Interview: Auswandern nach Dänemark

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Oliver ist Ingenieur, 38 Jahre und vor 2 Jahren nach Dänemark ausgewandert. Er ist „Sport-Blogger“ und war bereit mir von seinen Leben in Dänemark und von seiner Auswanderung zu erzählen. Heute lebt er auf Thy, fast am nördlichsten Punkt Dänemarks.

Warum bist Du nach Dänemark ausgewandert?
Meine berufliche Situation war irgendwie festgefahren. Nach meinem Maschinenbau-Studium bin ich siebenmal innerhalb Deutschlands umgezogen. Meist erhielt ich nur Zeitarbeitsverträge oder die Firmen, für die ich tätig war standen kurz vor der Pleite. Irgendwann hatte ich genug davon. Ich hatte mich doch nicht jahrelang durch Vorlesungen und Klausuren gekämpft um dann unterbezahlt als Zeichner zu enden.

Warum musste es gerade Dänemark sein?
Das war ein purer Zufall. Ich habe mich in der ganzen Welt beworben, aber das interessanteste Angebot kam von einer dänischen Firma. Zudem kannte ich das Land vom Urlaub her und es hatte mir dort immer sehr gut gefallen.

Du bist also mit einem festen Job-Angebot ausgewandert?
Ja, das ist richtig. Ich hatte meinen Arbeitsvertrag schon vorab in der Tasche. Ohne ein konkretes Angebot, wäre ich sicherlich nicht ins Ausland gegangen.

Wie läuft es heute im Job? Bist Du immer noch glücklich?
Es läuft sehr gut. Ich bin sehr glücklich und aus einigen Kollegen sind heute Freunde geworden. Am besten ist jedoch, dass ich eigene Ideen mit in die Entwicklungen einbringen kann und wir alle Hand in Hand arbeiten. In Deutschland wurde gegeneinander gearbeitet und der Neid war immer sehr groß. Neid ist hier ein Fremdwort.

Kannst Du etwas über Deine Auswanderung erzählen?
Meine Frau und ich hatten nur wenig Zeit um die Auswanderung vorzubereiten. Schon einen Monat nach Unterzeichnung des Arbeitsvertrages, habe ich die Stelle in Dänemark angetreten. Der Start war ganz schön nervenaufreibend. Wir sind zunächst in ein Ferienhaus gezogen. Es war November und das Haus hatte nur einen kleinen Ofen zum Heizen. Zudem war das gesamte Feriengebiet menschenleer und auch an die dunklen und kurzen Tage mussten wir uns erst langsam gewöhnen. Ich denke ungern an diese Zeit zurück.

Wie lange hat die gesamte Auswanderung gedauert?
Es dauert fast vier Monate bis wir endlich ein geeignetes Haus gefunden hatten. Unsere Wohnung in Deutschland hatten wir voreilig gekündigt und leider war der Vermieter nicht bereit den Vertrag zu verlängern. So haben wir unser gesamtes Mobiliar bei Freunden und Verwandten untergebracht. Wir haben über fünf Monate in Ferienhäuser gewohnt. Als wir dann endlich in unser eigenes Haus umzogen sind, mussten wir noch einen weiteren Monat auf unsere Möbel warten.

Wie ist Deine Bilanz nach zwei Jahren?
Das ich nach Dänemark ausgewandert bin, das war die beste Entscheidung meines Lebens! Ein Leben in Deutschland könnte ich mir momentan nicht mehr vorstellen. Ich bin privat und beruflich sehr glücklich und ich komme pünktlich und stressfrei aus dem Büro.

Vermisst Du gar nichts?
Doch! In Deutschland bin ich sehr gerne ins Theater gegangen. Kulturelle Veranstaltungen sind hier selten und wenn es welche gibt, dann reichen meine Sprachkenntnisse einfach noch nicht aus. An „Wilhelm Tell“ in dänisch bin ich erst kürzlich kläglich gescheitert. Auch nach einem Livespiel der Fußball-Bundesliga sehne ich mich oft. Wenn ich Zeit habe fahre ich nach Herning zum FC Midtjylland. Die spielen auch einen guten Fußball.

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Carina

2 Kommentare bei “Interview: Auswandern nach Dänemark”

  1. Hallo, sehr interessantes Interview. Ich kann das gut nachempfinden, da ich auch ganz frisch nach DK ausgewandert bin und Ähnliches berichten kann. Noch ein Tipp: Bei der Auswanderung nach DK hat mir der Auswanderungsratgeber “Farvel Tyskland” mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Das Buch war wirklich sehr hilfreich, da dort alles erklärt wird und sogar eigene Erfahrungen beschrieben sind. Hier der Link, wo man es kaufen kann http://www.amazon.de/Farvel-Tyskland-nach-J%C3%BCtland-auswandert/dp/3839190495/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1280826984&sr=1-2
    Viel Spass bei der Auswanderung
    Michael

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