Auswandern nach Polen

CarinaLänder8 Kommentare

Polen hat mit vielen Klischees zu kämpfen. Das Land war einst Schauplatz des Holocaust und auch die deutsch-polnische Geschichte ist nicht gerade von Harmonie geprägt. Trotzdem machen immer mehr Deutsche in Polen Geschäfte. Deutsche Investoren und Unternehmer gründen dort Niederlassungen. Das kommt beiden Ländern zu Gute.

Die Lohnkosten und Einkommen sind gering
Polen ist nicht als Niedriglohnland anzusehen. Trotzdem sind die polnischen Einkommen nicht im geringsten mit Deutschland zu vergleichen. Das polnische Mindesteinkommen liegt bei etwa 230 Euro und das Höchsteinkommen bei knapp 650 Euro. Viele Unternehmen locken die Arbeitnehmer mit Sonderleistungen in Form von Mietzahlungen oder die kostenlose Handy- und Dienstwagen-Nutzung. Für Unternehmen sind die Lohnkosten somit ebenfalls sehr gering.

Eine Firma ist schnell gegründet
Mit Hilfe eines Distributionsvertrages ist die Firmengründung in Polen schnell vollzogen. Er verhilft deutschen Investoren zur Gründung einer polnischen Gesellschaft. Eine weitere Gründungsmöglichkeit besteht durch den Erwerb von Aktien oder Anteilen. Die in Polen gegründete Firma darf allerdings ausschließlich im Bereich der Tätigkeiten des deutschen Hauptunternehmens gegründet werden. Das ausländische Unternehmen muss immer den Zusatz „Niederlassung Polen“ tragen. Zudem muss die Firma über ein eigenes Bankkonto verfügen und ein eigenes Siegel haben. Wer in Polen eine Handelsgesellschaft gründen will, der wird kaum Probleme bekommen, denn das polnische Gründungsrecht basiert auf den Richtlinien der Europäischen Union und ist sehr am deutschen Recht orientiert.

Eine Chance für deutsche Unternehmen und deutsche Arbeitnehmer
Der deutsche Unternehmer investiert gerne in Polen. Die Löhne sind niedrig, das Arbeitsrecht hat viele Lücken und auch das Kündigungsrecht braucht dringend neue Auflagen. Trotzdem suchen auch immer mehr deutsche Arbeitnehmer ihr Glück in Polen. Wer für eine deutsche Niederlassung in Polen tätig wird, erhält zwar weniger Lohn als in Deutschland, aber bei weitem mehr als der polnische Kollege. Langjährige Mitarbeiter, die nur zeitlich begrenzt, also zum Beispiel nur zum Aufbau einer Firma nach Polen gehen, erhalten oft sogar den gleichen Lohn wie zuvor in Deutschland. Die Lebenshaltungskosten sind sehr gering und auch Immobilien erhält man im Moment zum Schnäppchenpreis. Wer also im Auftrag eines deutschen Unternehmens zum Arbeiten nach Polen geschickt wird, der kann dort sehr luxuriös leben.

Anstellungen bei polnischen Firmen
Eine Arbeit bei einem polnischen Unternehmen anzutreten, ist nicht ratsam. Angestellte sind fast immer unterbezahlt und auch Überstunden und Wochenendarbeit wird nicht extra vergütet. Das Arbeitsrecht wird zwar nach dem „Kodeks Pracy“, dem Arbeitsgesetzbuch geregelt, doch die Realität sind ganz anders aus. Auch der vorgeschriebene Arbeitsschutz wird in den meisten Fällen nicht ernst genommen.

Wichtige Links:
Deutsche Botschaft in Warschau: www.warschau.diplo.de
Polnische Botschaft in Berlin: www.berlin.trade.gov.pl
Polnisches Außenministerium: www.msz.gov.pl,
Deutsch-Polnische Industrie- und Handelskammer: www.ihk.pl
Deutsch-Polnische Gesellschaft: www.deutsch-polnische-gesellschaft.de
Deutsch-Polnische Gesellschaft: www.dpg-bundesverband.de
Polnisch-Sprachkurs: www.babbel.com

Lockruf aus dem Osten – Deutsche Gastarbeiter in Polen

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Carina

8 Kommentare bei “Auswandern nach Polen”

  1. Bin zwar selbständig in Polen, liege aber mit meinem Netto-Monatseinkommen von ca. 2.500 Euro nicht über dem, was auch polnische Freunde verdienen. Soviel zum angeblichen Höchsteinkommen von 650 Euro. Das würde in fast allen größeren Städten noch nicht einmal für Miete und Essen langen.

  2. Ich wusste nicht wie die Situation in Polen aussieht. Danke für die Linktipps und für die ausführliche Info. Für mich war sehr interessant dies zu lesen.

  3. Polen ist wirklich ein tolles Land. Ich habe es jetzt schon 4 mal besuch und könnte mir durchaus vorstellen dauerhaft dort zu leben. Vorallem hab ich jetzt angefangen die Sprache mir ein wenig anzueignen…ist gar nicht so schwer wie viele behaupten 😉

  4. Beim Auswandern sollte man einen Blick auf das ausländische Arbeitrecht und Rentenrecht werfen. Vor allem wenn man von seinem Arbeitgeber für längere Zeit ins Ausland geschickt oder komplett ins Ausland versetzt wird. Ärgerlich sind verlorengegangende oder geminderte Rentenansprüche weil man die entsprechenden Anträge nicht gestellt hat oder sich nicht auskennt. Hier hilft http://www.feldmann-klug.de. Grüße Mark Kochmann

  5. Das stimmt! So etwas ist ärgerlich. Danke für Deinen Tipp und viele Grüße

  6. Vielleicht sollte man den Text nocheinmal überarbeiten. So ist der Text überheblich und zeugt davon, dass der Autor nichts über Land und Leute weiß.

    Insbesondere der letzte Absatz ist einfach nur peinlich.

    Als Auswanderer sollte man dies wissen, sonst ist man schneller wieder in Deutschland als einem lieb ist.

  7. Hallo Thomas,
    danke für Deine Kritik! Meiner Meinung nach ist der letzte Absatz nicht peinlich. Aber das ist Empfindungssache. Wir recherchieren unsere Texte sehr genau. Das ist in Polen leider Realität.
    Solltest Du eigene Erfahrungen zum Auswandern nach Polen gemacht haben würden wir uns auch über einen Gastbeitrag freuen.
    Viele Grüße
    Carina

  8. Ich gehe in 2Jahren in Altersteilzeit /Rente.
    Ich würde gerne an die polnische Ostseeküste ziehen.
    Mir stehen netto ca 2000€ + zur Verfügung.
    Was muß ich beachten, hat da Jemand Tipps für mich?

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