Auswandern Indien

CarinaLänder2 Kommentare

Auswandern nach Indien

Auswandern nach Indien cc sandepachetan / Flickr

Immer mehr asiatische Länder werden zum Ziel deutscher Auswanderer. In jüngster Zeit steigt Indiens Rang auf der Beliebtheits-Skala. Doch eignet sich der zweitbevölkerungsreichste Staat der Welt wirklich zum Auswandern oder ist das Land nur ein Ziel für Träumer und Aussteiger?

Über 1,1 Milliarden Menschen leben in Indien, davon alleine 16 Millionen in der Hauptstadt Neu Delhi. Der Himalaya hebt sich empor und der Ganges, der auch als heiliger Fluss bezeichnet wird, fließt auf einer Länge von 2700 Kilometern durch das Land.

Anfang der 90er Jahre gab es in Indien eine entscheidende Reform, die das Land wirtschaftlich expandieren ließ. Es klingt erstaunlich, aber in Indien leben die reichsten Menschen der Welt. Nirgendwo gibt es so viele Millionäre und sogar Milliardäre wie in Indien. Das hört sich alles sehr vielversprechend an, aber können auch Auswanderer davon profitieren? Qualifizierte Fachkräfte werden in Indien gesucht. Seit Jahren boomt die IT-Branche, und Experten gehen davon aus, dass dieser Trend auch weiterhin anhält. Bangalore ist ein weltweit wichtiger Standort für die Entwicklung von Computertechnologie. Überhaupt ist die IT-Branche der wichtigste Wirtschaftszweig des Landes. In diesen Bereichen besteht ein enormer Fachkräftemangel. Aufgrund des schlechten Schul- und Ausbildungssystems werden auch in anderen Gebieten dringend geeignete Bewerber gesucht. Auch medizinisches Personal ist in Indien herzlich willkommen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass qualifizierte Fachkräfte und Akademiker aus nahezu allen Bereichen in Indien beste Jobchancen haben. Das gilt sowohl bei der Anstellung in indischen Unternehmen als auch bei den ausländischen Firmen, die sich in Indien angesiedelt haben. Gerade hier zeigt sich, dass Indien nicht zu den klassischen Auswanderungszielen gehört, denn ausländische Unternehmen finden trotz hoher Gehälter und zugesicherter Sonderzahlungen keine geeigneten Bewerber.

Wer in Indien neu anfangen will, benötigt in jedem Fall ein Arbeitsvisum. Ohne dieses Papier darf keine Tätigkeit aufgenommen werden. Um dieses Visum zu erhalten, muss man einen Nachweis für die Beschäftigung vorlegen. Hier reicht der Arbeitsvertrag. Dieses Visum muss allerdings jährlich erneuert werden. Die Antragsstellung muss beim indischen Konsulat oder bei der indischen Botschaft erfolgen. Ein Reisepass ist erforderlich. Es ist ratsam, den Antrag auf Erhalt eines Visums früh genug zu stellen, denn bis zur Ausstellung können unter Umständen Monate vergehen.

Jeder Arbeitnehmer kann in das staatliche Gesundheitssystem aufgenommen werden. Hier sollte man unbedingt bedenken, dass die Leistungen des indischen Krankenversicherungssystem in keinster Weise dem europäischen Standard entsprechen. Daher sollten Auswanderer nach Indien in jedem Fall privat vorsorgen. Das kann entweder über das Versicherungssystem des künftigen Arbeitgebers oder über eine Auslandskrankenversicherung geschehen. Die gesundheitliche Versorgung ist schlecht und gerade in ländlichen und abgelegenen Gebieten nicht gewährleistet. Auswanderer tun gut daran, schon in Deutschland gewisse Vorkehrungen in Form von Impfungen und Prophylaxen durchzuführen.

Neben den überregionalen Amtssprachen Englisch und Hindi werden in Indien weit über 100 weitere Sprachen und Dialekte gesprochen. Englisch ist aber die wichtigste Verwaltungs-, Wirtschafts- und Unterrichtssprache. Wer nach Indien Auswandern und insbesondere dort auch arbeiten möchte, der sollte über ausreichend Englischkenntnisse verfügen.

Über viele Jahrzehnte hat sich an der hierarchischen Gliederung der Gesellschaft nichts geändert. Das Kastensystem ist nach wie vor ein fester Bestandteil des Hinduismus und somit in Indien vorherrschend. Das wirkt sich auch auf das Einkommen der Menschen aus. Nach wie vor gibt es eine große Einkommensspanne. Die Löhne und Gehälter der Reichen und der Mittelschicht steigen ständig an. Das eh schon niedrige Einkommen der Armen stagniert seit Jahren. Hier ist auch nochmal ein großer regional Unterschied zu finden, denn in der Stadt werden viel höhere Löhne gezahlt als auf dem Land. Die meisten Inder leben allerdings in ländlichen Gegenden (ca. 2/3 der Bevölkerung). Dadurch leben die meisten Inder in Armut und ein weiterer Teil der Bevölkerung ist von der Armut bedroht.

2 Kommentare bei “Auswandern Indien”

  1. Toller Beitrag.
    Ich denke am interssantesten ist für Aussteiger, welche dennoch auch einen Job in ihrem Traumland suchen, wîe der Arbeitsmarkt genau dort ausschaut und ein paar Links zu localen Job-Portalen.

  2. namaste! wie sieht das nun aber aus für rentner, die keinen job suchen, aber längere zeit
    in indien (goa) leben möchten – evtl. auch eine selbständige existenz aufbauen möchten?
    bg
    hawaklos

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