Auswandern nach Hawaii

Rainer HellsternLänder9 Kommentare

Strand von Hawaii - Pixabay

Viele Auswanderer träumen von Paradies unter Palmen, von strahlendem Sonnenschein und von kilometerlangen Sandstränden. Oft wird das Wort Auswandererparadies in einem Atemzug mit Hawaii genannt. Wer träumt nicht davon, auf den traumhaften Inseln im Pazifik zu leben? Doch wer sich diesen Traum erfüllen möchte, der muss zahlreiche Hürden nehmen und ein dauerhaftes Leben auf Hawaii ist nicht immer paradiesisch.

Jeder, der nur vorrübergehend austeigen will, kann sich bis zu 90 Tage auf Hawaii aufhalten. Hierfür reicht bei Bürgern aus der europäischen Union ein Reisepass. Wer länger oder sogar dauerhaft auf Hawaii leben will, muss die selben Hürden überwinden wie bei einer Einwanderung in die USA. Für den Inselstaat gilt keine Ausnahme. Am einfachsten ist auch hier der Weg über die Green Card Lotterie. Hochqualifizierte Fachkräfte, Bewerber mit bestimmten Qualifikationen, führende Manager und angesehene Professoren oder Forscher können auch ein Einwanderungsgesuch einreichen. Der Antrag für dieses Visum kann allerdings nur bei einer amerikanischen Botschaft oder einem amerikanischen Konsulat erfolgen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Bundesstaaten der USA hat Hawaii die Weltwirtschaftskrise sehr gut weggesteckt. Der Tourismus bestimmt die wirtschaftliche Lage des Inselstaates und Urlauber strömen trotz der Krise in das Inselparadies. Alleine im letzten Jahr kamen über 7 Millionen Besucher nach Hawaii. Kein Wunder, dass der Tourismus den größten Anteil am BIP hat.

Pali Lookout Hawaii cc J mullhaupt Flickr

Pali Lookout Hawaii

Auch der Flughafen von Honolulu ist ein wichtiger Trendsetter der hawaiischen Wirtschaft. Die Zahl der Starts und Landung steigt stetig an. Viele Airlines locken mit Stopps auf Hawaii bei den Flügen über den Pazifik. Dadurch kommen noch mehr Touristen. Auswanderer haben verständlicherweise im Tourismus die größten Jobchancen. Auch die Meeresforschung, das Militär und in jüngster Zeit auch die Filmindustrie sind wichtige Wirtschaftszweige Hawaiis. Der Export wird von der Landwirtschaft bestimmt. Hauptausfuhrprodukte sind Bananen, Zuckerrohr, Ananas, Nüsse, Tabak, Baumwolle, Papaya und Orchideen.

Wer es schafft eine begehrte Aufenthaltserlaubnis oder eine Green Card für Hawaii zu erhalten, ist arbeitstechnisch allerdings noch lange nicht im Paradies angekommen, zumindest dann nicht, wenn er nicht hochqualifiziert ist. Die meisten Jobs, die angeboten werden, sind Aushilfsjobs oder Helfertätigkeiten. Das gilt in der Hauptsache für die Bereiche Hotel, Landwirtschaft und Gastronomie. Zudem sind viele dieser Stellen an Saisonzeiten geknüpft. Wie überall in Amerika gilt auch hier das „Hire-and-Fire-Prinzip“. Das Arbeitsrecht ist nicht gerade arbeitnehmerfreundlich gestaltet. Die Wochenarbeitszeit liegt in der Regel bei 40 Stunden. Im Krankheitsfall gibt es keinen Lohn und der jährliche Urlaubsanspruch liegt gerade mal bei zwei Wochen. Einen Anspruch darauf hat man allerdings erst nach zwei Arbeitsjahren. Wer keine akademische Ausbildung mitbringt braucht auf Hawaii mehrere Jobs um die Existenz absichern zu können. Der Mindestlohn liegt etwas über 6 Dollar. Doch die Gehaltsspannen sind sehr groß. Akademiker können schon ein Einstiegsgehalt von über 3000 Dollar erhalten, während Bürokräfte bei einer Vollzeitbeschäftigung gerade mal auf 1000 bis 2000 Dollar kommen. Von diesen Gehältern können Aushilfsjobber nur träumen.

Nicht nur die geringen Löhne sind ein großes Problem für Hawaii-Auswanderer. Auch die hohen Lebenshaltungskosten lassen die Haushalte schnell überschulden. Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauches sind ca. 30 % teurer als auf dem amerikanischen Festland. Das mit Abstand größte Problem für Neu-Hawaiier sind die hohen Immobilien- und Mietpreise. Die steigen übrigens stetig weiter an und es ist durchaus normal, dass man für eine Dreizimmerwohnung 1500 Dollar Miete bezahlen muss. Der Immobilienmarkt auf Hawaii ist mit der deutschen Insel Sylt vergleichbar.

über mich

Rainer Hellstern

Mein Name ist Rainer und ich bin Gründer und Autor des Auswandern Handbuchs. Seit 2008 verfasse ich hier Beiträge rund um die Themen Arbeit, Leben und Rente im Ausland. Mehr über mich.

9 Kommentare bei “Auswandern nach Hawaii”

  1. Zitat: Am einfachsten ist auch hier der Weg über die Green Card Lotterie.

    Nein, das ist nicht der einfachste Weg und das gilt nicht nur für Hawaii. Der einfachste Weg ist nach 3 Monaten Aufenthalt, die Verlängerung um 3 Monte. Sind 6 Monate. Dann für 1-x Tage ausfliegen und man hat wiederum nach der Rückkehr ein halbes Jahr dazu (Prozedur, wie gehabt).

    Warum ist das der einfachste und kostengünstige Weg?

    Nun, wer 1 Jahr in einem Land lebt – Hawaii mal beiseite gelassen, obwohl es anderswo genau so ist – hat so viele Kenntnisse von dem entsprechenden Land erworben, dass er dann alle Wege kennt, aber wirklich alle, weil er sich damit tagtäglich befasst, um z. B. eine Einbürgerung zu bekommen. Und da gibt es in allen Staaten dieser Welt, ich kenne fast 40 aus eigener Erfahrung, zuhauf.

    Ausnahmen, Sonderregelungen und sinnvolle und nützliche neue Beziehungen wurden dabei aufgebaut, die fast immer eine Einbürgerung oder Dauer-Residenz ermöglichen ( u. a. Heirat, Firmenbeziehungen, Selbständigmachen, persönlich aufgebaute neue Beziehungen), um ur mal diese zu nennen.

    Das ist allerdings ein Weg, der Deutschen wenig passt, denn die wollen nur den Weg gehen, der offiziell vorgeschrieben und bekannt ist, alles andere empfinden sie als nicht gangbar und plappern das offizielle einfach nach als unumstößliches Gesetz oder mit nicht zumutbar und nicht legal. Aber den Weg, den ich oben beschrieb, gehen Tausende und habe in meinen Beratungen damit bisher genügend Lob geerntet.

    Aber jeder kann machen, was er will. Nur mein Weg ist der einfachste und letztendlich der kostengünstigste und befreit von jedem Stress und Ärger.
    Grus aus Panama
    Ramiro

  2. Hallo Ramiro,
    danke auch Dir für den Tipp. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es ziemlich kompliziert ist für die USA ein H1-B-Visum, ein H2-B-Visum oder ein O1-Visum zu erhalten und nicht jede Anstregung ist von Erfolg gekrönt. Selbst wenn man alle Bedingungen erfüllt, heißt es noch lange nicht, dass man das Visum auch erhält. Zudem scheuen auch viele amerikanische Arbeitgeber den bürokratischen Weg, da ein Gesuch oft langwierig ist. Daher würde ich speziell für die USA allen Auswanderungsinteressierten sagen, dass sie bei der Green Card Lotterie mitspielen sollten.
    Viele Grüße
    Carina

  3. Zitat: Der einfachste Weg ist nach 3 Monaten Aufenthalt, die Verlängerung um 3 Monte. Sind 6 Monate. Dann für 1-x Tage ausfliegen und man hat wiederum nach der Rückkehr ein halbes Jahr dazu ….

    Zu bedenken ist dabei aber, dass man so in den meisten Ländern nicht arbeiten darf. Illegal arbeiten kann aber zu großem Ärger führen und möglicherweise die Erlangung einer Daueraufenthalts-Genehmigung erschweren.
    Wenn man genug Kapital hat, um 1 Jahr Urlaub zu machen, ist das natürlich eine feine Sache.

