Auswandern auf Zeit: Work and Travel

Rainer HellsternArbeiten im Ausland2 Kommentare

Viele junge Menschen hegen den Traum nach einer endlosen erscheinenden Schul- oder Studienzeit ihre neu gewonnene Freiheit mit einem Work and Travel Jahr zu krönen. Fernab von den heimischen Regularien in der Familie und der bisherigen Ausbildung nutzen viele Abiturienten und Absolventen die Chance auf eine lange, erfahrungsreiche Zeit in der Ferne.

Ganz oben auf der Hitliste stehen bei den deutschen Work and Travelern, zwischen 18 und 30 Jahren, Australien und Neuseeland. In den letzten Jahren betrug die Zahl allein in Australien jeweils rund 16000 Reisende. Ähnlich beliebt sind die USA und Kanada. Ziele innerhalb der europäischen Union folgen auf den nächsten Plätzen in dieser Favoritenliste.

Zur Realisierung des Work and Travel-Vorhabens bedarf es je nach Zielort eines mehr oder weniger großen organisatorischen Aufwandes.

Während der Aufenthalt und die Arbeitserlaubnis innerhalb der EU keine große Hürde darstellen, bedarf es im außereuropäischen Bereich zahlreicher Formalitäten. EU-Bürger können problemlos in nahezu jedem Mitgliedsland einen Arbeitsvertrag unterschreiben, ohne dafür irgendeine Erlaubnis einzuholen. Ausnahmen können sich hier bei den neuen Beitrittsstaaten ergeben. Eine Aufenthaltsgenehmigung ist lediglich ab dem dritten Monat notwendig. Genauere Informationen bietet die jeweilige Botschaft des Ziellandes (Länder A-Z).

Wen es aber weiter in die Ferne zieht und damit über die Grenzen Europas hinaus, wird sich zwangsläufig mit den dortigen Visa-Regularien auseinander setzen müssen. Aufgrund der extremen Popularität von Work and Travel-Programmen bieten die begehrtesten Reiseländer eigens geschaffene Visa an. Der Nachteil dabei ist, dass diese oft nur in einer eng bemessenen Stückzahl zur Verfügung stehen und somit Eile geboten ist. Die Fristen für die Bewerbung sind unterschiedlich und beziehen sich in der Regel auf das darauffolgende Jahr. Auch hier sollte man sich an die Botschaft des geplanten Gastlandes wenden.

Wer zu den Glücklichen zählen möchte, die sich über ein Einreise- und Arbeitsvisum freuen können, muss einige Voraussetzungen erfüllen. So ist in den meisten Ländern ein Alterszeitraum von 18 bis 30 Jahren vorgegeben. Des Weiteren bedarf es eines finanziellen Startkapitals, für den Fall das es erst eine Zeit lang ohne Job funktionieren muss. In manchen Ländern ist der Besitz eines gültigen Rückflugtickets ebenfalls eine Klausel in den Visabestimmungen. Zudem muss eine Krankenversicherung nachgewiesen werden. Wer sich nicht allein auf seine eigenen organisatorischen Fähigkeiten verlassen möchte, kann auf zahlreiche Vermittlungsagenturen zurück greifen. Wer hingegen seine Reisekasse schonen möchte, sollte sich schon früh mit den Regularien des Ziellandes auseinander setzen.

Die Reisekasse ist ein wichtiger Punkt beim Work and Travel. Ein allzu eng gestricktes Budget kann schnell zu Schwierigkeiten führen. Ergibt sich kurzweilig keine Möglichkeit einen Aushilfsjob zu ergattern oder etwa das Reisen eine Zeit lang im Vordergrund stand, kann es schnell zu Engpässen kommen. Erschwerend kommt hinzu, dass es in einigen Ländern, so zum Beispiel in den USA, Reglementierungen in der Arbeitsdauer gibt. Hier dürften Work and Traveler im Sommer nur maximal vier Monate arbeiten. Andere Länder regulieren die maximale Beschäftigung bei einem Arbeitgeber. Diese Aspekte sollten daher im Hinblick auf die Finanzplanung bedacht werden, um Stolpersteinen vorzubeugen.

Wer sich für ein Work and Travel Aufenthalt entscheidet sollte sich im Vorfeld sorgsam vorbereiten, dass versprochene Abenteuer ergibt sich dann in der Ferne! Von Reiseort zu Reiseort und von Job zu Job. Vielleicht ergibt sich eine ungeahnte Perspektive für die zukünftige Karriere oder einfach ein unvergessliches Erlebnis!

2 Kommentare bei “Auswandern auf Zeit: Work and Travel”

  1. Ich kann nur jedem empfehlen, wenn sich einmal die Möglichkeit ergibt für längere Zeit ins Ausland zu gehen, diese auch zu nutzen!

    Man sammelt Erfahrungen die einem nie wieder jemand nehmen kann. Man selbst lernt sich in einer anderen Umgebung von einer ganz anderne Seite kennen. Ganz zu schweigen von all den tollen Menschen, die genau dieses Gefühl mit einem teilen!!!

  2. Meine Frage wäre ob mit Mitte 50 auch noch Möglichkeiten
    Vorhanden sind oder ob man “zu Alt” ist

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