Langzeiturlaub auf den Kanaren – wo ist es am Schönsten?

Rainer HellsternRente im AuslandKommentar verfassen

Wer auf den Kanaren den Langzeiturlaub verbringen möchte, muss natürlich noch die richtige Insel finden. Zur Wahl stehen die sieben Kanareninseln Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera, La Palma und El Hierro. Die Inseln sind höchst unterschiedlich, was Größe, Einwohnerzahl, Topografie und mögliche Freizeitaktivitäten betrifft. Vor der Entscheidung sollte man natürlich bedenken, dass ein mehrmonatiger Langzeiturlaub etwas anderes ist wie ein zweiwöchiger Badeurlaub. Nur am Strand zu liegen ist für die meisten auf Dauer doch ein wenig zu langweilig. Die richtige Insel sollte daher vielfältige und passende Freizeitmöglichkeiten bieten. Wir zeigen, wo es am schönsten ist:

Teneriffa

Teneriffa Playa de las Teresitas cc Robert / Flickr
Playa las Teresitas (bei Santa Cruz)

Die größte und vielseitigste Insel der Kanaren ist ganz klar Teneriffa. Die Insel ist sehr bergig, im Landesinneren befindet sich mit dem Pico del Teide (3718 Meter) sogar der höchste Berg Spaniens. Grob unterteilen lässt sich die Insel in den sonnenreichen und eher trockenen Süden / Südwesten sowie den grünen und von gelegentlichen Regenschauern geprägten Norden. Im Süden befinden sich rund um Los Christianos / Playa de las Americas und die Costa Adeje die größten Urlaubszentren der Insel. Die Region ist mit einer Kapazität von über 150.000 Betten allerdings sehr auf Massentourismus ausgelegt und nicht jedermanns Geschmack. Für einen reinen Sonnen- bzw. Badeurlaub eignet sich der Süden aber ideal. Bei deutschen Urlaubern sehr beliebt ist der grüne Inselnorden rund um das Touristenzentrum Puerto de La Cruz (ca. 30.000 Einwohner). Die Region ist deutlich bergiger als der Süden und an der steilen Nordküste gibt es nur wenige gute Strände. Das bergige Norden ist für aktive Langzeiturlauber ideal. Wandern und Mountainbiketouren sind hier beliebte Aktivitäten. Von Puerto de La Cruz erreicht man sehr schnell die besten Wanderreviere der Insel. Zu nennen sind hier insbesondere das Anagagebirge (Nordosten – bei der Hauptstadt Santa Cruz), Tenogebirge (Nordwesten, z.B. Mascaschlucht) und das Inselinnere rund um den Pico del Teide.

Fazit: Teneriffa bietet für jeden Geschmack etwas und ist daher die vielseitigste Kanareninsel!

Gran Canaria

Gran Canaria Maspalomas - cc Stephan Downes / Flickr

Gran Canaria ist die drittgrößte Insel der Kanaren und bietet ähnlich viel Abwechslung wie Teneriffa. Der Süden rund um Maspalomas und Playa del Inglés ist Hochburg für Strand- und Partyurlauber. Sehr beliebt ist auch die angrenzende Dünenlandschaft. Bei den genannten Orten handelt es sich aber um reine Touri-Siedlungen mit endlosen Hotel und Bungalowanlagen. Den ursprünglichen kanarischen Charme sucht man hier leider vergebens. Einen sehr starken Kontrast zur Küste bietet das Inselinnere. Mit dem Bus oder Mietwagen erreicht man je nach Ausgangslage in 1-2 Stunden das wunderschöne Bergland mit abgelegenen Dörfern und traumhaften Wandergebieten. Die Insel ist bergig wie Teneriffa, aber nicht ganz so hoch. Die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Pico de las Nieves mit 1813 Metern. Auch für Fahrradtouren mit anspruchsvollen Berg- und Talfahrten ist das Inselinnere sehr gut geeignet. Kanarisches Stadtleben mit einer schönen Altstadt, gutem Nachtleben sowie einem vielfältigen kulturellen Angebot findet man in Las Palmas. Die Hauptstadt hat 377.203 Einwohner und ist die größte Stadt der Kanaren. Fazit: Landschaftlich sehr abwechslungsreiche Insel, ähnlich vielseitig wie Teneriffa.