  4. hey ramiro
    Ich war auf weltreise und habe 3monate auf hawaii verbracht. in der zeit habe ich jemanden kennengelernt und mich entschlossen auszuwandern. habe ein visiter visa beantragt und bei der immigration gaben sie mir aber nur 6monate (wollte ein jahr beantragen) der sagte mir ich kann nach mexico oder canada ausreisen und nochmals 6 monate beantragen. brauch ich dann dazu nochmals ein visa? wie lange muss man ausreisen um wieder einreisen zu können? klappt das gut mit canada? ich möchte auf keinen fall dann and der immigration stehen und die sagen mir ich kann nicht mehr einreisen. das wäre ein alptraum. ich versuche nun einen job zu finden und so ein arbeitsvisum zu kriegen damit ich hier bleiben kann aber der arbeitsmarkt ist alles andere als prickelnd. ich hoffe du kannst mir ein paar antworten in meinem fragenjungel beantworten. ich bin schon in der lottery aber das kann dauern:-(
    vielen herzlichen dank
    grüsse aus hawaii
    lola

  5. hi lola,
    ich weiß du hast einige fragen gestellt, aber nun habe ich ein paar an dich 🙂
    im oktober werde ich nach oahu reisen – für gesamt 5 wochen (davon 2 wochen island hopping). hättest du lust, dass wir uns zu beginn gleich mal treffen, damit du mir ein paar tipps geben kannst? würde mich sehr darüber freuen von dir zu hören.
    email: stephanie.neuhofer@gmail.com
    lg aus wien

  6. Was sind denn hochqualifizierte Fachkräfte? Ich meine ich hätte schon Interesse daran mal zu erfahren wie meine Chancen stehen würden aber das kann man nicht wissen wenn nichts darin steht welche Berufe sehr gefragt sind. Zumindest welche Branchen oder Tätigkeiten sehr gefragt sind. Ein ITler hat sicher bessere Chancen als jemand der in der Gastronomie arbeitet. Ich könnte es mir vorstellen mich weiter zu qualifizieren wenn es notwendig wäre, zurzeit bin ich staatlich geprüfter Personalfachwirt. Wo könnte man erfahren ob die Möglichkeit besteht nicht auch dort als Personaler tätig zu sein?

    Ich frage nur aus reinem Interesse weil ich mit Hawaii schon immer geliebäugelt habe, wirklich auswandern könnte ich mir erstmal nicht vorstellen 😀

  7. Ich bin auch in der Personaldienstleistungsbranche und habe vor, 2016/2017 nach Hawaii auszuwandern.

    Auch ich frage mich, ob ich noch einen Fach- und Betriebwirt anhängen muss, um dort überhaupt arbeiten zu dürfen.

    Wo bekommt man den eine richtig gute Beratung??

  8. Hawaii ist ein Blödsinn.
    Sonne und Hitze gibt es auch bei uns genug.
    Schöne Landschaften sind in Europa genug.
    Und ums viele Geld, das man braucht ist es eh schade.

  9. Hallo,
    ich bin einer, der 8 Jahre auf Hawaii gelebt und gearbeitet hat.
    Stellt es euch nicht zu leicht vor, Leute !
    Es gibt unzähliche Hürden, einige wurden ja schon genannt.
    Fakt ist eines: man will immer das haben, was man gerade nicht hat (!)
    Unter uns, Hawaii kann auch total nerven. Es sind nicht nur die frechen hohen Lebenshaltungskosten und die horrenden Mietpreise dort. Auch ist nun mal die Kultur eine völlig andere. Viele kommen als Touristen und sehen nur das Schöne der Inseln, die Strände, das gute Wetter. Aber dahinter stecken eben auch viele negative Dinge.
    Ich habe dort einen guten Bürojob gehabt in der Medienbranche.
    Aber schon nach wenigen Monaten hatte ich es SATT auf Hawaii. Die Inseln sind halt klein, man hat schnell alles gesehen. Der Tourismus wird immer härter, die Touris nerven schon wie auf dem Ballermann, die Strände werdne dreckiger und voller und und und.
    So bin ich letztes Jahr tatsächlich wieder nach Deutschland zurück eingebürgert – und habe es NICHT bereut ! Wir haben es so gut hier… Ihr wisst es gar nicht oder wisst es nicht zu schätzen!!! Und Sonne und schöne Strände gibt´s hier auch. Kein Witz.
    Und ich kenne genug Hawaianer, die lieber in Deutschland leben würden… So ist das.

    Grüße Thomas

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