Lebenshaltungskosten in den USA – große Unterschiede zwischen New York und Florida

Rainer HellsternLänderKommentar verfassen

Gerade in einem Riesenland wie den USA klaffen mit einer sehr vielfältigen Steuergesetzgebung die Lebenshaltungskosten von Bundesstaat zu Bundesstaat oft extrem auseinander. Und die drei klassischen Traumziele für deutsche Auswanderer, New York City, Kalifornien und Florida, sind nahezu Paradebeispiele dafür.

Hohe Immobilienpreise in New York City vor allem in Manhattan

New York ist die teuerste Stadt in den USA. Hierhin zieht es vor allem jüngere, abenteuerlustige Berufstätige sowie Selbstständige und weniger Rentner. Die Mieten in Manhattan sind allerdings kaum zu bezahlen, unter 2.000 US-Dollar Monatsmiete ist selbst eine kleinere Wohnung hier kaum zu bekommen. Für New Yorker ist es nicht ungewöhnlich, dass bis zu 60% des Einkommens monatlich für die Miete draufgeht.

Timesquare Manhattan cc kaysha/Flickr

Preiswerter und fast schon europäisch lebt es sich im liebenswert altmodischen Brooklyn und vor allem in Williamsburg, das viele Künstler anzieht. Dass die Preise für Lebensmittel in New York höher sind als in Deutschland, stimmt nur bedingt. Selbst im als teuer gefürchteten New York City lässt es sich unter Umständen einigermaßen preiswert leben. Wer sich nicht scheut, die kleinen, von Immigranten betriebenen Läden im Viertel um die Ecke aufzusuchen und sich dort preiswert mit Obst und Gemüse einzudecken, spart Geld und lernt zudem das “andere New York” jenseits der gigantisch großen Supermärkte kennen. Preiswerte und gut erhaltene Vintage-Kleidung kaufen viele New Yorker in einem der zahlreichen und sehr gut bestückten Second-Hand-Stores.

In Florida im Sommer an die Kosten für die Klimaanlage denken

Florida gilt gemeinhin als Paradies für auswanderungswillige Rentner. Das liegt auch an den Lebenshaltungskosten, die hier weit unter denen in New York liegen. Wer eine Immobilie nicht kauft, sondern mietet, kommt unter Umständen mit einer Monatsmiete von umgerechnet 600 Euro hin, allerdings eher in abgelegenen Wohnsiedlungen. Das mangelnde Unterhaltungsangebot und die Notwendigkeit, weite Strecken zum Shoppen und Ausgehen mit dem Auto zurückzulegen, müssen dann auf die niedrigeren Lebenshaltungskosten aufgeschlagen werden. Allerdings sind in Florida auch die Sales Taxes, die Steuern beim Verkauf von Waren, deutlich niedriger als in New York. Die USA kennen auch bei Benzin, Alkohol und Zigaretten keine einheitliche Steuer und hier gilt Florida eindeutig als Steuer- und Konsumparadies. Rentner leben zudem in Florida häufig in ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Siedlungen, wo die Nebenkosten pauschal monatlich abgerechnet werden und es im Supermarkt Angebote zu relativ einheitlichen Preisen gibt, allerdings meist höher als im herkömmlichen Discounter. Eines sollten Florida-Auswanderer unbedingt beachten: Die Sommer im Suneshine State können unerträglich heiß und brütend werden und die Kosten für die unumgängliche Klimaanlage in gigantische Höhen treiben. Von etwa April bis Oktober ist ein Wohnen ohne Klimaanlage nahezu unmöglich, was bei den Lebenshaltungskosten in Florida zu berücksichtigen ist.

Kalifornien liegt bei den Lebenshaltungskosten zwischen Forida und New York

In Los Angeles können die Lebenshaltungskosen extrem auseinanderklaffen und zwischen bescheidenem Leben im Strandappartement in Venice Beach bis zum Leben auf Luxusniveau in Santa Monica reichen. Je nach persönlichem Anspruch lebt es sich in L.A. auch in angenehmeren Vierteln nicht ganz so teuer wie in New York, allerdings bei weitem teurer als in Florida. Zum Geheimtipp mausert sich zunehmend Nordkalifornien zwischen San Francisco und San José, so zieht das legendäre Silicon Valley viele Jüngere aus der IT-Branche an.

San Francisco Skyline

Da sich in Nordkalifornien auch viele Menschen mit Hang zu alternativen Lebensweisen niederlassen, lassen sich die Lebenshaltungskosten unter Umständen senken. Beliebt und preiswert sind etwa die lokalen Bauernmärkte mit frischen lokalen Produkten aus der Region. Im Trend liegen sogenannte Community Gardens, die gemeinsam bewirtschaftet werden. Kreative und gestaltungsfreudige Auswanderer können in Nordkalifornien nachhaltig und innovativ relativ günstig leben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert