Als Auswanderer ist man in der neuen Heimat nicht automatisch krankenversichert. In einigen Ländern, wie zum Beispiel Dänemark oder Großbritannien existieren nur umstrittene staatliche Gesundheitssysteme, bei denen Zusatzversicherungen unumgänglich sind. Einige Länder bieten keinerlei Krankenversicherung. Hier muss der Auswanderer selber für ausreichenden Schutz sorgen. Damit Sie in Bezug auf Auswanderung und Krankversicherung den Durchblick behalten, haben wir nachfolgenden alles Wissenswerte für Sie zusammengestellt.
Krankenversicherung für zeitlich begrenzte Auslandsaufenthalte
Bei einem zeitlich begrenzten Auslandsaufenthalt kann eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden. Eine gewöhnliche Reise-Krankenversicherung reicht nicht aus, da diese meist nur ein paar Wochen abdeckt. Generell eignet sich eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung nicht für Personen, die dauerhaft auswandern wollen, da sich diese nicht beliebig verlängern lässt. Die Kosten für diese Versicherungsart schwanken erheblich. Grundsätzlich sind die Versicherungsbeiträge für die USA am höchsten. Rentner werden nicht immer in die Versicherung aufgenommen, es gibt bei vielen Anbietern eine Altersgrenze. Auch für bestimmte Auswanderungsländer existiert eine Sperre.
Krankenversicherung bei Auswanderung ruhen lassen
Manche Rückwanderer haben Probleme sich in Deutschland wieder zu versichern. Personen, die nur für eine befristete Zeit ins Ausland gehen, können unter Umständen ihre jetzige Krankenversicherung in Deutschland ruhen lassen (sogenannte Antwartschaft). Sie habe zwar im Ausland keinerlei Anspruch auf Leistungen, aber Sie können zu gleichen Bedingungen das Versicherungsverhältnis wieder aufnehmen. Auch für Privatversicherte ist es ratsam seine Krankenversicherung ruhen zu lassen, denn die Altersrückstellungen werden bewahrt. Zudem ist eine erneute Gesundheitsprüfung nicht erforderlich.
Krankenversicherung für Auswanderer abschließen
Wer dauerhaft im Ausland leben und arbeiten will, sollte sich auch dort krankenversichern. Damit lassen sich unnötige Mehrkosten verhindern. Zudem kann es passieren, dass eine Auslandskrankenversicherung im Krankheitsfall genaue Prüfungen vornimmt. Im schlimmsten Fall bleiben Sie auf den Kosten sitzen. Mit der Aufgabe des deutschen Wohnsitzes endet das deutsche Krankenversicherungsverhältnis. Daher sollte sie sich sofort in der neuen Heimat krankenversichern. Nur wenige Länder bieten ein Gesundheitssystem, das mit den deutschen Verhältnissen vergleichbar ist. Daher sollten Sie sich unbedingt nach den Leistungen erkundigen und entsprechende Zusatzversicherungen abschließen. Kuren werden beispielsweise von staatlichen Systemen nur ganz selten oder gar nicht gewährt. Auch Zahnbehandlungen und Zahnersatz gehören nicht immer zu den Versicherungsleistungen. Bedenken Sie auch, dass Sie für Reisen nach Deutschland eventuell einen Versicherungsnachweis ihrer neuen Krankenkasse brauchen oder eine extra Reisekrankenversicherung abschließen müssen.
Eine Alternative zur Krankenversicherung im neuen Wohnsitzland ist die Internationale Krankenversicherung.
Krankenversicherung für Rückwanderer
Nicht immer lässt sich der Traum einer Auswanderung realisieren. Viele Auswanderer kehren schon nach kurzer Zeit wieder zurück. Die deutschen Krankenversicherungen sind theoretisch dazu verpflichtet Rückwanderer wieder aufzunehmen. Allerdings sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Nur wer in den letzten fünf Jahren mindestens 24 Monate innerhalb der EU-Zone sozialversicherungspflichtig war, kann in seine alte Krankenversicherung zurückkehren. Schwieriger wird es für Rückwanderer aus dem außereuropäischen Ausland oder für Personen, die im Ausland keine Sozialabgaben gezahlt haben. Sie könnten den Leistungsanspruch aus der deutschen Krankenkasse verlieren. Auch Rentner oder betagte Rückwanderer werden häufig von Krankenkassen abgelehnt.