Die Gesundheitssysteme im Ausland

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Auslandskrankenversicherung USA © Carlos Santa Maria - Fotolia.comsa

Wer in Deutschland aufgewachsen ist, der ist an ein funktionierendes Gesundheitssystem gewöhnt. Die Stimmen der Kritiker werden zwar immer lauter, aber alles in allem ist die ärztliche Versorgung in Deutschland erstklassig, im Vergleich zu vielen Auswanderungsländern. Nicht selten scheitern Auswanderungsträumen an völlig falschen Vorstellungen. Die meisten Auswanderer unterschätzen die gesundheitliche Versorgung im Ausland und gerade im Notfall kann man nicht überall ein erstklassiges Rettungssystem erwarten.

Sogar in Europa gibt es himmelweite Unterschiede, wenn es um die Behandlung von Kranken oder Verletzten geht. Nicht alle europäischen Länder sind in punkto Medizin und Krankenversorgung auf dem neusten Stand. In Frankreich ist es zum Beispiel üblich, das bei Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen zunächst der Patient zur Kasse gebeten wird. Er hat meist Vorkasse zu leisten. Ferner werden zu fast allen Behandlungsmaßnahmen Eigenanteile verlangt. Die Höhe der Selbstbeteiligung ist vom Einkommen abhängig.

In Großbritannien gibt es den „National Health Service“. Der Grundsatz dieses Versicherungssystems stand einst für die Gleichbehandlung aller Patienten. Dadurch wird allen Bürgern eine Grundversorgung garantiert und sämtliche Leistungen sind kostenlos. Nur für Zahnarztbehandlungen und Brillen werden Zuzahlungen verlangt. Das System hört sich auf dem Papier sehr gut an, aber in der Praxis gerät es immer häufiger in Kritik. Viele kritisieren die minimalen Behandlungsmethoden. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen private Zusatzversicherungen abschließen, übrigens mit steigender Tendenz!

Auch das dänische Gesundheitssystem lässt auf der ganzen Linie zu wünschen übrig. Die ärztliche Versorgung ist schlecht. Besuche bei Fachärzte werden nur selten angeordnet und es gibt monatelange Wartezeiten. Zudem ist auch das Rettungssystem mangelhaft und kompliziert. Im Notfall kann nicht immer ein Krankenhaus sofort aufgesucht werden. Zuvor ist eine telefonische Anmeldung notwendig. Immer häufiger geistern Horrorgeschichten durch die Presse, von lebensgefährlich erkrankten Personen, die am Notfalltelefon keine Hilfe bekamen. Es soll sogar Tote gegeben haben. Trotz der ländlichen Gegenden hat das kleine Königreich kein Luftrettungssystem. Der Bereich Südjütland wird hier von der Luftrettungsstation in Niebüll übernommen.
Ein ähnliches Abkommen herrscht auch zwischen Belgien und den Niederlanden mit dem Luftrettungsstützpunkt im nahgelegenen Aachen.

Im Vergleich zu Asien und Afrika sind die gesundheitlichen Maßnahmen in Europa gerade zu erstklassig. In China ist zum Beispiel nur in den großen Städten eine ärztliche Versorgung garantiert. Doch hier herrschen bedenkliche Zustände in Sachen Hygiene und auch die Sprache kann im Ernstfall zum Problem werden. Viele in Europa freierhältlichen Medikamenten sind in China verboten oder nur bedingt zu erwerben. Auch in Thailand und Vietnam herrschen ähnliche Verhältnisse.

In vielen afrikanischen Ländern ist die ärztliche Versorgung einer Katastrophe. Gerade Menschen, die in abgelegene Gebieten leben, sind im Ernstfall auf sich alleine gestellt. Hier erfolgt die Versorgung oft über soziale Projekte.
Auswanderer sollten sich in jedem Fall mit den regionalen Gesundheitssystemen auseinandersetzen, bevor sie den letzten Schritt wagen. Das gilt insbesondere für chronische Kranke oder für Auswanderer, die auf ständige ärztliche Versorgung oder dauerhaft auf Medikamente angewiesen sind.

Die deutsche Krankenversicherung erlischt in der Regel mit dem Tag der Auswanderung. Nur bei zeitlich begrenzten Auslandseinsätzen gibt es Ausnahmeregeln. Verschiedene Versicherungskonzerne bieten spezielle Auslandskrankenversicherungen für Auswanderer an. Auch für Au Pairs und Studenten gibt es entsprechende Versicherungen.

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