Lebenshaltungskosten in Frankreich – Leben wie Gott in Frankreich!

Rainer HellsternLänderKommentar verfassen

Eiffelturm - Paris von trixnbooze by Flickr

Eiffelturm – Paris von trixnbooze by Flickr

Leben wie Gott in Frankreich! Dieser Ausspruch verdeutlicht, welche positive Vorstellung über das Leben in unserem Nachbarland herrscht. Jedoch bevor man seiner alten Heimat endgültig den Rücken kehrt und sich entschließt nach Frankreich auszuwandern, sollten einige wichtige Aspekte zum Thema Lebenshaltungskosten berücksichtigt und eingeplant werden. Im Schnitt liegen diese etwas höher als in Deutschland und insgesamt ca. 11 % über dem EU-Durchschnitt.

Wohnen / Miete

Die Kosten für Wohnen und Miete unterscheiden sich innerhalb Frankreichs sehr stark. Eine Wohnung in Paris ist in der Regel um ein Vielfaches teurer als auf dem Land. Paris ist laut einer Studie der Zeitschrift ECONOMIST die zweitteuerste Stadt der Welt nach Singapur. Hier können sich Normalverdiener nur ein winziges Apartment leisten oder müssen in die Vororte ausweichen. Im Übrigen sind jedoch die Mietpreise der meisten französischen Städte mit denjenigen der deutschen Städte vergleichbar. So lässt sich beispielsweise eine ca. 50 qm große Zweizimmerwohnung für knapp 600 € Kaltmiete finden.

Beachtenswert in diesem Zusammenhang ist aber auch, dass Wohnungen in Frankreich in der Regel über Makler vermittelt werden. Hierfür fällt somit eine entsprechende Maklerprovision an. Außerdem wird zusätzlich zu den monatlichen Mieten einmal jährlich für den Erstwohnsitz die sogenannte Wohnsteuer fällig ( taxe d’ habitation ). Die Höhe der Steuer entspricht in der Regel einer Monatsmiete, man zahlt also faktisch 13 Monatsmieten pro Jahr.

Lebensmittel

Insgesamt liegen in Frankreich die Kosten für Lebensmittel etwas höher als in Deutschland. Nach aktuellen Untersuchungen des Europäischen Statistikamtes EUROSTAT zahlen die Franzosen ca. 9% mehr für ihre Nahrungsmittel als der europaweite Durchschnitt. Besonders tief muss der Verbraucher für Fleisch- und Wurstwaren in die Tasche greifen. Aber auch die Tabakpreise sind aufgrund hoher Tabaksteuern mit die teuersten in Europa. Relativ günstig sind hingegen die Preise für alkoholische Getränke. Eine durchschnittliche Mahlzeit in einem Restaurant des mittleren Preissegments kostet ca. 12 €.

Benzinpreise / Mautgebühren / ÖPNV

Die Benzinpreise in Frankreich sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Wie hierzulande gibt es aber auch große Preisunterschiede zwischen den einzelnen Tankstellen. Am teuersten ist das Benzin an den Autobahnen. Besonders günstig tankt man in der Nähe der großen Supermarktketten wie Carrefour, Intermarché und Leclerc, die im gesamten Land vertreten sind. Um sich einen genaueren Überblick über die Benzinpreise in der jeweiligen Region verschaffen zu können, betreibt die französische Regierung eine Homepage, auf der die tagesaktuellen Preise ermittelt werden können: http://www.prix-carburants.gouv.fr

In Frankreich werden häufig für die Nutzung von Autobahnen und Tunnels Mautgebühren erhoben. Anders als in Deutschland trifft diese auch PKWs. Entrichtet wird die Gebühr regelmäßig an den Mautstationen, die sich jeweils bei den Ausfahrten der gebührenpflichtigen Strecken befinden. Wieviel man letztendlich bezahlen muss, hängt von der gefahrenen Strecke, Fahrzeuggröße undFahrzeugklasse ab. Eine grobe Schätzung der Mauthöhe lässt sich mithilfe der Homepage www.autoroutes.fr durchführen. Hierfür ist Start- und Zielort der Reise anzugeben. Für eine Fahrt zwischen Paris und Lille etwa ist eine Mautgebühr von ca. 16 € zu veranschlagen.

Wer in Frankreich den öffentlichen Personennahverkehr nutzt, zahlt für ein One-Way-Ticket etwa 1,60 €.

Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten in Frankreich vergleichbar sind mit denen in Deutschland. Allerdings gibt es noch viel größere regionale Unterschiede.

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