Auswandern nach Paraguay

CarinaLänderKommentar verfassen

Die meisten Menschen, die nach Paraguay auswandern, haben finanzielle Rücklagen. Sie wollen sich in dem südamerikanischen Land selbstständig machen oder dort ihren Lebensabend verbringen? Das mag eine gute Entscheidung sein, doch man sollte nicht vergessen, dass Paraguay auch mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Die Gesundheitsversorgung ist schlecht und Korruption ist weit verbreitet. Die Kriminalität steigt stetig und eine soziale Absicherung gibt es nicht. Eine Arbeit ist schwer zu finden und die Löhne sind gering. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte zum Auswandern nach Paraguay.

Auswandern nach Paraguay – Der Erhalt einer Aufenthaltsgenehmigung
Auswanderer nach Paraguay benötigen ein Startkapital von mindestens 5000 US-Dollar. Ohne dieses Geld bekommt man keine Aufenthaltsgenehmigung. Die 5000 US Dollar gelten als Eigenkapitalnachweis. Über das Geld kann nach Erhalt der Aufenthaltsgenehmigung sofort und frei verfügt werden. Personen, die bereits Grundbesitz in Paraguay erworben haben, brauchen keinen Eigenkapitalnachweis vorzulegen. Wer nach Paraguay auswandern will, muss den Antrag auf eine Aufenthaltsgenehmigung vor Ort stellen. Eine Antragsstellung in Deutschland ist nicht möglich. Hierfür sollte ein Aufenthalt von mindestens 3 Wochen einkalkuliert werden. Der Antragsteller benötigt zahlreiche Papiere. Ein polizeiliches Führungszeugnis ist Pflicht. Achten Sie drauf, dass das Zeugnis für den Gebrauch im Ausland beglaubigt wird. Ferner muss die Geburtsurkunde und die Heiratsurkunde vorgelegt werden. Sind Sie geschieden, dann benötigten Sie das Scheidungsurteil. Wandern schulpflichtige Kinder mit aus, dann muss das letzte Schulzeugnis vorgelegt werden. Alle Papiere sollten vorab durch die

Botschaft der Republik Paraguay in Berlin
Hardenbergstraße 12
10623 Berlin
Tel.: 030-31 99 86 – 0
Fax: 030-31 99 86 – 17

geprüft und beglaubigt werden. Zudem müssen Auswanderer im Besitz eines gültigen Reisepasses sein. Die Gültigkeit des Passes muss noch mindestens 6 Monate betragen.

Arbeiten in Paraguay
Ausländer finden in Paraguay nur schwer eine Arbeit. Zudem sind die Löhne sehr gering und ein Europäer kann davon wohl kaum leben, wenn er einigermaßen seinen deutschen Lebensstandard halten will. Der Monatslohn liegt zwischen 100 und 150 Euro bei einer 48 Stunden Woche! Auswanderer nach Paraguay sollten finanziell unabhängig sein und auch ohne Beschäftigung problemlos leben können. Wer sich selbstständig machen will und Dienstleistungen anbieten möchte, hat in Paraguay sehr gute Möglichkeiten. Gerade deutsche Handwerker mit Ausbildung und Berufserfahrung sind gefragt. Eine Existenzgründung birgt zwar auch Risiken, aber aufgrund der hohen Nachfrage braucht man sich um Aufträge keine Sorgen zu machen. Zudem kann man von den Einkünften seinen Lebensunterhalt sichern. Der Aufbau einer Firma muss in Eigenregie durchgeführt werden. Es gibt in Paraguay keinerlei staatliche oder private Hilfsprogramme. Der Schritt in eine Selbstständigkeit sollte gut überlegt und durchkalkuliert werden. Es ist ratsam, sich finanziell abzusichern, falls die Selbstständigkeit scheitert. Eine soziale Absicherung existiert nicht.
Bei Geschäftsterminen oder Absprachen sollten deutsche Tugenden abgelegt werden. In Paraguay herrschen andere Sitten. Organisation, Pünktlichkeit und Perfektion sind Fremdwörter. Das gilt beruflich genauso wie privat.

Auswandern nach Paraguay –Die medizinische Versorgung
Im ganzen Land ist die medizinische Versorgung viel schlechter als in Deutschland. Auf dem Land ist die Situation noch viel problematischer als in den Städten. Trotzdem sind die Kosten für Behandlungen teilweise enorm hoch und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Dort wo viele deutsche Auswanderer angesiedelt sind, findet man auch ein paar deutschstämmige Mediziner. Ansonsten gibt es einige Krankenhäuser und Kliniken. Die haben aber bei weitem keinen europäischen Standard. Eine gesetzliche Krankenversicherung gibt es nicht. Daher empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Krankenversicherung. Die monatlichen Mitgliedsbeiträge variieren und sind vom Alter, vom Gesundheitszustand und von den verschiedenen Leistungen abhängig. Alternativ können Sie auch eine Krankenversicherung für Auswanderer abschließen. In einigen Landesteilen und in verschiedenen Gebieten der Hauptstadt Asunción  sind die gesundheitlichen und hygienischen Zustände schlecht. Es kommt häufig zum Ausbruch von schweren Erkrankungen. Erst kürzlich gab es zahlreiche Fälle von Dengue-Fieber. Auswanderer sollten in jedem Fall den Impfschutz überprüfen und eventuell auffrischen lassen. Aktuelle Impfempfehlungen für Paraguay gibt es beim Auswärtigen Amt.

