Arbeiten in Schweden

CarinaArbeiten im Ausland1 Kommentar

Schweden ist ein attraktives Auswanderungsziel. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass das Land von der Wirtschaftskrise hart getroffen wurde. Noch immer sind die Arbeitslosenzahlen vergleichsweise hoch. Es gibt aber zahlreiche Mangelberufe. Hier greifen schwedische Arbeitgeber gerne auf ausländische Fachkräfte zurück.

Diese Berufe sind in Schweden gefragt
In Schweden mangelt es in erster Linie an Kräften aus dem Bereich Verwaltung, Verkauf und Betriebswirtschaft. Das hat zumindest eine Studie der schwedischen Berufsschulen ermittelt. Auch Buchhalter werden dringend gesucht. Allerdings gilt für diese Bereiche, dass man schwedische oder zumindest englische Sprachkenntnisse mitbringen muss. In naher Zukunft soll der Bereich Touristik weiter ausgebaut werden. Man will deutlich mehr Touristen ins Land locken. Auch hierfür werden Fachkräfte benötigt, denn die Schweden selber können diesen Bedarf nicht abdecken. Gefragt sind Bewerber aus dem Bereich Hotel, Restaurant und Tourismus. Die Wald- und Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig. Gerade Führer von Waldmaschinen und Forstarbeiter werden gesucht. Ferner haben Ingenieure (Maschinenbau, Anlagenbau) und Architekten gute Chancen. Ausgebildete Handwerker aller Art sind in Schweden Mangelware. Bevorzugt gesucht werden Maurer, Schlosser, Schreiner, Mechaniker und Fachkräfte aus dem Bereich Sanitär. Im IT-Sektor fehlt es ebenfalls an geeigneten Bewerber und auch Organisten, Fahrlehrer und Fabrikarbeiter sind willkommen.

Jobsuche über das schwedische Arbeitsamt
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um in Schweden auf Jobsuche zu gehen. Wer bereits in Schweden ist sollte sich umgehend beim schwedischen Arbeitsamt melden und dort registrieren lassen. Auf der Homepage stehen auch hilfreiche Informationen in deutscher Sprache zur Verfügung. Zudem unterhält das schwedische Arbeitsamt eine Jobbank, die täglich aktualisiert. Wer hier suchen will benötigt Sprachkenntnisse, denn alle Anzeigen sind in schwedisch verfasst. Neben den beim Arbeitsamt registrierten Stellen gibt es auch gute Ratschläge für Arbeitssuchende und viele Links zu ähnlichen Seiten.

EURES
EURES ist ein Vermittlungssystem, dass alle offenen Stellen innerhalb der Mitgliedsstaaten der EU sammelt. Hier kann man auch ganz gezielt nach Jobs in Schweden suchen. Zudem gibt es bei EURES wertvolle Informationen zum Arbeitsmarkt, Steuern und Versicherungssystemen. Auf Wunsch kann man sich von den vielen EURES-Mitarbeitern beraten lassen und einen örtlichen Termin vereinbaren. Auch eine Kontaktaufnahmen per E-Mail ist möglich.

2010-05-22 06-05 Schweden, 0244 Borensberg, Allien_Caulfield by Flickr
2010-05-22 06-05 Schweden, 0244 Borensberg, Allien_Caulfield by Flickr

Bewerbung
Im Vergleich zu anderen Ländern ist eine schwedische Bewerbung nicht sehr umfangreich. Das Anschreiben sollte kurz und persönlich gestaltet werden. Es muss sich auf die ausgeschriebene Stelle beziehen. „Serienanschreiben“ ohne konkrete Verbindung zur Stellenanzeige kommen nicht gut an. Der Lebenslauf kann ganz individuell gestaltet werden. Es sollten alle wichtigen Angaben darin zu finden sein. Zeugnisse, Nachweise und Diplome legt man erst später zum persönlichen Gespräch vor. Lebenslauf und Anschreiben sollte eine DIN-A-4 Seite nicht überschreiten. Bewerber, die noch nicht über genügend schwedische Sprachkenntnisse verfügen, sollten Ihre Bewerbung in englisch verfassen.

Jobbörsen
Die schwedischen Jobbörsen enthalten viele Stellenanzeigen. Die Bewerbung ist schnell und einfach per E-Mail möglich. Einige Jobangebote für den internationalen Bewerberkreis sind auch in englischer Sprache verfasst. Die drei wichtigsten Jobbörsen sind Careerjet, Jobline und Stepstone.

Arbeiten in Schweden – Das sollte man bedenken
Wer dauerhaft in Schweden leben und arbeiten will, sollte zuvor einige Aspekte überdenken. Die Winter in Schweden sind lang und mit dem schwedischen Sommer nicht zu vergleichen. Auch die Tage sind extrem kurz und die Dunkelheit macht gerade Auswanderern zu schaffen. Was im Sommer reizvoll ist, kann im Winter zu einem echten Problem werden. Lange Anfahrtswege über schneebedeckte Straßen gehören zum schwedischen Alltag. Es ist daher notwendig, dass man ein schneetaugliches Fahrzeug besitzt. Die meisten Menschen arbeiten in den städtischen Gebieten. Hier steht zwar genügend Wohnraum zur Verfügung, aber dieser ist teuer. Bevor man Deutschland endgültig den Rücken kehrt, sollte man zunächst einen Winter in Schweden verbringen und sich dann in aller Ruhe entscheiden.

Arbeitsrecht und Arbeitsbedingungen
In Schweden herrschen andere Voraussetzungen als in Deutschland. Das schwedische Recht sieht vor, das Arbeitsverträge mündlich, schriftlich oder nur stillschweigend geschlossen werden dürfen. Das vereinfacht die Situation nicht gerade. Es ist üblich, dass die Verträge einfach nur mündlich geschlossen werden. Kommt es zu Problemen, sind diese Verträge zwar rechtens, aber es dürfte schwer zu beweisen sein. Daher sollten deutsche Arbeitnehmer sich auf das Recht und die Bestimmungen der EU beziehen. Die schreiben nämlich eine schriftliche Vereinbarung vor. Auch im Falle einer Kündigung herrschen andere Regeln.  Die Kündigungsfrist ist vom Alter und der Zeit der Beschäftigung abhängig. Wer gekündigt wird, sollte sich umgehend an eine Gewerkschaft wenden. Die überprüfen, ob die Kündigung rechtens ist und der Kündigungsgrund akzeptiert werden muss.

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Carina

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