Fuerteventura

fuerteventura cc notalike/ Flickr

Fuerteventura ist die zweitgrößte Insel der Kanaren, mit nur 100.000 Einwohnern allerdings sehr dünn besiedelt. Die karge und fast wüstenähnliche Landschaft bietet deutlich weniger Abwechslung wie Teneriffa oder Gran Canaria. Die Insel ist auch deutlich flacher, der höchste Berg misst nur 807 Meter. Nirgendwo auf den Kanaren findet man mehr und bessere Strände als auf Fuerteventura. Die Insel gilt daher als absolutes Badeparadies. Auch bei Wassersportlern, die gerne Windsurfen, Tauchen oder Schnorcheln ist Fuerteventura ausgesprochen beliebt. Fazit: Interessant für Badeurlauber und Wassersportler. Die Strände sind weniger überfüllt wie auf Teneriffa / Gran Canaria.

Lanzarote

Lanzarote ist die viertgrößte Insel des kanarischen Archipels. Die Inseln ist anders! Die wüstenähnliche mit Kratern übersähte Vulkanlandschaft erinnert ein wenig an eine Mondlandschaft. Lanzarote ist die trockenste Insel, selbst in den Wintermonaten Dezember/Januar gibt es nur maximal 5 Regentage. Aufgrund des trockenen Klimas ist die Insel ähnlich wie Fuerteventura vegetationsarm:

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Der berühmte Künstler César Manrique stammt von Lanzarote und hat sich an vielen Orten der Insel verewigt. Fazit: Sonnenhungrige / badelustige Touristen zieht es zum Urlaub auf die Vulkaninsel Lanzarote.

La Palma

 La Palma cc Edu martinez / Flickr

La Palma wird von den Einheimischen als die „Isla Bonita“ (die schöne Insel) bezeichnet. Die Insel ist sehr niederschlagsreich und daher auch die grünste Insel der Kanaren. Die sehr bergige Insel ist vor allem bei Wanderfreunden sehr beliebt und ist mit einem dichten Netz an Wegen durchzogen. Die Wandertouren führen Naturfreunde entlang von Vulkanen und Schluchten durch Lorbeerwälder und dichte Kiefernwälder. Da die Insel nur über wenige Stände verfügt, wurde La Palma vom Massentourismus weniger überrannt als Teneriffa oder Gran Canaria. Fazit: Ein hervorragendes Ziel für Natur- und Wanderfreunde.

La Gomera

Valley Gran Rey - La Gomera cc Robert Grabcewski / Flickr

Früher galt La Gomera als Hippie Insel. Das Valley Gran Rey ist im Grunde der einzige größere Urlaubsort der ansonsten eher ruhigen Insel. Die Insel bietet alternatives Flair und schöne Wanderungen im Inselinneren, z.B. im Nationalpark Garajonay, dem Nebelwald der Insel. Die Insel bietet nur wenige Strände und diese sind zudem klein und steinig. Außerdem kann man die kleine Insel nicht direkt mit dem Flugzeug erreichen. Man muss zunächst nach Teneriffa (Süd) fliegen und muss dann per Fähre weiterreisen. Daher gibt es auch hier deutlich weniger Touristen als auf den Nachbarinseln. Fazit: Vor allem Individualtouristen zieht es zum Wandern nach La Gomera. Ähnlich wie La Palma, aber noch einen Tick kleiner.

El Hierro

El Hierro cc Cabildo Insular / flickr

El Hierro ist die kleinste und ursprünglichste der Kanarischen Inseln. Nur ca. 10.000 Menschen leben dauerhaft auf El Hierro. Massentourismus gibt es hier wegen der schlechten Erreichbarkeit (keine Flüge) / fehlender Strände nicht. Fazit: Insel für Individualtouristen. Die Insel eignet sich aber eher für einen kurzen Abstecher/Tagesausflug als für einen Langzeitaufenthalt.

Fazit

Langzeiturlauber haben die Qual der Wahl zwischen sieben höchst unterschiedlichen Inseln. Falls es einem doch mal langweilig werden sollte, zwischen den Inseln gibt es tägliche Fähr- und Flugverbindungen, sodass man im Rahmen des Langzeitaufenthalts auch ein wenig Insel-Hopping machen kann.

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