El Rio Paraguay von globevision be Flickr.com

El Rio Paraguay von globevision be Flickr.com

Auswandern nach Paraguay – Terror und Kriminalität
Leider hat Paraguay viele Schattenseiten, die Auswanderungsinteressierte kennen sollten. In den Verwaltungsbezirken  Concepción, San Pedro, Alto Paraguay und Canindeyú bilden sich in jüngster Zeit immer mehr Zellen der terrorostischen Gruppierung (Ejercito del Pueblo Paraguayo). Die Polizei geht aktiv dagegen vor, aber der Erfolg ist eher gering. Generell hat sich die Sicherheitslage in jüngster Zeit verschlechtert. Die Situation in den Städten ist dramatischer als auf dem Land. Mittlerweile hat die Kriminalität auch die überwiegend von deutschen Auswanderern besiedelten Gebiete in Guairá (Independencia), Cordillera und Paraguarí erreicht. Immer mehr Häuser und Wohnungen sind mit Gittern und Alarmanlagen gesichert. Es ist nicht ratsam Wertgegenstände, Schmuck oder ähnliches offen zu tragen oder zu zeigen. Einige Verbrecher sind schnell im Umgang mit der Waffe. Deshalb sollte niemals Widerstand geleistet werden.
Die Polizei versucht das Problem in den Griff zu kriegen. Leider gelingt das nicht immer. Das größte Problem ist, dass sich auch im Polizeiapparat Korruption breit gemacht hat. Es heißt nicht, dass man sich in Paraguay nicht frei bewegen kann, ohne Opfer eines Verbrechens zu werden.  Aber gerade Ausländer geraten schnell ins Visier von Kriminellen. Mangelnde Orts- und Sprachkenntnisse sind ein großes Problem und verhindern das schnelle Eingreifen von Hilfskräften. Machen Sie sich daher schnell mit der neuen Umgebung vertraut. Fragen Sie Ihre Nachbarn, ob in ihrem Wohnbezirk die Kriminalität hoch ist und welche Sicherheitsvorkehrungen Sie treffen sollten. Wer die Sprache nicht beherrscht, sollte die wichtigsten Vokabeln für den Notfall auswendig lernen. Nächtliche Überlandfahrten sollten Sie vermeiden!

Auswandern nach Paraguay – schlechte Infrastruktur
Wer nach Paraguay auswandert, darf keinen deutschen Standard erwarten. Das südamerikanische Land entwickelt sich ständig weiter und doch es gibt noch viel zu tun, um eine funktionierende Infrastruktur zu schaffen. In Sachen Straßen und Verkehr besteht Handlungsbedarf. Gerade auf dem Land ist der Zustand der Straßen schlecht. Auch fehlende Schilder und Kriminalität können für Auswanderer zur Gefahr werden. Das Wetter spielt hier ebenfalls eine entscheidende Rolle. Bei starkem Regen stehen die Straßen schnell unter Wasser und können nur unter Gefahr oder gar nicht passiert werden. Dieses Problem gibt es auch innerstädtisch. Auch Krankenhäuser, Polizeistationen, öffentliche Einrichtungen und Schulen sind nicht flächendeckend vorhanden.

Auswandern nach Paraguay – Der Kauf von Immobilien
Betrug ist im paraguayischen Immobiliengeschäft leider an der Tagesordnung. Viele Auswanderer erwerben schon aufgrund der günstigen Preise gleich bei der Einwanderung eine Immobilie. Doch der Traum vom Eigenheim kann schnell zerplatzen. Nicht selten werden Immobilien oder Grundstücke mehrmals verkauft. Vergleichen Sie auch die Preise. Gerade Ausländer müssen oftmals tiefer in die Tasche greifen. Unbedingt abzuraten ist von Fernkäufen. Besichtigen Sie die Immobilie vor Ort und kaufen Sie nicht die Katze im Sack. Alle Informationen sollten detailliert vorliegen und von Experten geprüft werden. Sie benötigen eine „Escritura pública“ . Dabei handelt es sich um einen notariellen Vertrag, der die Umschreibung der Immobilie sicherstellt. Dieser Vertrag muss beim Katasteramt vorgelegt werden. Sie sollten Immobiliengeschäfte nicht alleine tätigen. Es ist besser, dass ein Notar oder Anwalt Ihre Interessen vertritt und sich um die gesamte Abwicklung kümmert. Es ist sehr schwierig im Streitfall nachzuweisen, wer nun der rechtsmäßige Besitzer ist. Gerichtsverfahren dauern lange und werden nur selten zu Gunsten von Einwanderern entschieden.

Auswandern nach Paraguay – Der Umgang mit Drogen
Paraguay ist ein Transitland von Drogenhändlern. Es kommt häufiger vor, dass normale Bürger damit hineingezogen werden. Das gilt erst recht, wenn Sie häufig nach Europa fliegen. Auswanderer sind eine gute Beute. Daher ist Vorsicht geboten. Bei oberflächigen Bekanntschaften sollten Sie genauer hinsehen. Lehnen Sie ab, wenn man Sie bittet Dinge per Flugzeug mit nach Europa zunehmen. Sie könnten als Drogenkurier missbraucht und verhaftet werden. Sollte Sie aus nicht erklärbaren Gründen in Gewahrsam genommen  werden,  dann informieren Sie umgehend die deutsche Botschaft in Asunción.

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