mit € 500 (incl.Hotel mit großem Pool) aus, obwohl ich mehr Rente habe.
    Ich würde mein Rentnerleben als einfach und gesund bezeichnen.
    Ich bin damit zufrieden und habe mehr vom Leben als ich mir je erträumen konnte.

    Du musst versuchen, mit dem was Du hast aus zukommen.

    Fred2 aus Jomtien

  2. Am Essen lässt sich einiges an Geld sparen. Europäisches Essen kann bis zu 4mal teurer werden als lokales Thaifood. Es ist zwar alles vorhanden um europäisches Essen auch selber zu kochen, aber wenn es eine richtig gute Sosse werden sollte für Original Zürich Geschneltes dann geht man besser in den Spezialitätenladen.

    Ich habe mir abgesehen davon auch abgewöhnt den Morgenkaffee aus dem Family Mart zu trinken. Auch wenn der nur 14 Baht kostet. Ich habe mir einen Wasserkocher gekauft und 100 Beutelchen Kaffee aus dem Big C kosten 90 Baht. So kostet mich mein Morgenkaffee auch nicht mehr als 5 Baht.
    Daniel aus Pattaya

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